Leistung im Sport
Teil 9/9: Kommerz
- Das Sport-bezogene BIP liegt bei 90 -100 Milliarden = ca. 3,7 % vom BIP
- Die Sport-bezogenen öffentlichen Einnahmen übersteigen die Sport-bezogenen öff. Ausgaben deutlich.
(Pawlowski+ Breuer 2014)
Aber: es gibt auch erhebliche Kosten durch Verletzungen.
Genaue Zahlen gibt es nicht, die die man finden kann, differieren sehr stark.
Man kann aber sicherlich von Milliarden p.A. ausgehen.
Demgegenüber stehen aber auch (Geld-werte) Effekte durch Sport wie gesünderes Leben,
mehr Lebensqualität, erhöhte Leistungsfähigkeit, usw.
- In der Schweiz(11,4 Mio) verhindert der Lebensstil der körperlich aktiven Bevölkerungsanteile
2,3 Mio Erkrankungen ,mehr als 3.300 vorzeitige Todesfälle und Kosten von 4 Milliarden.
(Brügger 2010)
- Der direkte Wertschöpfungsbeitrag des Sports liegt in der Schweiz mit 1,4 % vom BIP
auf etwa dem gleichen Niveau wie in Deutschland und GB.
- Aktive Vereinssportler geben pro Monat durchschnittlich soviel aus(Palm 2007):
20,- Vereinsbeitrag
25,- Sportkleidung
30,- Sportgeräte
7,- Fahrten zum Verin, zum Training
20,- Gastronomiebesuch im zeitlichen Zusammenhang mit dem Sport
_____
100,- + X,- (Zahlen gerundet, bei privaten Sportclubs liegt z.B. der Monatsbeitrag meistens wesentlich höher)
Nicht eingerechnet sind Sporternährung, Sportreisen(Spiele, Wettkämpfe) und medizinische Versorgung.
Meistens sind Sporttreibende auch Zuschauer bei Sportveranstaltungen vor allem höheren Niveaus,
mit entsprechenden Kosten: (nach Preuss/Alfs/Ahlert) 20-30 Milliarden p.A.
- Etwa 80 % der privaten Ausgaben für den Sport sind Breitensport-bezogene Ausgaben.
- Über 15.000 Private bieten Sportangebote ausserhalb von Vereinen an.
Das nutzen über 10 Mio.
- Der Staat gab 2008 etwa 3,9 Milliarden für den Sport aus:
Zweckverbände Gemeinden Länder Bund
Badeanstalten 9 875 46 0
Sportstätten 3 1.689 244 22
Förderung des Sports 0 584 311 105
Staatliche Subventionierung kann/soll zu Wählergewinnen verhelfen.
Es gibt aber auch versteckte Subventionen bei Polizei,BP und BW,
wo während des Dienstes Sport und Leistungssport betrieben wird.
Es ist wesentlich einfacher, Geld in Form von Steuern einzusammeln(Staatsmonopol),
als es im freien Wettbewerb zu erwirtschaften(Freiwilligkeit der Geber = Kunden).
Wie hängen Preis und Leistung zusammen?
Frick/Prinz/Dilger haben das 2001 anhand von 57 Marathons/135.000 Läufern weltweit untersucht:
- Verdoppelung der Preisgelder ergab um1 % bessere Durchschnittszeiten
- Verdoppelung der Differenzen zwischen den Preisgeldern ergab um 2 % bessere Durchschnittszeiten
Es gibt im Vereinssport ein Umverteilungssystem der Gelder von den passiven zu den aktiven Mitgliedern,
von den Erwachsenen zu den Kindern und Jugendlichen und vom Breitensport zum Leistungssport.
Die Investitionen der kommerziellen Sport-Anbieter sind wesentlich höher,
um überhaupt konkurrieren zu können oder möglichst viel Gewinn zu erzielen.
Die Vereine profitieren meistens von der Mitnutzung von Schulsportstätten.
Immer mehr Sportveranstaltungen sind nur dann in entsprechenden Grössenordnungen finanzierbar,
wenn eine clevere und weitreichende kommerzielle Nutzung organisiert wird.
Das bedingt immer mehr eine Verschiebung vom Sport um seiner selbst willen
hin zu teilweise künstlich designtem Entertainment und Drumherum.
Wrestling ist da schon wesentlich weiter als die Fussball-Bundesliga.
Daumanns Begründung, warum die abgefahrenen, perversen(MZPTLK-Formulierung)
Einkünfte der FB-Bundesligaprofis angeblich in Ordnung sind,
kann man getrost auf viele oft noch härter trainierende,
mindestens ebenso risikobedrohte und oft selbstkannibalisierende Amateursportler anwenden.
Der Herr ist sehr einäugig unterwegs
(wie auch schon bei seiner Forderung nach einer Liberalisierung des Dopings 2010)).:
'Aus ökonomischer Sicht verfügen FB-Profis über eine äusserst seltene Ressource,
was man daran sieht, dass ein extrem kleiner Teil der Jugend- und Amateurspieler
den Sprung in den Profibereich schafft.
Diese Ressource erfordert aussergewöhnliches Talent und muss durch Training und Spielpraxis
in einem fortwährenden, hochgradig risikobehafteten Prozess(Sportinvalide) entwickelt werden.
Zudem ist dieses Humankapital nur eine sehr begrenzte Zeit nutzbar.
Die daraus resultierende Knappheit an Spitzensportlern trifft auf erhebliche Skaleneffekte bei der Produktion.
So lässt sich die Unterhaltungsdienstleistung Fussballmatch durch die Medien
zu vernachlässigbaren Grenzkosten an eine riesige Zahl von Nachfragern absetzen,
die Kapazitätsbeschränkung des Austragungsortes(Stadien, Hallen, etc.)
wird also durch die Massenmedien gänzlich beseitigt.
Das Wertgrenzprodukt eines Spitzenfussballs ist also sehr hoch
und rechtfertigt damit auch eine entsprechend hohe Entlohnung.'
Opaschowski sagte 2008 die Sportwelt im Jahr 2030 voraus:
- Keine Vereinsmeierei, sondern frei vagabundierende Sporthopper,
die ganz individualistisch nach Lust und Laune agieren und probieren
- Sportvereine werden von Idealisten zu Dienstleistern
- Private können das aber schneller und meistens besser
- Lifetime-Sport von der Wiege bis zur Bahre
- Schönheits- und Körperkult
- Wohlbefinden wichtiger als Leistung
- Von Bewegungskultur zu Körperkultur. Fitness - Wellness - Mindness
- Profisportler als Popstars/Seifenoper-Darsteller
- Zuschauersport als Konsumsport, Show, Spektakel
Die Sport-Stipendiatin des Jahres Lisa Mayer ist von der DB und der Deutschen Sporthilfe
für besonders herausragende Leistungen im Sport und im Studium ausgezeichent worden.
Ihre Leistungen im Sprint sind bekannt,
aber gleichzeitig studiert sie Germanistik und Geografie mit Top-Noten und in Regelstudienzeit!
'Die Annahme einer Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe
beinhaltet ausdrücklich die Verpflichtung, ein fairer Sportler zu sein,
die Regeln zu achten, Kameradschaft und Solidarität zu üben,
in Anstand zu verlieren, in Bescheidenheit zu gewinnen
und der Versuchung zu widerstehen, den Gegner zu betrügen oder den Schiedsrichter zu täuschen.'
(Präambel Deutsche Sporthilfe)
Sport ist für ökonomische Analysen wie alle Güter offen.und geeignet.
Er ist ein Gut, ein Wert sui generis.
Gebauers Klage über die Ökonomisierung des Sports ist nicht pauschal,
wohl aber bezüglich der Auswüchse und Deformationen berechtigt,
Hier sind auch vor allem Korruption und manipulierter/manipulierender 'Journalismus' zu nennen,
worüber im nächsten Teil gesprochen werden wird.
Zur Ökomomisierung des Sports gehören auch viele positive Effekte und auch die Tatsache,
dass sehr gut bezahlte (Sportphilosophie-)Professoren Beschäftigung finden.
1997 wurde durch Grupe der Begriff Sportökonomie geprägt,
bis heute sind sich die Fachleute nicht einig, ob man unter das Dach der VWL/BWL/Global-Ökonomie schlüpfen soillte
oder ein eigenes Dach begründen sollte,
weil beim Sport Vieles, wenn nicht Alles unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet werden kann.
Lange Zeit hatte man das in Deutschland anders gesehen,
erst seit etwa 35 Jahren hat man die stark wachsende okonomische Relevanz des Sports im Blick,
was sich auch immer mehr im Kanon der Sportwissenschaft und des Studiums zeigt.
Teil 9/9: Kommerz
- Das Sport-bezogene BIP liegt bei 90 -100 Milliarden = ca. 3,7 % vom BIP
- Die Sport-bezogenen öffentlichen Einnahmen übersteigen die Sport-bezogenen öff. Ausgaben deutlich.
(Pawlowski+ Breuer 2014)
Aber: es gibt auch erhebliche Kosten durch Verletzungen.
Genaue Zahlen gibt es nicht, die die man finden kann, differieren sehr stark.
Man kann aber sicherlich von Milliarden p.A. ausgehen.
Demgegenüber stehen aber auch (Geld-werte) Effekte durch Sport wie gesünderes Leben,
mehr Lebensqualität, erhöhte Leistungsfähigkeit, usw.
- In der Schweiz(11,4 Mio) verhindert der Lebensstil der körperlich aktiven Bevölkerungsanteile
2,3 Mio Erkrankungen ,mehr als 3.300 vorzeitige Todesfälle und Kosten von 4 Milliarden.
(Brügger 2010)
- Der direkte Wertschöpfungsbeitrag des Sports liegt in der Schweiz mit 1,4 % vom BIP
auf etwa dem gleichen Niveau wie in Deutschland und GB.
- Aktive Vereinssportler geben pro Monat durchschnittlich soviel aus(Palm 2007):
20,- Vereinsbeitrag
25,- Sportkleidung
30,- Sportgeräte
7,- Fahrten zum Verin, zum Training
20,- Gastronomiebesuch im zeitlichen Zusammenhang mit dem Sport
_____
100,- + X,- (Zahlen gerundet, bei privaten Sportclubs liegt z.B. der Monatsbeitrag meistens wesentlich höher)
Nicht eingerechnet sind Sporternährung, Sportreisen(Spiele, Wettkämpfe) und medizinische Versorgung.
Meistens sind Sporttreibende auch Zuschauer bei Sportveranstaltungen vor allem höheren Niveaus,
mit entsprechenden Kosten: (nach Preuss/Alfs/Ahlert) 20-30 Milliarden p.A.
- Etwa 80 % der privaten Ausgaben für den Sport sind Breitensport-bezogene Ausgaben.
- Über 15.000 Private bieten Sportangebote ausserhalb von Vereinen an.
Das nutzen über 10 Mio.
- Der Staat gab 2008 etwa 3,9 Milliarden für den Sport aus:
Zweckverbände Gemeinden Länder Bund
Badeanstalten 9 875 46 0
Sportstätten 3 1.689 244 22
Förderung des Sports 0 584 311 105
Staatliche Subventionierung kann/soll zu Wählergewinnen verhelfen.
Es gibt aber auch versteckte Subventionen bei Polizei,BP und BW,
wo während des Dienstes Sport und Leistungssport betrieben wird.
Es ist wesentlich einfacher, Geld in Form von Steuern einzusammeln(Staatsmonopol),
als es im freien Wettbewerb zu erwirtschaften(Freiwilligkeit der Geber = Kunden).
Wie hängen Preis und Leistung zusammen?
Frick/Prinz/Dilger haben das 2001 anhand von 57 Marathons/135.000 Läufern weltweit untersucht:
- Verdoppelung der Preisgelder ergab um1 % bessere Durchschnittszeiten
- Verdoppelung der Differenzen zwischen den Preisgeldern ergab um 2 % bessere Durchschnittszeiten
Es gibt im Vereinssport ein Umverteilungssystem der Gelder von den passiven zu den aktiven Mitgliedern,
von den Erwachsenen zu den Kindern und Jugendlichen und vom Breitensport zum Leistungssport.
Die Investitionen der kommerziellen Sport-Anbieter sind wesentlich höher,
um überhaupt konkurrieren zu können oder möglichst viel Gewinn zu erzielen.
Die Vereine profitieren meistens von der Mitnutzung von Schulsportstätten.
Immer mehr Sportveranstaltungen sind nur dann in entsprechenden Grössenordnungen finanzierbar,
wenn eine clevere und weitreichende kommerzielle Nutzung organisiert wird.
Das bedingt immer mehr eine Verschiebung vom Sport um seiner selbst willen
hin zu teilweise künstlich designtem Entertainment und Drumherum.
Wrestling ist da schon wesentlich weiter als die Fussball-Bundesliga.
Daumanns Begründung, warum die abgefahrenen, perversen(MZPTLK-Formulierung)
Einkünfte der FB-Bundesligaprofis angeblich in Ordnung sind,
kann man getrost auf viele oft noch härter trainierende,
mindestens ebenso risikobedrohte und oft selbstkannibalisierende Amateursportler anwenden.
Der Herr ist sehr einäugig unterwegs
(wie auch schon bei seiner Forderung nach einer Liberalisierung des Dopings 2010)).:
'Aus ökonomischer Sicht verfügen FB-Profis über eine äusserst seltene Ressource,
was man daran sieht, dass ein extrem kleiner Teil der Jugend- und Amateurspieler
den Sprung in den Profibereich schafft.
Diese Ressource erfordert aussergewöhnliches Talent und muss durch Training und Spielpraxis
in einem fortwährenden, hochgradig risikobehafteten Prozess(Sportinvalide) entwickelt werden.
Zudem ist dieses Humankapital nur eine sehr begrenzte Zeit nutzbar.
Die daraus resultierende Knappheit an Spitzensportlern trifft auf erhebliche Skaleneffekte bei der Produktion.
So lässt sich die Unterhaltungsdienstleistung Fussballmatch durch die Medien
zu vernachlässigbaren Grenzkosten an eine riesige Zahl von Nachfragern absetzen,
die Kapazitätsbeschränkung des Austragungsortes(Stadien, Hallen, etc.)
wird also durch die Massenmedien gänzlich beseitigt.
Das Wertgrenzprodukt eines Spitzenfussballs ist also sehr hoch
und rechtfertigt damit auch eine entsprechend hohe Entlohnung.'
Opaschowski sagte 2008 die Sportwelt im Jahr 2030 voraus:
- Keine Vereinsmeierei, sondern frei vagabundierende Sporthopper,
die ganz individualistisch nach Lust und Laune agieren und probieren
- Sportvereine werden von Idealisten zu Dienstleistern
- Private können das aber schneller und meistens besser
- Lifetime-Sport von der Wiege bis zur Bahre
- Schönheits- und Körperkult
- Wohlbefinden wichtiger als Leistung
- Von Bewegungskultur zu Körperkultur. Fitness - Wellness - Mindness
- Profisportler als Popstars/Seifenoper-Darsteller
- Zuschauersport als Konsumsport, Show, Spektakel
Die Sport-Stipendiatin des Jahres Lisa Mayer ist von der DB und der Deutschen Sporthilfe
für besonders herausragende Leistungen im Sport und im Studium ausgezeichent worden.
Ihre Leistungen im Sprint sind bekannt,
aber gleichzeitig studiert sie Germanistik und Geografie mit Top-Noten und in Regelstudienzeit!
'Die Annahme einer Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe
beinhaltet ausdrücklich die Verpflichtung, ein fairer Sportler zu sein,
die Regeln zu achten, Kameradschaft und Solidarität zu üben,
in Anstand zu verlieren, in Bescheidenheit zu gewinnen
und der Versuchung zu widerstehen, den Gegner zu betrügen oder den Schiedsrichter zu täuschen.'
(Präambel Deutsche Sporthilfe)
Sport ist für ökonomische Analysen wie alle Güter offen.und geeignet.
Er ist ein Gut, ein Wert sui generis.
Gebauers Klage über die Ökonomisierung des Sports ist nicht pauschal,
wohl aber bezüglich der Auswüchse und Deformationen berechtigt,
Hier sind auch vor allem Korruption und manipulierter/manipulierender 'Journalismus' zu nennen,
worüber im nächsten Teil gesprochen werden wird.
Zur Ökomomisierung des Sports gehören auch viele positive Effekte und auch die Tatsache,
dass sehr gut bezahlte (Sportphilosophie-)Professoren Beschäftigung finden.
1997 wurde durch Grupe der Begriff Sportökonomie geprägt,
bis heute sind sich die Fachleute nicht einig, ob man unter das Dach der VWL/BWL/Global-Ökonomie schlüpfen soillte
oder ein eigenes Dach begründen sollte,
weil beim Sport Vieles, wenn nicht Alles unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet werden kann.
Lange Zeit hatte man das in Deutschland anders gesehen,
erst seit etwa 35 Jahren hat man die stark wachsende okonomische Relevanz des Sports im Blick,
was sich auch immer mehr im Kanon der Sportwissenschaft und des Studiums zeigt.