Leistung im Sport
Teil 9/8: Fairness
Was wird gemeint, wenn von Fairness die Rede ist?
Die Einen meinen die Regeln, Andere eine Grundhaltung,
1. Formelle Fairness: Muss-Norm, codifiziert., Rechts-analog
Grundlegende Voraussetzung dafür, dass ein humaner, zivilisierter Umgang
in einer sozialen Gemeinschaft, insbesonders einer geregelten Konkurrenz möglich wird.
2. Informelle Fairness: Kann-Norm, hängt vom Charakter, der Mentalität der Akteure ab.
Sie setzt die F.F. voraus, geht über diese hinaus bis hin zur Achtung des Gegners als Partner
Fairness, Moral, etc. ist nie un-bedingt.
Man muss immer nach den Be-dingungen, nach den Voraussetzungen gucken.
Die Meta-Physik ist für sich un-bedingt, aber das normativ aus ihr generierte und abgeleitete ist be-dingt: die Fairness z.B.
Diejenigen, die mit dem be-dingten Reich der Physik nicht so gut klarkommen(wollen),
wenden sich oft der Religion, dem Absolutismus(da steckt explizit un-bedingt drin) oder dem Terrorismus zu,
alles Be-Reiche des Un-bedingten,
weil man da willkürlich Vieles setzen kann, was man will,
man muss nur Leute finden, die das glauben und danach handeln.
Man kann in- und ex-trinsisch motivierte Fairness unterscheiden:
I.M:
1. Methode zur Selbst-Vergewisserung, Selbst-Bestätigung
2. Internalisiertes Handlungs-Konzept, verinnerlichtes Selbst-Konzept
3. Gewissens-motiviert
4. Ausdruck, Verwirklichung übergeordneter Werte und Normen
5. Empathie, Mitgefühl, Hinein-Versetzen in den Gegner/Partner
6. Ausdruck allgemeinen Strebens nach Gerechtigkeit und Chancen-Gleichheit
E.M:
1. Methode zum Gelingen des Wettbewerbs
2. Methode zu sozialer Anerkennung
3. Methode zu Beeinflussung von z.B. Unparteiischen, indem man zunächst auffallend faire Handlungen zeigt,
um später vorteilhafter wegzukommen
4. Norm der Gegenseitigkeit(reziproke Fairness): Gegner fair - ich dann auch/Ich fair - Gegner dann auch
5. Methode zur Reduzierung der Verletzungsgefahren
6. Methode zur Gewinnung oder Erhaltung von Freundschaften
(MZPTLK würde viele, wenn nicht alle E.M.-Methoden (auch) zu den intrinsisch motivierten zählen)
Wie ist es mit der intra-personalen und der Inter-personalen Fairness?
- Intra-p. F: Fairness des Athleten gegenüber der Schöpfung, der Integrität, Unversehrtheit und Würde seines Körpers
Forschungen zeigen, dass ein gelebtes Selbst-Mitgefühl
ein belastbares , emotionales Sicherheitsnetz mit sich bringt.
Wer seine Schwächen und Grenzen akzeptiert, toleriert und liebt,
und sich mit seinem Scheiternkönnen versöhnt,
kann sein faires Gewinnen umsomehr geniessen.
Beim Doping wird der Körper als unzureichend, nicht genügend, in-suffizient de-gradiert
und instrumentalisiert, ja geradezu terrorisiert. also unfair behandelt.
Dem zugrunde liegt ein mechanistisches, inhumanes Menschenbild.
Doping ist Treibstoff für Mensch-Maschinen.
Der limitierte, be-dingte Körper soll ent-grenzt, un-bedingter werden.
Doper reflektieren und fokussieren nicht auf die Persönlichkeit,
sondern auf das un-bedingte Übertrumpfen, den un-bedingten Sieg.
Das höchste (Lebens-)Ziel, die Erfüllung persönlicher Möglichkeiten bis hin zur Perfektion,
kann der Doper nicht erreichen.
Er ist unfair gegen sich selbst.
- Inter-p.F:: Das Individuum ist ein Wesen der Co-Existenz.
Mässigung und Fairness stehen in einem co-existenzialen Bezug.
Ohne den Anderen, den Partner, den Gegner, wäre das Ich auf sich selbst zurück geworfen, nichts oder wenig,
zumindest in seiner Entwicklung und seinen Möglichkeiten weniger gefordert und gefördert.
Das schlägt auch bezüglich Fairness durch.
Tugendhat und Seel betonen, dass nicht nur das reine Selbst-Bewusstsein,
sondern auch ein personal eigenständiges, glückliches Leben
nicht ohne Anerkennungsbeziehungen denkbar ist.
Und der Clou ist: Gerade der Doper tut alles, un-bedingt. für seine Anerkennung
Selbstbezogene und soziale Tugenden gehören zusammen,
Fairness ist eine co-existenziale, integrierte Tugend.
Leider hat die Anerkennungstheorie nur eine normative, deskriptive Fähigkeit,
keine un-bedingt prä-skriptive.
Auch die rationalste, einsichtigste, motivierendste Begründung von Normen
kann eine tatsächliche Anwendung nicht gewährleisten.
Das Überbietungsprinzip des Sports und der für Doper daraus resultierende strukturelle 'Zwang' zum Dopen
kann als eine Form der strukturellen Gewalt des Systems gesehen werden.
Jedenfalls zeigen sich hier überall gestörte Anerkennungsbeziehungen von allen Beteiligten.
Auch von Zuschauern, Medien, Funktionären, Gesellschaft....alle sind das System.
Alle müssen sich an die eigene Nase fassen, wenn von Fairness die Rede ist.
Und von Allen müsste ein Konsens hergestellt werden, welchen Sport man will.
Will man Sport, der sich konsequent an Regeltreue, Chancengerechtigkeit
und Achtung des Gegners als Persönlichkeit und Partner orientiert,
dann muss Fairness zum grundlegenden Prinzip werden.
Apel glaubt, dass eine Institutionalisierung einer fairen, gerechten Wettkampfsportpraxis
sogar die Chanche zur Anwendungsbedingung einer universalistischen Moral bietet.
Es stimmt einfach nicht, wenn Precht sagt, dass es auf das Sein ankommt
und nicht darauf, dass das Werden ein besseres Sein ist als die Gegenwart
Es gibt kein Sein ohne Zeit.
Das Werden ist das (wahre) Sein.
Das Werden ist die Gegenwart, und das Sein ist ein Faktor des Werdens.
Werden kann Wirksamkeit sein hin zu einem neuen, anderen, gewollten Sein.
Teil 9/8: Fairness
Was wird gemeint, wenn von Fairness die Rede ist?
Die Einen meinen die Regeln, Andere eine Grundhaltung,
1. Formelle Fairness: Muss-Norm, codifiziert., Rechts-analog
Grundlegende Voraussetzung dafür, dass ein humaner, zivilisierter Umgang
in einer sozialen Gemeinschaft, insbesonders einer geregelten Konkurrenz möglich wird.
2. Informelle Fairness: Kann-Norm, hängt vom Charakter, der Mentalität der Akteure ab.
Sie setzt die F.F. voraus, geht über diese hinaus bis hin zur Achtung des Gegners als Partner
Fairness, Moral, etc. ist nie un-bedingt.
Man muss immer nach den Be-dingungen, nach den Voraussetzungen gucken.
Die Meta-Physik ist für sich un-bedingt, aber das normativ aus ihr generierte und abgeleitete ist be-dingt: die Fairness z.B.
Diejenigen, die mit dem be-dingten Reich der Physik nicht so gut klarkommen(wollen),
wenden sich oft der Religion, dem Absolutismus(da steckt explizit un-bedingt drin) oder dem Terrorismus zu,
alles Be-Reiche des Un-bedingten,
weil man da willkürlich Vieles setzen kann, was man will,
man muss nur Leute finden, die das glauben und danach handeln.
Man kann in- und ex-trinsisch motivierte Fairness unterscheiden:
I.M:
1. Methode zur Selbst-Vergewisserung, Selbst-Bestätigung
2. Internalisiertes Handlungs-Konzept, verinnerlichtes Selbst-Konzept
3. Gewissens-motiviert
4. Ausdruck, Verwirklichung übergeordneter Werte und Normen
5. Empathie, Mitgefühl, Hinein-Versetzen in den Gegner/Partner
6. Ausdruck allgemeinen Strebens nach Gerechtigkeit und Chancen-Gleichheit
E.M:
1. Methode zum Gelingen des Wettbewerbs
2. Methode zu sozialer Anerkennung
3. Methode zu Beeinflussung von z.B. Unparteiischen, indem man zunächst auffallend faire Handlungen zeigt,
um später vorteilhafter wegzukommen
4. Norm der Gegenseitigkeit(reziproke Fairness): Gegner fair - ich dann auch/Ich fair - Gegner dann auch
5. Methode zur Reduzierung der Verletzungsgefahren
6. Methode zur Gewinnung oder Erhaltung von Freundschaften
(MZPTLK würde viele, wenn nicht alle E.M.-Methoden (auch) zu den intrinsisch motivierten zählen)
Wie ist es mit der intra-personalen und der Inter-personalen Fairness?
- Intra-p. F: Fairness des Athleten gegenüber der Schöpfung, der Integrität, Unversehrtheit und Würde seines Körpers
Forschungen zeigen, dass ein gelebtes Selbst-Mitgefühl
ein belastbares , emotionales Sicherheitsnetz mit sich bringt.
Wer seine Schwächen und Grenzen akzeptiert, toleriert und liebt,
und sich mit seinem Scheiternkönnen versöhnt,
kann sein faires Gewinnen umsomehr geniessen.
Beim Doping wird der Körper als unzureichend, nicht genügend, in-suffizient de-gradiert
und instrumentalisiert, ja geradezu terrorisiert. also unfair behandelt.
Dem zugrunde liegt ein mechanistisches, inhumanes Menschenbild.
Doping ist Treibstoff für Mensch-Maschinen.
Der limitierte, be-dingte Körper soll ent-grenzt, un-bedingter werden.
Doper reflektieren und fokussieren nicht auf die Persönlichkeit,
sondern auf das un-bedingte Übertrumpfen, den un-bedingten Sieg.
Das höchste (Lebens-)Ziel, die Erfüllung persönlicher Möglichkeiten bis hin zur Perfektion,
kann der Doper nicht erreichen.
Er ist unfair gegen sich selbst.
- Inter-p.F:: Das Individuum ist ein Wesen der Co-Existenz.
Mässigung und Fairness stehen in einem co-existenzialen Bezug.
Ohne den Anderen, den Partner, den Gegner, wäre das Ich auf sich selbst zurück geworfen, nichts oder wenig,
zumindest in seiner Entwicklung und seinen Möglichkeiten weniger gefordert und gefördert.
Das schlägt auch bezüglich Fairness durch.
Tugendhat und Seel betonen, dass nicht nur das reine Selbst-Bewusstsein,
sondern auch ein personal eigenständiges, glückliches Leben
nicht ohne Anerkennungsbeziehungen denkbar ist.
Und der Clou ist: Gerade der Doper tut alles, un-bedingt. für seine Anerkennung
Selbstbezogene und soziale Tugenden gehören zusammen,
Fairness ist eine co-existenziale, integrierte Tugend.
Leider hat die Anerkennungstheorie nur eine normative, deskriptive Fähigkeit,
keine un-bedingt prä-skriptive.
Auch die rationalste, einsichtigste, motivierendste Begründung von Normen
kann eine tatsächliche Anwendung nicht gewährleisten.
Das Überbietungsprinzip des Sports und der für Doper daraus resultierende strukturelle 'Zwang' zum Dopen
kann als eine Form der strukturellen Gewalt des Systems gesehen werden.
Jedenfalls zeigen sich hier überall gestörte Anerkennungsbeziehungen von allen Beteiligten.
Auch von Zuschauern, Medien, Funktionären, Gesellschaft....alle sind das System.
Alle müssen sich an die eigene Nase fassen, wenn von Fairness die Rede ist.
Und von Allen müsste ein Konsens hergestellt werden, welchen Sport man will.
Will man Sport, der sich konsequent an Regeltreue, Chancengerechtigkeit
und Achtung des Gegners als Persönlichkeit und Partner orientiert,
dann muss Fairness zum grundlegenden Prinzip werden.
Apel glaubt, dass eine Institutionalisierung einer fairen, gerechten Wettkampfsportpraxis
sogar die Chanche zur Anwendungsbedingung einer universalistischen Moral bietet.
Es stimmt einfach nicht, wenn Precht sagt, dass es auf das Sein ankommt
und nicht darauf, dass das Werden ein besseres Sein ist als die Gegenwart
Es gibt kein Sein ohne Zeit.
Das Werden ist das (wahre) Sein.
Das Werden ist die Gegenwart, und das Sein ist ein Faktor des Werdens.
Werden kann Wirksamkeit sein hin zu einem neuen, anderen, gewollten Sein.