(09.12.2016, 11:45)Halloo schrieb: Frau Bartschat bevorzugt übrigens auch die beidbeinigen Kniebeugen mit Langhanteln - es wurde jedoch nicht erwähnt, ab wann man da beginnen soll. Auf Anfrage, ob die Beugen (egal ob tief oder halb) nicht die Kniegelenke zu stark belasten, war die Antwort, dass die Kniee bei den Beugen nicht zu weit vorgeschoben werden sollen. Es sollte immer möglich sein, über die Kniee hinweg die Fußspitzen zu sehen. Folglich müsse man den Oberkörper weiter nach vorn kippen. Wahrscheinlich kann man trefflich darüber diskutieren, ob dann nicht das Gewicht so weit vorn gelagert ist, dass die Wirbelsäule zu stark belastet wird.
Das sehen Sie genau richtig, dass der Hantelmassepunkt bei der TKB mit Langhantel zu weit vom KSP entfernt ist und somit Schädigungspotential für die LWS vornehmlich aufweist. Hier gilt es, vor allem akribisch zwischen KSP und Amplituden der Wirbel zu unterscheiden, die bei teilweise identischen Winkeln enorm differieren und in einem Fall große, ungesunde Belastungen einleiten. Ich habe darüber übrigens im November referiert und die Unterschiede zwischen dem Gewichtheben und der LA in der Hinsicht ganz akrbisch gefltert.
Zitat: Auf meine Frage, ob es nicht reichen würde, die Beugen nur aus dem Sprungwinkel - und das aus leichter Schrittstellung zu gestalten, wurde geantwortet, dass die größeren Kraftwerte so nicht erzielt werden können. So habe ich das jedenfalls verstanden.
Die höheren Kraftwerte werden gerade in den hohen Winkeln (fast gestrecktes Bein) erzielt. Nur muss man die Klippen durch spezielle Maßnahmen umschiffen und die Belastungen auf die WS z. B. durch geeignete Geräte und Körperpositionen minimieren. Entscheidend sind die individuellen Kraftergebnisse im Technikverlauf. Es ist sehr einseitig, nur die Streck- und Beugekraft in Betracht zu ziehen. Genau daher rühren die meisten Verletzungen. Es findet bei der TKB z. B. kein Abarbeiten an den sogenannten helikoidalen Achsen statt. Das heißt, dass die Strukturen im Prinzip nicht artgerecht belastet werden. Außerdem geht die TKB an den LA-Peak-Belastungen vollkommen vorbei. Der untere Teil betont die Quadrizepsarbeit im Bereich 80°-135°, oberhalb dominiert der Hamstringanteil. Außerdem durchschreitet man bei der TKB auch den oberen Teil. Bei dieser globalen Betrachtungsweise hat man noch keinen Einfluss auf genaue strukturelle Erfordernisse, die den Hauptteil ausmachen, wonach ich Übungen konzipiere. Bei der TKB besteht vor allem ausgangs des Winters das Problem, dass die Athletin enorme unbrauchbare Kraft rekrutiert hat und dann die erwarteten Leistungen in der Disziplin ausbleiben. Das ist ein bekanntes Phänomen.
Gertrud