(30.10.2016, 03:21)Gertrud schrieb:(29.10.2016, 21:25)nico schrieb: Hallo Frau Schäfer, wie alt ist denn die anatomisch eingeschränkte Hü-Läuferin und wie lange läuft sie schon Hü., dass das Schema schon eingebrannt ist? hn
Wenn ein junger Mensch z. B. drei Jahre eine bestimmte Technik auch in sehr jungen Jahren läuft, sind gravierende Fehler schon sehr schwer zu beseitigen. Ein anderes Beispiel: Wenn eine junge Sprinterin vornehmlich in back mechanics sprintet, ist es sehr schwierig, bessere Muster aufzubauen und sie umzustellen. Das beinhaltet ein völliges Umdenken. Diese Athletin hat auch durch Nicht-Beachtung der Oberkörperbeweglichkeit enorme Defizite in dem Bereich. Da muss ich mich bei Übungen wahnsinnig ins Zeug legen. Wir müssen die alten Muster aufbrechen. Besser wäre es gewesen, richtige Techniken von Anfang an zu schulen. Deshalb halte ich den Technikkomplex in jungen Jahren neben unterschiedlichen Spieleanteilen für so enorm wichtig. Das sollte stark in die Kinder-LA einfließen. Ich bekomme immer den Horror, wenn ich die Bananenkisten bei Einführung des Hürdenlaufes sehe.
Gertrud
Nach meinen Erfahrungen sind falsche Bewegungsmuster, die langjährig im Nachwuchsbereich einstudiert und praktiziert werden, nur äußerst bedingt positiv zu verändern - eher überhaupt nicht. In Sachen Bananenkisten teile ich ihre Auffassung vollinhaltlich Frau Schäfer. Auch anderes Übungs- oder nennen wir es Spielgut - widerspricht einer guten Technikausbildung vollkommen. Als eines der vielen Beispiele sei der Hoch-Weitsprung genannt. Nach einem Anlauf wird aus einer Zone abgesprungen , und nach und nach wird ein Hindernis in gewissem Abstand zum Absprung aus einer Zone erhöht. Natürlich schwingen die Kids das Schwungbein nicht nach vorn-oben und strecken sich, sondern schwingen in Richter Körper hoch und hocken stark an, um die erforderlichen Höhen zu überwinden. Ich kann mir vorstellen, dass das besonders geübt wird - mit dem "Erfolg" einer falschen Bewegungsausführung. Das widerspricht einem guten Weitsprungabsprung vollkommen. Aber gewiss hat man sich dabei etwas gedacht - fragt sich nur was...