18.08.2016, 11:42
(18.08.2016, 10:51)Sebastian schrieb: Aber wenn die Athletinnen halt nunmal nicht fit (im Sinne von 100% leistungsfähig) sind, was willst du machen? Gegensteuern geht halt nur, wenn die Athletin (oder auch der Athlet) überhaupt noch in der Lage ist irgendwas zu "steuern".Stimme Dir weitestgehend zu.
Extreme Konsequenz wäre zu sagen: Du hast zwar die Norm, aber wir sehen, dass das "nix mehr wird" diese Saison (also im Sinne von beim Höhepunkt in Bestform sein) also nehmen wir dich gar nicht erst mit. Das kann doch hoffentlich kein Ansatz sein?
In diesem Fall würde ich es sogar tolerieren wenn man beispielsweise mit einer akuten Oberschenkelzerrung antritt, man also genau weiß, man ist chancenlos, aber hey, das ist olympia, ich trete auf jeden Fall an (Natürlich nur, wenn es keine gesundheitsgefährdende Verletzung/Einschränkung wäre)
Ich würde im Fall Kohlmann/Hering (in meiner ersten Enttäuschung war ich da auch unangemessen sauer) halt wirklich von "Pech" sprechen, zumal ja auch absolut keine Alternativen zur Hand gewesen sind. Obergföll könnte ein ganz anders gelagerter Fall sein, das wird das Finale zeigen
Allerdings wenn der Athlet trainieren konnte, DAS ist die Voraussetzung, dann müssen bestimmte Programme eben verändert werden.
Dann müssen ein paar anaerobe Elemente weniger und dafür ein Paar Elemente im Aeroben Bereich oder im Übergangsbereich wieder eingeschoben werden. Das Herings auf der Zielgeraden keinen Kick mehr hat, liegt doch nicht daran, das sie nicht sprinten kann sondern das die schon zu müde in die Endphase reingeht.
Ich erwarte,w enn vielleicht nicht unbedingt vom Athleten, das Trainer dies erkennen und variieren.
Ein gewisser Substanzverlust ist ja auch bei anderen Athleten immer wieder feststellbar gewesen. Eine Maren Kock konnte zum Saisoneinstieg immer auch gut 5000 Meter laufen, aber Ende Juli/August konnte sie das fast immer nicht mehr wiederholen, geschweige denn steigern.
Das soll nicht bedeuten, das der Athlet eine Pfeife wäre, nee... es gelingt nicht, die beste Form für das Hauptevent zu timen.
Und wenn es keine mentale Komponente ist, dann hat der Formaufbau bzw. die Korrektur einfach nicht gestimmt.
Bei Homiyu Tesfaye, vielleicht kann er uns nun doch noch überraschen, passt es auch nicht. Nach langer Verletzungspause lief er für mich schon zu schnell seine 3:35 und damit Quali. Er hat seitdem seine Form nicht steigern können. Das ist schlecht, sollte er in dem Zeitraum nicht verletzt gewesen sein. Das war schon ein zwei Wochen nach den 3:35 erkennbar. Quali war sicher, das gibt Sicherheit und dann hätte man darauf reagieren können mit einer veränderten Vorbereitung auf Rio Er hat seitdem seine Form nicht steigern können. Aber vielleicht haut er noch einen raus und meine Zeilen zu ihm sind dann obsolet
