(16.08.2016, 10:56)jonas90 schrieb: Ich bin kein Hahner Fanboy. Genau diese billige Polemik meine ich
Verstehe mich nicht falsch in meiner Argumentation. Mir ist durchaus bewusst, dass ich da rein polemisch was in der Raum werfe.
Ich habe bis jetzt auch immer für die Hahner Zwillingen argumentetiert und finde ihre Strategie und Konzepte durchaus interessant und nachvollziehbar aus Sportmarketing und -management Sicht. Auch wenn es viele rein sportlich fokussierte Zuschauer, die hier wahrscheinlich die Mehrheit bilden im Forum, stört, macht es durchaus Sinn, seine Förderung selbst in die Hand zu nehmen und sich zu vermarkten, so gut es geht. Mit all ihren Auftritten, Sponsorings und co. schaffen sie es sich wirtschaftlich wahrscheinich gut über dem Niveau von leistungsmäßig gleichwertigen deutschen Leichtathleten zu bewegen (reine Vermutung meinerseits). Das tut im Normalfall sowohl ihnen, als auch der Spotart an sich gut. Für adidas, Gerolsteiner und co. aber auch für die Läufe an sich sind sie ein gutes Aushängeschild um vor allem auch junge Sportler and die Läufe und den Sport heranzubringen. Der Erfolg gibt ihnen da auch absolut recht.
Es ist aber auch immer in Grenzgang eines Leistungssportlers zwischen Leistung und Vermarktung eine gute Balance zu finden. Dabei gilt es auch vor allem darauf zu achten, in welchem Umfeld man gerade am Start ist. Bei ihre privaten Läufen ob Marathon, Halbmarathon.. oder was auch immer, können sie gerne alles machen, was sich ihrer Meinung nach positiv auf das Vermarktungspotenzial auswirkt.
Bei den olympischen Spielen, EMs und WMs ist das dann aber eine andere Nummer. Da treten sie jetzt ja auch schon länger nicht mehr mit dem deutschen Trikot an, da sie sich nicht gut genug unterstützt fühlen vom deutschen Verband. Nachvollziehbar und verständlich. Auch dazu keine Kritk meinerseits. Die Olympischen Spiele scheinen aber jetzt eine Ausnahme gewesen zu sein. Ich unterstelle den beiden jetzt einfach mal, dass sie sehr genau wissen, wie positiv sich das auf die Athleten auswirkt sich als Olympiateilnehmer bezeichnen zu dürfen und was es auch für eine tolle persönliche Erfahrung für die beiden ist. Das Warten auf die Schwester und das Interview danach hat dann aber doch bei einigen (auch bei mir) negative Reaktionen ausgelöst. Man legt an einen Athleten bei Olympia dann doch den Anspruch, das Beste zu geben und in diesem Umfeld seine persönlichen Marketing-Ambitionen etwas im Hintergrund zu halten. Zu dem Zeitpunkt untersteht man dem DOSB und hat irgendwie doch einen höheren Anspruch an das Verhalten der Athleten während der Spiele (ob gerechtfertigt oder nicht).
Naja. Ich wollte eigentlich eher in meiner kurzen polemischen Argumentation bleiben. Jetzt ist es doch etwas ausführlicher geworden

Edit: Whatever. Ich finde eh auch, dass das Thema mittlerweile schon viel zu heiß diskutiert wird. Auch von mir selbst. Hängt wohl auch einfach damit zusammen, dass eh immer heftig um die Beiden diskutiert wird. Bei den Drillingen aus Estland hätte man es vermutlich auch toll gefunden, wenn sie zusammen über die Linien gekommen wäre. Die kennt man ja nicht so gut
