09.08.2016, 14:24
(09.08.2016, 10:20)Pretender schrieb: ... Ich denke, man muss in einigen Sportarten entweder grundlegende Reformen durchführen oder sich davon verabschieden, dass man dauerhaft in den Top 6 des Medaillenspiegels landet.
Wollte ich es zynisch ausdrücken, könnte ich sagen:
Die Reformen sind ja durchgeführt worden - indem die Spitzensportförderung in den letzten Jahrzehnten zumindest im Verhältnis zu anderen Ländern (z.B. Großbritannien, Frankreich u.s.w.), die da massiv "aufgerüstet" haben, immer mehr zurückgefahren wurde. (ich habe jetzt aber leider keine konkreten Zahlen parat, Schande über mich!

Und dann wundert man sich, dass die Medaillen immer weniger werden?
Ich meine, ohne eine angemessene finanzielle Ausstattung sind Erfolge in der Breite auf Dauer nicht mehr zu erzielen. Ich befürchte aber , dass diejenigen, die jetzt über das schlechte Abschneiden klagen, die ersten sein werden, die "Geldverschwendung!" schreien, wenn die Sportförderung auf ein adäquates Niveau angehoben werden sollte (was wirklich nicht mehr so preisgünstig zu haben ist wie noch vor 25 Jahren!)
Aber dies ist nicht der einzige Grund. Ein weiterer Grund ist, dass in vielen Sportarten/Disziplinen die Spitze mittlerweile derart stark zusammengerückt ist, dass es oft 10-12 Medaillenkandidaten gibt, und dass letztlich winzige Nuancen in der Tagesform - und manchmal einfach auch das Glück über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Da kann es durchaus sein, dass ein NOK in einer Sportart mit einer ausgesprochenen "Pechsträhne" selbst mit einem Dutzend guter Medaillenchancen komplett leer ausgeht, während ein anderes "glücklicheres" NOK mit ähnlichem Potenzial am Ende mit 10 Medaillen dasteht. (Wir haben es ja schon erlebt, wie einige deutsche Leichtathleten 2012 so einen "Lauf" hatten (z.B. Speerwerfen Frauen, Stabhochsprung Männer))