Fortsetzung: Teufel der (Selbst-)Sabotage
Narration-Teufel
Wenn etwas laut, pompös und protzig daherkommt, steigt unsere Aufmerksamkeit.
Wenn etwas leise, zurückhaltend und bescheiden ist, beachten wir es kaum.
Wir achten mehr auf Dramatik, auf Spektakuläres, auch wenn nicht viel dahinter steckt.
Steinzeit-Festplatte eben.
Viele Wiederholungen erwirken Gewohnheit, ja Vertrautheit und sogar Identifikation bis hin zur Normativität des Faktischen.
Qualität, Wahrheit, Niveau fällt unter den Tisch oder wird vernachlässigt.
Für uns wichtige Dinge beachten wir also nicht oder zuwenig.
Jeder kennt das von den Medien, aber kaum Einer gibt zu, dass er darauf abfährt.
Die Verblödungsindustrie wird den Teufel tun, uns mit wichtigen, aber nüchternen Wirklichkeiten zu piesacken.
Die Umsätze steigen erst mit Geschichtchen, Skandalen, Katastrophen, Mord und Totschlag.
Wie soll da mehr Niveau im öffentlichen Diskurs aufkommen?
'Stress'-Teufel
Ob wir was dafür tun oder nicht, wir kommen immer wieder in Überforderungs-Stuationen.
Werden wir von äusseren Umständen in Zeitnot und Druck gezwungen,
reagieren die Einen mit Hektik und Stress, Andere werden konzentriert, fokussiert.
Die Vermeidung von Stress-Situationen führt zu Vermeidung von Lebens-Chancen, Lernprozessen und Erfolgen.
Wenn wir hingegen 'wohltemperierte' Aufgaben zwar ambitionierten, aber machbaren Niveaus bewusst und motiviert angehen,
kommen wir - auch bei gelegentlichen Misserfolgen unterwegs - auf eine ansteigende Lebensbahn.
Durch die Lern- und Erfolgserlebnisse kommen wir in eine positive Verstärkung
und können die Aufgaben künftig leichter und schneller schaffen.
Wir empfinden immer mehr Situationen dann nicht mehr als stressig, sondern herausfordernd, euphorisierend, motivierend.
Wir haben, was uns früher leistungsmindernder 'Stress' bedeutete, in erfrischende Energie gewandelt.
Wir gewinnen durch die Erfolge Wohlbefinden, das Belohnungssystem stimuliert uns zu Wiederholungen und höheren Aufgaben.
Aufgaben heisst nicht mehr: Aufgeben.
Eine Untersuchung der Columbia University ergab, dass es Vielbeschäftigten meistens besser geht als Passiven.
Die Aktiveren schaffen mehr, sind zufriedener und haben ein besseres Selbstwertgefühl.
Die weniger Aktiven sind weniger effizient, haben weniger Erfolgserlebnisse und neigen zu Vermeidungsverhalten.
Die Whitehall-Studie untersuchte 30.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Grossbritannien.
In den unteren Hierarchien gab es wesentlich häufiger Stress und Krankheiten,
die Sterblichkeitsrate war doppelt so hoch wie in den obersten Hierarchien.
Man sah in Kontrolle und Autonomie die Verantwortlichen dafür:
3 mal darf man raten, wer mehr Autonomie und Kontrolle ausübte und wer mehr darunter litt.
Der mündige Athlet mit hoher Selbstbestimmung wird sicherlich weniger Stress haben als der instrumentalisierte.
Angst-vor-Fehler-Teufel
Wer immer versucht, Fehler zu vermeiden, limitiert sich in seinen Möglichkeiten.
In der Schule lernen wir oft, und es kommt bei der Benotung meistens darauf an, Fehler zu vermeiden.
Zu starke Betonung von Fehlervermeidung ist aber motivations- und noch mehr leistungsfeindlich.
Beim Ski fahren lernen wird sich meistens zuwenig und/oder falsch vorbereitet.
Zuallererst sollte das Fallen gelernt werden.
Hat man das nicht drauf, hat man - berechtigterweise - Angst vor Stürzen.
Dass das den Lernprozess und den Spass an der Sache sehr stark hemmt, liegt auf der Hand.
Hat man beim Sex Angst vor Fehlern...Katastrophe!
Soll man einen Vortrag halten und denkt daran, was alles passieren kann...Desaster!
Denkt ein Sportler an die Erwartungen der Zuschauer, an die Konkurrenz, an die Medien, usw, versagt er vor Hypernervosität.
Hilfe geht nur über
- Verdrängen, Ausblenden, Fokussierung(Tunnell)
- Visualisieren der Aufgabe, dabei das 1.000mal Gekonnte und die Freude dabei vergegenwärtigen
Je mehr man versucht, Fehler zu vermeiden, desto eher passieren sie.
Wie kommt das?
Unser Unterbewusstsein kann Negationen nicht verarbeiten.
Wir können nicht nicht an einen schwarzen Eisbären denken.
Wenn wir denken, keine Fehler zu machen,
denken wir, Fehler zu machen.
Wenn wir Wortfindungsschwierigkeiten haben, klappt das angestrengte Such-Denken meistens nicht.
Man kann nicht nicht denken,
aber man kann auch nicht an zwei Dinge gleichzeitig denken.
Wenn man an das Richtige denkt, kann man nicht im selben Moment an das Falsche denken.
Darum klappt der obige Tipp so gut.
Aristoteles hatte ein wenig unrecht:
'Ziel ist nicht, Glück zu erlangen,
sondern Unglück zu vermeiden.'
Neil de Grasse Tyson weiss es besser:
'Wenn Du niemals Fehler machst, bist Du nicht an der Spitze der Forschung.
Denn dort werden die ganze Zeit Fehler gemacht.'
Narration-Teufel
Wenn etwas laut, pompös und protzig daherkommt, steigt unsere Aufmerksamkeit.
Wenn etwas leise, zurückhaltend und bescheiden ist, beachten wir es kaum.
Wir achten mehr auf Dramatik, auf Spektakuläres, auch wenn nicht viel dahinter steckt.
Steinzeit-Festplatte eben.
Viele Wiederholungen erwirken Gewohnheit, ja Vertrautheit und sogar Identifikation bis hin zur Normativität des Faktischen.
Qualität, Wahrheit, Niveau fällt unter den Tisch oder wird vernachlässigt.
Für uns wichtige Dinge beachten wir also nicht oder zuwenig.
Jeder kennt das von den Medien, aber kaum Einer gibt zu, dass er darauf abfährt.
Die Verblödungsindustrie wird den Teufel tun, uns mit wichtigen, aber nüchternen Wirklichkeiten zu piesacken.
Die Umsätze steigen erst mit Geschichtchen, Skandalen, Katastrophen, Mord und Totschlag.
Wie soll da mehr Niveau im öffentlichen Diskurs aufkommen?
'Stress'-Teufel
Ob wir was dafür tun oder nicht, wir kommen immer wieder in Überforderungs-Stuationen.
Werden wir von äusseren Umständen in Zeitnot und Druck gezwungen,
reagieren die Einen mit Hektik und Stress, Andere werden konzentriert, fokussiert.
Die Vermeidung von Stress-Situationen führt zu Vermeidung von Lebens-Chancen, Lernprozessen und Erfolgen.
Wenn wir hingegen 'wohltemperierte' Aufgaben zwar ambitionierten, aber machbaren Niveaus bewusst und motiviert angehen,
kommen wir - auch bei gelegentlichen Misserfolgen unterwegs - auf eine ansteigende Lebensbahn.
Durch die Lern- und Erfolgserlebnisse kommen wir in eine positive Verstärkung
und können die Aufgaben künftig leichter und schneller schaffen.
Wir empfinden immer mehr Situationen dann nicht mehr als stressig, sondern herausfordernd, euphorisierend, motivierend.
Wir haben, was uns früher leistungsmindernder 'Stress' bedeutete, in erfrischende Energie gewandelt.
Wir gewinnen durch die Erfolge Wohlbefinden, das Belohnungssystem stimuliert uns zu Wiederholungen und höheren Aufgaben.
Aufgaben heisst nicht mehr: Aufgeben.
Eine Untersuchung der Columbia University ergab, dass es Vielbeschäftigten meistens besser geht als Passiven.
Die Aktiveren schaffen mehr, sind zufriedener und haben ein besseres Selbstwertgefühl.
Die weniger Aktiven sind weniger effizient, haben weniger Erfolgserlebnisse und neigen zu Vermeidungsverhalten.
Die Whitehall-Studie untersuchte 30.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Grossbritannien.
In den unteren Hierarchien gab es wesentlich häufiger Stress und Krankheiten,
die Sterblichkeitsrate war doppelt so hoch wie in den obersten Hierarchien.
Man sah in Kontrolle und Autonomie die Verantwortlichen dafür:
3 mal darf man raten, wer mehr Autonomie und Kontrolle ausübte und wer mehr darunter litt.
Der mündige Athlet mit hoher Selbstbestimmung wird sicherlich weniger Stress haben als der instrumentalisierte.
Angst-vor-Fehler-Teufel
Wer immer versucht, Fehler zu vermeiden, limitiert sich in seinen Möglichkeiten.
In der Schule lernen wir oft, und es kommt bei der Benotung meistens darauf an, Fehler zu vermeiden.
Zu starke Betonung von Fehlervermeidung ist aber motivations- und noch mehr leistungsfeindlich.
Beim Ski fahren lernen wird sich meistens zuwenig und/oder falsch vorbereitet.
Zuallererst sollte das Fallen gelernt werden.
Hat man das nicht drauf, hat man - berechtigterweise - Angst vor Stürzen.
Dass das den Lernprozess und den Spass an der Sache sehr stark hemmt, liegt auf der Hand.
Hat man beim Sex Angst vor Fehlern...Katastrophe!
Soll man einen Vortrag halten und denkt daran, was alles passieren kann...Desaster!
Denkt ein Sportler an die Erwartungen der Zuschauer, an die Konkurrenz, an die Medien, usw, versagt er vor Hypernervosität.
Hilfe geht nur über
- Verdrängen, Ausblenden, Fokussierung(Tunnell)
- Visualisieren der Aufgabe, dabei das 1.000mal Gekonnte und die Freude dabei vergegenwärtigen
Je mehr man versucht, Fehler zu vermeiden, desto eher passieren sie.
Wie kommt das?
Unser Unterbewusstsein kann Negationen nicht verarbeiten.
Wir können nicht nicht an einen schwarzen Eisbären denken.
Wenn wir denken, keine Fehler zu machen,
denken wir, Fehler zu machen.
Wenn wir Wortfindungsschwierigkeiten haben, klappt das angestrengte Such-Denken meistens nicht.
Man kann nicht nicht denken,
aber man kann auch nicht an zwei Dinge gleichzeitig denken.
Wenn man an das Richtige denkt, kann man nicht im selben Moment an das Falsche denken.
Darum klappt der obige Tipp so gut.
Aristoteles hatte ein wenig unrecht:
'Ziel ist nicht, Glück zu erlangen,
sondern Unglück zu vermeiden.'
Neil de Grasse Tyson weiss es besser:
'Wenn Du niemals Fehler machst, bist Du nicht an der Spitze der Forschung.
Denn dort werden die ganze Zeit Fehler gemacht.'