15.05.2016, 07:39
Aber wenn man den vollen ROM der Beinbeuger im Training nutzt, also insbesondere auch die größten Längen der Beinbeuger z.B. durch Kreuzheben, rumänisches Kreuzheben, dann wird man alle Beinbeugeranteile trainieren. Selbst eine Übung, die bestimmte Beinbeugeranteile stärker beansprucht als andere, wird mit der Zeit, wenn die stärker beanspruchten Teile stärker geworden sind, auch die vorher weniger beanspruchten jetzt stärker beanspruchen und daher trainieren. Spezielles Krafttraining ja, aber die Frage ist, wie speziell es wirklich sein muss, um wirksam zu sein. Es gibt ja eine ganze Menge an Sprintern, die noch nie Beinbeugerprobleme hatten, obwohl sie konventionelle Übungen für diese Muskelgruppe ausführen. Auch die Deutschen haben ja hier überhaupt keine Probleme. Eine mir bekannte Ausnahme bildete die Kniekehlenbeschwerde von Reus kurz vor der EM 2014, die er sich beim Krafttraining zuzog, aber das war das Jahr, in dem die deutschen Sprinter die Neuerungen im Krafttraining (u.a. stärkere Beinbeugergewichtung) eingeführt haben, möglich, dass er aufgrund mangelnder Erfahrung eine Beincurlübung zu schwer ausführte.
Die Hauptprobleme im Sprint, an denen wissenstechnisch noch gearbeitet werden muss, sind doch Achillessehnenrisse? Bzw. im Drei- und Hochsprung kommen ab und zu noch Beckenbeschwerden wie Piriformis-Syndrom und Schambeinentzündung dazu, möglicherweise, weil unilaterale Übungen und Übungen in Schrittstellung, die jeweils mit starker Abduktorenbeteiligung einhergehen, vernachlässigt wurden.
Auch, dass die Quadriceps eher mit kontrahieren aufhören als die Beinbeuger, wurde nur von Wiemann so festgestellt. In der unten in diesem Beitrag angehängten pdf-Datei kontrahieren sie ungfähr bis zum gleichen Punkt. Interessant auch die EMG zu sprintähnlichen Übungen im Sinne von Horizontalsprüngen.