02.05.2016, 21:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2016, 21:14 von icheinfachma.)
Danke für die Informationen.
Du spielst mit "Scharren", "Kratzen" und für die Kniekehle, und Oberschenkelrückseite (und AS - was heißt das?) mutmaßlich schädliche Übungen auf die Sprint-ABC-Übungen wie Quick Legs (nicht Frequenz-Tappings, die Quick Feet, sondern die Übung "einbeinig: Kniehub-Auspendeln-kräftiger Rückschwung gen Boden" für die vordere Schwungphase), das B-Skipping (engl. Bezeichnung für einen lockeren Hopserlauf mit Betonung auf Kniehub, Ausgreifen, kräftiger Rückschwung gen Boden) und vllt. auch Storchenläufe und Schlagläufe an.
Meiner Vermutung nach legen viele Trainer zuviel Gewicht in Vorübungen, wenn es ums Sprinten geht. Die Sprint-ABC-Übungen zu beherrschen, heißt aber noch lange nicht, auch die Sprinttechnik zu können. Ich (und das haben auch schon eine Menge Leute vor mir rausgefunden) finde Technikläufe (submaximale Sprints oder auch Läufe und Steigerungsläufe) als ein geeignetes Mittel, außerdem sehe ich jedes Tempolauf-, Start- und Maximalgeschwindigkeitstraining immer auch als Techniktraining an. Die Vorübungen sind eher zum reinkommen und um ein Gefühl zu bekommen für die Körper-, die Beckenhaltung, den Kniehub, die Arbeit der Beine, den Fußaufsatz etc.
Das Schwierige ist jetzt, dass man, wenn man nicht einfach mit beliebigen ABC-Übungen eine lauf-sprung-spezifische koordinative Grundlage aufbauen will, sondern dann die Technik erlernen will, die richtigen Sprint-ABC-Übungen herauszusuchen, also die, die wirklich das Bewegungsgefühl des Sprintens vermitteln. Und NICHT die, die so aussehen, aber sich ganz anders anfühlen!
Sprinten fühlt sich NICHT wie eine Scharrbewegung an, auch wenn es so aussieht. Sprinten fühlt sich auch NICHT in der vorderen Schwungphase wie ein Kick aus dem Knie an. Demnach, und da gebe ich dir (MZPTLK) vollkommen recht, ist es falsch, Quick legs, B-Skippings so auszuführen. Ebenso bringe Schlagläufe keinen technischen Gewinn. (Schlagläufe lehne ich aber nicht vollkommen ab, dazu dann mehr).
Sprinten fühlt sich auch NICHT wie Anfersen an, demnach ist auch diese Übung nicht geeignet, um die Technik zu lernen. Maximal Anfersen mit gleichzeitigem Kniehub desselben Beines (High Knee Buttkicks oder Unterfersen) können ein Bewegungsgefühl geben, aber mal ehrlich - wer hat schon das Problem, dass er zu wenig anferst?
Sprinten heißt auch NICHT das Becken posterior zu kippen (also den hinteren Beckenteil nach unten und den vorderen Beckenteil nach oben, das Becken schaut also nach oben bzw. es kommt zu einem leichten Rundrücken) und ohne Druck gegen den Boden die Knie zu heben, wie es viele beim Kniehebe-, Storchen-, Schlaglauf und auch anderen Übungen machen. Sondern es heißt, den Körper leicht (etwa 10°, variiert natürlich sehr) nach vorn zu lehnen und zwar mitsamt des Beckens, also der Rücken bleibt gerade und in einer Linie mit dem Becken wie bei einer Kniebeuge und aus dem Kniehub heraus kräftig gegen den Boden zu arbeiten. Insofern muss man auch bei Kniehebeläufen diese Körperhaltung beibehalten. Manche geraten beim Knieheblaufen geradezu in Rückenlage und haben fast gar keinen sichtbaren Hinterstütz mehr. Wer auch Schlagläufe und Storchenläufe dann mit dieser sprintmäßigen KÖrperhaltung beherrscht, hat auch im Sprint keine Probleme mehr, seine Beckenstelung zu kontrollieren. Nach Tom Tellez (Trainer von Carl Lewis) gilt: "The first, most important aspect of good sprinting ist POSTURE." Ohne die richtige Körperhaltung braucht man mit dem Rest garnicht anzufangen. Und wenn die Sprint-ABC-Übungen einen technischen Gewinn haben sollen, dann muss man schon da die richtige Körperhaltung (incl. den richtigen Grad der Beckenkippung) einnehmen.
Sprinten heißt dagegen: mit unglaublich stabiler, sicherer Rumpf- und Beckenhaltung, mit tief gehaltenen Schultern, einer kraftvollen, kontrollieren Armarbeit, die in Längsrichtung stattfindet, zu laufen. Sprinten heißt, "aus der Hüfte heraus" zu laufen, wie es Jakubzcyk beschreibt. Ich würde es eher aus meiner Bewegungserfahrung so beschreiben, dass man aus dem Gesäß heraus das Bein gegen den Boden beschleunigt. Der Unterschenkel greift nicht aus, er pendelt aus und zwar kaum bewusst gesteuert, sondern durch eine Enspanntheit. So wie man bei einem Hammer gegen den Nagel schlägt und durchschlägt und nicht aufsetzt und drückt, so muss man auch beim Sprinten "durchschlagen". Es ist in keinster Weise ein ziehendes Gefühl! Auf seinem umfangreichen Blogg "speedendurance.com" hat der Autor die Meinungen verschiedener Toptrainer zu der Frage zusammen getragen, ob Sprinten sich wie ein "pull" oder wie ein "push" anfühlt. Und alle sind sich einig: Es mag und soll auch wie ein pull aussehen, aber es fühlt sich als push an und ich persönlich bestätige das. Der Unterschenkel folgt den Bewegungen des Oberschnenkels nämlich von alleine, ohne dass man mit dem Fuß kratzen muss. Das zerrt höchstens die Beinbeuger. Und dann muss man verhindern, dass nach Auflösen des Bodenkontaktes die Ferse in drei Meilen Abstand hinterherflattert, sondern dass sie sofort per Kniehub unter das Gesäß gezogen wird. DAs ist auch schon alles, man kann sich im Sprint auch gar nciht auf so vieles konzentrieren, darf es sich auch nicht unnötig kompliziert machen. Es ist so schon schwer genug, die Technik zu erlernen, vor allem bei den Bewegungsgeschwindigkeiten. Insofern führe ich die Quick legs und die Storchenläufe nciht als Kratzbewegung aus, sondern als "Push" aus dem Gesäß heraus mit entspanntem Auspendeln des Unterschenkels, der dann folgt. Die Übungen werden explosiv, aber unverkrampft dadurch. Quick legs auf Asche funtionieren bei mir allerdings nicht, weil der Fuß einfach unter dem Körper durchrutscht. Man braucht eine minimale Belastung auf den Fuß (durch das Körpergewicht), um gegen den Boden arbeiten zu können. Darum ziehen ich Storchenläufe vor. Aber wie gesagt, als Hauptmittel sehe ich Läufe, jedesmal mit zuschauen, jedesmal mit Kamera, damit man sieht, was man eigentlich macht. Ich könnte mir gar nciht vorstellen, ohne Kamera zu trainieren. Bei jedem Sprint, Start, Steigerungslauf benutze ich meine Kamera und spule in der Pause zwischen den Sprints in Normalgeschwindigkeit und in Zeitlupe das Ganze ab, halte das Video auch bei Schlüsselpositionen an, vergleiche rechte und linke Seite auf Assymetrien etc.
Mir ist übrigens, als ich in den letzten Wochen nochmal Trainingsvideos jamaikansicher Sprinter ansah, aufgefallen, dass dort alle Sprint-ABC-Übungen mit exzellenter Körper- und Beckenhaltung, aber vor allem locker ausgeführt werden, also nciht explosiv und schon gar nciht fest oder verkrampft. Trotzdem laufen diese Sprinter alle mit exzellenter Technik. Das Geheimnis liegt nicht in den Vorübungen und in bestimmten sprintunspzefischen Übungen schon gar nciht, sondern in den richtigen "cues" während des Laufens.
Du spielst mit "Scharren", "Kratzen" und für die Kniekehle, und Oberschenkelrückseite (und AS - was heißt das?) mutmaßlich schädliche Übungen auf die Sprint-ABC-Übungen wie Quick Legs (nicht Frequenz-Tappings, die Quick Feet, sondern die Übung "einbeinig: Kniehub-Auspendeln-kräftiger Rückschwung gen Boden" für die vordere Schwungphase), das B-Skipping (engl. Bezeichnung für einen lockeren Hopserlauf mit Betonung auf Kniehub, Ausgreifen, kräftiger Rückschwung gen Boden) und vllt. auch Storchenläufe und Schlagläufe an.
Meiner Vermutung nach legen viele Trainer zuviel Gewicht in Vorübungen, wenn es ums Sprinten geht. Die Sprint-ABC-Übungen zu beherrschen, heißt aber noch lange nicht, auch die Sprinttechnik zu können. Ich (und das haben auch schon eine Menge Leute vor mir rausgefunden) finde Technikläufe (submaximale Sprints oder auch Läufe und Steigerungsläufe) als ein geeignetes Mittel, außerdem sehe ich jedes Tempolauf-, Start- und Maximalgeschwindigkeitstraining immer auch als Techniktraining an. Die Vorübungen sind eher zum reinkommen und um ein Gefühl zu bekommen für die Körper-, die Beckenhaltung, den Kniehub, die Arbeit der Beine, den Fußaufsatz etc.
Das Schwierige ist jetzt, dass man, wenn man nicht einfach mit beliebigen ABC-Übungen eine lauf-sprung-spezifische koordinative Grundlage aufbauen will, sondern dann die Technik erlernen will, die richtigen Sprint-ABC-Übungen herauszusuchen, also die, die wirklich das Bewegungsgefühl des Sprintens vermitteln. Und NICHT die, die so aussehen, aber sich ganz anders anfühlen!
Sprinten fühlt sich NICHT wie eine Scharrbewegung an, auch wenn es so aussieht. Sprinten fühlt sich auch NICHT in der vorderen Schwungphase wie ein Kick aus dem Knie an. Demnach, und da gebe ich dir (MZPTLK) vollkommen recht, ist es falsch, Quick legs, B-Skippings so auszuführen. Ebenso bringe Schlagläufe keinen technischen Gewinn. (Schlagläufe lehne ich aber nicht vollkommen ab, dazu dann mehr).
Sprinten fühlt sich auch NICHT wie Anfersen an, demnach ist auch diese Übung nicht geeignet, um die Technik zu lernen. Maximal Anfersen mit gleichzeitigem Kniehub desselben Beines (High Knee Buttkicks oder Unterfersen) können ein Bewegungsgefühl geben, aber mal ehrlich - wer hat schon das Problem, dass er zu wenig anferst?
Sprinten heißt auch NICHT das Becken posterior zu kippen (also den hinteren Beckenteil nach unten und den vorderen Beckenteil nach oben, das Becken schaut also nach oben bzw. es kommt zu einem leichten Rundrücken) und ohne Druck gegen den Boden die Knie zu heben, wie es viele beim Kniehebe-, Storchen-, Schlaglauf und auch anderen Übungen machen. Sondern es heißt, den Körper leicht (etwa 10°, variiert natürlich sehr) nach vorn zu lehnen und zwar mitsamt des Beckens, also der Rücken bleibt gerade und in einer Linie mit dem Becken wie bei einer Kniebeuge und aus dem Kniehub heraus kräftig gegen den Boden zu arbeiten. Insofern muss man auch bei Kniehebeläufen diese Körperhaltung beibehalten. Manche geraten beim Knieheblaufen geradezu in Rückenlage und haben fast gar keinen sichtbaren Hinterstütz mehr. Wer auch Schlagläufe und Storchenläufe dann mit dieser sprintmäßigen KÖrperhaltung beherrscht, hat auch im Sprint keine Probleme mehr, seine Beckenstelung zu kontrollieren. Nach Tom Tellez (Trainer von Carl Lewis) gilt: "The first, most important aspect of good sprinting ist POSTURE." Ohne die richtige Körperhaltung braucht man mit dem Rest garnicht anzufangen. Und wenn die Sprint-ABC-Übungen einen technischen Gewinn haben sollen, dann muss man schon da die richtige Körperhaltung (incl. den richtigen Grad der Beckenkippung) einnehmen.
Sprinten heißt dagegen: mit unglaublich stabiler, sicherer Rumpf- und Beckenhaltung, mit tief gehaltenen Schultern, einer kraftvollen, kontrollieren Armarbeit, die in Längsrichtung stattfindet, zu laufen. Sprinten heißt, "aus der Hüfte heraus" zu laufen, wie es Jakubzcyk beschreibt. Ich würde es eher aus meiner Bewegungserfahrung so beschreiben, dass man aus dem Gesäß heraus das Bein gegen den Boden beschleunigt. Der Unterschenkel greift nicht aus, er pendelt aus und zwar kaum bewusst gesteuert, sondern durch eine Enspanntheit. So wie man bei einem Hammer gegen den Nagel schlägt und durchschlägt und nicht aufsetzt und drückt, so muss man auch beim Sprinten "durchschlagen". Es ist in keinster Weise ein ziehendes Gefühl! Auf seinem umfangreichen Blogg "speedendurance.com" hat der Autor die Meinungen verschiedener Toptrainer zu der Frage zusammen getragen, ob Sprinten sich wie ein "pull" oder wie ein "push" anfühlt. Und alle sind sich einig: Es mag und soll auch wie ein pull aussehen, aber es fühlt sich als push an und ich persönlich bestätige das. Der Unterschenkel folgt den Bewegungen des Oberschnenkels nämlich von alleine, ohne dass man mit dem Fuß kratzen muss. Das zerrt höchstens die Beinbeuger. Und dann muss man verhindern, dass nach Auflösen des Bodenkontaktes die Ferse in drei Meilen Abstand hinterherflattert, sondern dass sie sofort per Kniehub unter das Gesäß gezogen wird. DAs ist auch schon alles, man kann sich im Sprint auch gar nciht auf so vieles konzentrieren, darf es sich auch nicht unnötig kompliziert machen. Es ist so schon schwer genug, die Technik zu erlernen, vor allem bei den Bewegungsgeschwindigkeiten. Insofern führe ich die Quick legs und die Storchenläufe nciht als Kratzbewegung aus, sondern als "Push" aus dem Gesäß heraus mit entspanntem Auspendeln des Unterschenkels, der dann folgt. Die Übungen werden explosiv, aber unverkrampft dadurch. Quick legs auf Asche funtionieren bei mir allerdings nicht, weil der Fuß einfach unter dem Körper durchrutscht. Man braucht eine minimale Belastung auf den Fuß (durch das Körpergewicht), um gegen den Boden arbeiten zu können. Darum ziehen ich Storchenläufe vor. Aber wie gesagt, als Hauptmittel sehe ich Läufe, jedesmal mit zuschauen, jedesmal mit Kamera, damit man sieht, was man eigentlich macht. Ich könnte mir gar nciht vorstellen, ohne Kamera zu trainieren. Bei jedem Sprint, Start, Steigerungslauf benutze ich meine Kamera und spule in der Pause zwischen den Sprints in Normalgeschwindigkeit und in Zeitlupe das Ganze ab, halte das Video auch bei Schlüsselpositionen an, vergleiche rechte und linke Seite auf Assymetrien etc.
Mir ist übrigens, als ich in den letzten Wochen nochmal Trainingsvideos jamaikansicher Sprinter ansah, aufgefallen, dass dort alle Sprint-ABC-Übungen mit exzellenter Körper- und Beckenhaltung, aber vor allem locker ausgeführt werden, also nciht explosiv und schon gar nciht fest oder verkrampft. Trotzdem laufen diese Sprinter alle mit exzellenter Technik. Das Geheimnis liegt nicht in den Vorübungen und in bestimmten sprintunspzefischen Übungen schon gar nciht, sondern in den richtigen "cues" während des Laufens.