26.04.2016, 23:35
(25.04.2016, 13:40)lor-olli schrieb: Gemeinsamkeiten: Weder Drogen noch Dopingmittel werden versehentlich eingenommen, die Bereitschaft etwas zu verändern / erreichen welches sich auf physiologisch normalem Weg nicht erreichen lässt ist identisch :“ich helfe mir auf die Sprünge…“
Der von mir stets geschätzte Anonymus lor-olli (er hat sicher seine Gründe für seine Anonymität) redet von einem SEHR komplexen Problem. "Komplex" ist ein Wort, das man benutzt, wenn man zu klaren Formulierungen nicht gefunden hat. Was ist dann "SEHR komplex"?
Auf seinem gedanklichen Weg sehe ich schon in dem kurzen Zitatausschnitt drei Denkfehler.
Punkt 1: Auch Haferflocken werden nicht versehentlich eingenommen. Spricht das gegen Haferflocken?
Punkt 2: Alle Effekte, die sich durch Training, Haferflocken, oder Training mit Nahrungsergänzung durch verbotene Substanzen erzielen lassen, sind physiologisch normal. Sonst würde sie der Körper des Sportlers ja nicht hergeben.
Punkt 3: Auch Haferflocken helfen mir "auf die Sprünge", wenn sie das sind, was mein Körper braucht.
Doping zum Ziel der Leistungssteigerung im Sport (wir reden vom Leistungssport) ist etwas ganz anderes als (wieder erstens) die Steigerung von Leistungsfähigkeit außerhalb des Sports; (zweitens) die Steigerung von Wohlgefühl, das mit Sport nicht direkt zu tun hat.
Wer diese gedankliche Trennung immer wieder zu einer Soße vermischt ist der beste Freund der organisierten Doper im Sport. So lange über Gott und die Welt geredet wird, wird immer wieder die Aufmerksamkeit abgelenkt von den Profis im Gewerbe.
Sportler, ich bitte euch: wer weltanschauliche Themen (oder vielleicht sogar unverhandelte sehr persönliche) zum Gebrauch von psychisch oder physisch mehr oder weniger wirksamen Substanzen diskutieren will (aus welchen Antrieben auch immer), sollte bitte eine klare Abgrenzung zu allen Diskussionen über Doping im verbandskontrollierten Leistungssport vornehmen.