22.03.2016, 21:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2016, 21:07 von icheinfachma.)
Ich persönlich glaube, dass ihre beide (Gertrud und Halloo) ein Stück weit recht habt:
Klar sind schwarze Athleten (westafrikanischer Herkunft) besser veranlagt, das zeigt auch die Tatsache, dass in den USA, obwohl Weiße ja theoretisch denselben Zugang zu Doping haben müssten und auch den größeren Bevölkerungsanteil stellen, dennoch bei den US-Meisterschaften im Sprint kaum vertreten sind.
Andererseits ist es aber schon so, dass in Deutschland nicht identisch trainiert wird wie in Amerika (USA, Jamaica) und das Argument, man trainiere dort teilweise besser, ist meiner Ansicht nach gerechtfertigt:
1. In Übersee gibt es Sprinter, die hervorragende Starter sind, aber nicht auf ein "Quadricepstraining nach deutscher Art" setzen:
-die gesamte Mannschaft Stephen Francis sind gute Starter incl. Asafa Powell mit 6,44 auf 60m bei der diesjährigen Hallen-WM oder Veronica Campbell-Brown, die, obwohl 200m-Spezialistin, die Hallen-WM über 60m gewann
-Seiner (Francis) Angabe nach knackt keiner die 3m im Standweitsprung, während unser Knipphals, der sprintmäßig meilenweit von diesen Leuten entfernt ist, munter 3,38m springt.
-Kann dann die Muskelmasse und die konzentrische Schnellkraft des Quadriceps dann so bedeutend sein? Vielmehr setzen diese Leute auf plyometrische Übungen, um ihre Quadriceps-Stiffness zu erhöhen; Stephen Francis sagt explizit, dass er sich nciht auf die Quadriceps, sondern auf die rückseite Muskelkette (u. Rücken, Glutei, Ischios, Waden) fokussiert.
-Die weltbesten (und auch die deutschen) Sprinter haben enorme Gesäßmuskeln, die Weltspitze weist kräftig gebaute Beinbeuger auf, hat aber (auch bei Powell nicht) so überdimensionierte Quadriceps wie ein Sven Knipphals oder ein Julian Reus und startet dennoch schneller. Asafa Powells Quadricepssehne hat aber eine enorme Stiffness. Könnte das nciht der Schlüssel sein - schließelich arbeiten die Quadriceps vom ersten SChritt an PLYOMETRISCH und nicht konzentrisch, und es ist nachgewiesen, dass die Sehnenstiffness bei der Reaktivkraft mindestens ebensowichtig ist wie die Muskelkraft.
2. Die Deutschen haben, je länger die Sprintstrecke wird, umso mehr Probleme, mit der Weltspitze Schritt zu halten, das haben auch die grottenschlechten 400m-Zeiten bei der diesjährigen Hallen-DM gezeigt. Das läuft die internationale Konkurrenz im U18-Bereich. Auf 200m ist es etwas besser, auf 60m gibt es sogar einzelne Athleten (Julian Reus 6,52s), die in die internationale Spitze kommen.
-Es gibt andere Ausdauerprogramme in Amerika, dort setzt man auf geringe Umfänge und hohe Intensität. Gregor Traber (110m Hürde) war nach einem Trianingslager gemeinsam mit US-Athleten überrascht, aber auch begeistert von den Unterschieden.
3. In den USA hat man lange technisch und im Wissen um die Bedeutung der Beinbeuger weit mehr gewusst als in Deutschland. Dieses Defizit ist in Deuschland erst in den leztzten paar Jahren (nach 2009) behoben worden und hat Verbesserungen (die sehr guten Leistungen 2014 mit M. Keller 10,07, J. Reus 10.05, L. Jacubczyk 10,07) gebracht. Sollte man nach dieser schwerwiegenden Einsicht des Wissensrückstandes sich immer noch bequem zurücklehnen und sagen: "Die Amis dopen alle und sind genetisch bevorteilt und sind nur darum besser, wir müssen uns trainingsmethodisch nicht verbessern, weil wir da schon alles können." Ich glaube, das ist nicht der Weg, um sich zu langfristig weiterzuentwickeln.
Klar sind schwarze Athleten (westafrikanischer Herkunft) besser veranlagt, das zeigt auch die Tatsache, dass in den USA, obwohl Weiße ja theoretisch denselben Zugang zu Doping haben müssten und auch den größeren Bevölkerungsanteil stellen, dennoch bei den US-Meisterschaften im Sprint kaum vertreten sind.
Andererseits ist es aber schon so, dass in Deutschland nicht identisch trainiert wird wie in Amerika (USA, Jamaica) und das Argument, man trainiere dort teilweise besser, ist meiner Ansicht nach gerechtfertigt:
1. In Übersee gibt es Sprinter, die hervorragende Starter sind, aber nicht auf ein "Quadricepstraining nach deutscher Art" setzen:
-die gesamte Mannschaft Stephen Francis sind gute Starter incl. Asafa Powell mit 6,44 auf 60m bei der diesjährigen Hallen-WM oder Veronica Campbell-Brown, die, obwohl 200m-Spezialistin, die Hallen-WM über 60m gewann
-Seiner (Francis) Angabe nach knackt keiner die 3m im Standweitsprung, während unser Knipphals, der sprintmäßig meilenweit von diesen Leuten entfernt ist, munter 3,38m springt.
-Kann dann die Muskelmasse und die konzentrische Schnellkraft des Quadriceps dann so bedeutend sein? Vielmehr setzen diese Leute auf plyometrische Übungen, um ihre Quadriceps-Stiffness zu erhöhen; Stephen Francis sagt explizit, dass er sich nciht auf die Quadriceps, sondern auf die rückseite Muskelkette (u. Rücken, Glutei, Ischios, Waden) fokussiert.
-Die weltbesten (und auch die deutschen) Sprinter haben enorme Gesäßmuskeln, die Weltspitze weist kräftig gebaute Beinbeuger auf, hat aber (auch bei Powell nicht) so überdimensionierte Quadriceps wie ein Sven Knipphals oder ein Julian Reus und startet dennoch schneller. Asafa Powells Quadricepssehne hat aber eine enorme Stiffness. Könnte das nciht der Schlüssel sein - schließelich arbeiten die Quadriceps vom ersten SChritt an PLYOMETRISCH und nicht konzentrisch, und es ist nachgewiesen, dass die Sehnenstiffness bei der Reaktivkraft mindestens ebensowichtig ist wie die Muskelkraft.
2. Die Deutschen haben, je länger die Sprintstrecke wird, umso mehr Probleme, mit der Weltspitze Schritt zu halten, das haben auch die grottenschlechten 400m-Zeiten bei der diesjährigen Hallen-DM gezeigt. Das läuft die internationale Konkurrenz im U18-Bereich. Auf 200m ist es etwas besser, auf 60m gibt es sogar einzelne Athleten (Julian Reus 6,52s), die in die internationale Spitze kommen.
-Es gibt andere Ausdauerprogramme in Amerika, dort setzt man auf geringe Umfänge und hohe Intensität. Gregor Traber (110m Hürde) war nach einem Trianingslager gemeinsam mit US-Athleten überrascht, aber auch begeistert von den Unterschieden.
3. In den USA hat man lange technisch und im Wissen um die Bedeutung der Beinbeuger weit mehr gewusst als in Deutschland. Dieses Defizit ist in Deuschland erst in den leztzten paar Jahren (nach 2009) behoben worden und hat Verbesserungen (die sehr guten Leistungen 2014 mit M. Keller 10,07, J. Reus 10.05, L. Jacubczyk 10,07) gebracht. Sollte man nach dieser schwerwiegenden Einsicht des Wissensrückstandes sich immer noch bequem zurücklehnen und sagen: "Die Amis dopen alle und sind genetisch bevorteilt und sind nur darum besser, wir müssen uns trainingsmethodisch nicht verbessern, weil wir da schon alles können." Ich glaube, das ist nicht der Weg, um sich zu langfristig weiterzuentwickeln.