22.02.2016, 16:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.02.2016, 13:33 von Atanvarno.
Bearbeitungsgrund: Zitat repariert
)
(22.02.2016, 12:02)Gertrud schrieb: Er passte wohl nicht ins System - oder?
Passte die Drehstoßtechnik denn damals ins System?
Nennen Sie doch bitte den wahren Grund für seinen Ausschluss!
Es ist einfach falsch und zu simpel alles auf das "sozialistische System" in der DDR zu schieben. (Sie sind da immer sehr schnell dabei und verketzern unseren Sport.)
Die Drehstoßtechnik wäre sicher bei uns eine willkommene Bereicherung gewesen; Ernst Schmidt hatte schon Filmaufnahmen und eine Bildreihe gemacht.
Der wahre Grund war also im"Fall Oesterreich" nicht, dass er eine neue Kugelstoßtechnik kreiert hatte, sondern dass man ihm nicht glaubte, dass er seine frappierende Leistungsentwicklung (1974: 16.28 m / 1975: 15.64 m / 1976: 22.11 m ) ohne Doping erzielt hatte.
Einer bei der "Kleinen Meisterschaft" des DVfL vom Dopingtestzentrum in Kreischa in Neugersdorf am 26.9.1976 vorgesehenen Kontrolle ging er "elegant" aus dem Wege, indem er (nach dem Einstoßen) eine Verletzung vortäuschte - obwohl er am Vortag noch gesund Diskus geworfen hatte. Kreischa musste unverichteter Dinge abziehen, da Rolf kein Wettkampfergebnis im Kugelstoß hatte. (Ich war übrigens damals als Weitspringer vor Ort und erlebte das große Zuschauerinteresse an der Kugelstoßanlage.)
Mein frühere Kommilitone und spätere kurzzeitige Trainer von R. Oe., Günter Lunau, bestätigte mir diesen Vorfall.
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Heute könnte man vielleicht satirisch kolportieren: In der DDR durften nur geförderte Kader dopen - Amateure nicht.
H. Klimmer / sen.