16.02.2016, 12:03
Sack Zement, das ist ja mal eine diskursfreundliche Antwort!
Aristoteles’ Auffassung der ‚iustitia distributiva’ (Verteilungsgerechtigkeit) , muss in ihrer Komplexität gesehen werden. (Das kann man natürlich mit dem Verweis auf die Sklavenhaltergesellschaft der Antike unterlassen. Dann kommen nur billige Rechnungen raus) Sie ist Teil der Ethik und zugleich Teil der Politischen Philosophie. Deren Wirkungsgeschichte reicht schließlich bis an den Übergang zur Neuzeit.
Nur wenn man die Komplexität würdigt, wird der Kontrapunkt deutlich, den die Neuzeit setzt: die Verteilungsgerechtigkeit auf die staatliche Sicherung einer (liberalen) Privatrechtsordnung zu verkürzen. Mit den entsprechenden sozialen Folgen innerhalb der modernen Marktwirtschaft. Ich habe Kersting gewählt, weil er diesen Übergang sehr treffend markiert - und mit dem Namen Kant und dessen Philosophie des bürgerlichen Rechtszustandes verbindet.
Das erwähne ich aber nur, damit du überhaupt einen Zugang zu Hegel findest. Dem war nämlich der emanzipative Gewinn des Übergangs ebenso klar wie der substanzielle Verlust. Und zwar gemessen an den sozialen Wirkungen des Frühkapitalismus, der sich auf die Rechtsgrundlagen der bürgerlichen Gesellschaft stützt. Was für Hegel nun kennzeichnend ist, ist der Versuch, die Grundlagen des Politischen Aristotelismus mit Kants Philosophie zu verbinden. Und zwar in einer - der modernen liberalistischen Freiheits- und Menschenrechtsidee - angemessenen Weise. Einfacher ausgedrückt: Ohne diese Verbindung bleibt dir der Zugang zu Hegel versperrt.
Und nur am Rand: Kant war kein Utilitarist. Genauso wenig wie Aristoteles ein Utilitarist gewesen ist. Ach so: Und Nietzsche ist auf diesem Terrain ziemlich deplatziert!
Aristoteles’ Auffassung der ‚iustitia distributiva’ (Verteilungsgerechtigkeit) , muss in ihrer Komplexität gesehen werden. (Das kann man natürlich mit dem Verweis auf die Sklavenhaltergesellschaft der Antike unterlassen. Dann kommen nur billige Rechnungen raus) Sie ist Teil der Ethik und zugleich Teil der Politischen Philosophie. Deren Wirkungsgeschichte reicht schließlich bis an den Übergang zur Neuzeit.
Nur wenn man die Komplexität würdigt, wird der Kontrapunkt deutlich, den die Neuzeit setzt: die Verteilungsgerechtigkeit auf die staatliche Sicherung einer (liberalen) Privatrechtsordnung zu verkürzen. Mit den entsprechenden sozialen Folgen innerhalb der modernen Marktwirtschaft. Ich habe Kersting gewählt, weil er diesen Übergang sehr treffend markiert - und mit dem Namen Kant und dessen Philosophie des bürgerlichen Rechtszustandes verbindet.
Das erwähne ich aber nur, damit du überhaupt einen Zugang zu Hegel findest. Dem war nämlich der emanzipative Gewinn des Übergangs ebenso klar wie der substanzielle Verlust. Und zwar gemessen an den sozialen Wirkungen des Frühkapitalismus, der sich auf die Rechtsgrundlagen der bürgerlichen Gesellschaft stützt. Was für Hegel nun kennzeichnend ist, ist der Versuch, die Grundlagen des Politischen Aristotelismus mit Kants Philosophie zu verbinden. Und zwar in einer - der modernen liberalistischen Freiheits- und Menschenrechtsidee - angemessenen Weise. Einfacher ausgedrückt: Ohne diese Verbindung bleibt dir der Zugang zu Hegel versperrt.
Und nur am Rand: Kant war kein Utilitarist. Genauso wenig wie Aristoteles ein Utilitarist gewesen ist. Ach so: Und Nietzsche ist auf diesem Terrain ziemlich deplatziert!