(30.01.2016, 07:21)MZPTLK schrieb: Man geht von einem Menschenbild des mündigen, sozial verantwortlichen, motivierten Bürgers aus.
Wäre schön, wenn das flächendeckend Realität wäre/werden könnte.
Ich werde es nicht mehr erleben.
Als Philosoph bist zu kein Sozialtechniker! Im anderen Fall hättest du was Grundlegendes nicht verstanden. Und jetzt schwafel bloß nicht von Emipirie!
Die Neuzeit beginnt ihren Siegeszug nicht mit dem Gedanken der Verteilungs-Gerechtigkeit. Denn die sollte (in der modernen bürgerlichen Gesellschaft) durch den freien Markt sichergestellt sein. Mündigkeit bedeutet dann, moralisch entlastet zu sein. Also unmündig im sozialen Sinn sein zu dürfen. Was also soll der untaugliche Hinweis?
Das Wiedererstehen der Verteilungsgerechtigkeit beginnt erst mit dem Aufkommen schwerer Krisen. Und muss gleichzeitig mit dem Tod der antiken Idee der ethisch-zivilen Verdienstlichkeit leben. Daraus kann man richtige und falsche Schlüsse ziehen. Auch in Bezug auf den (historisch) emanzipativen Kern des Leistungsgedankens.