08.12.2015, 13:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.12.2015, 13:06 von icheinfachma.)
(08.12.2015, 12:31)decathlonitis schrieb:(08.12.2015, 01:33)icheinfachma schrieb: Hallo!
Mein Training umfasst je zweimal die Woche Krafttraining, Schnelligkeits- u. Sprungkrafttraining, (Schnelligkeits-)Ausdauertraining. Bisher habe ich, da ich aus Zeitgründen nur 4x die Woche trainieren möchte, direkt im Anschluss an das Schnelligkeits- u. Sprungkrafttraining das Krafttraining (Arme / Beine) durchgeführt und im Anschluss an das Ausdauertraining das Krafttraining Rumpf.
Haltet ihr diese Kombi für sinnvoll oder würdet ihr eher ein Ausdauertraining direkt im Anschluss an das Schnelligkeitstraining durchführen und dafür das Krafttraining in gesonderte Einheiten tun? Zur Not, wenn es besser ist, alles einzeln zu traineren, könnte ich das Ganze auch auf 5-6 TE an 5 Tagen pro Woche verteilen (am Wochenende steht mir keine Trainingsgelegenheit zur Verfügung).
Wie denkt ihr darüber, was sind eure Erfahrungen (v.a. die erfahrenen Trainer unter euch)?
LG
Beim 2. Teil deiner Anfrage bin ich mir nicht sicher, ob Du es ganz ernst damit meinst?
Meinst du den fett markierten Teil? Ich weiß, dass die Methode, das Ausdauertraining im Anschluss an ein Schnelligkeitstraining mitunter so auch im Leistungssport (z.B. bei uns am Sportgymnasium) durchgeführt wird. Schnelligkeitstraining bewirkt neuronale Anpassungen (intramuskuläre Koordination - Synchronisierung der motorischen Einheiten für schnellere Muskelkontraktionen und Muskelentspannungen, Ansteuerung mehr motorischer Einheiten, Verstärkung des Dehnungs- und des Anagonistenreflexes), Ausdauertraining dagegen metabolische und histologische Anpassungen (Schlagvolumen, Blutvolumen, rote Blutkörperchenzahl, vaskuläre Kapillarisierung im Blut, erhöhter Myoglobingehalt im Muskel, gesteigerte Mitochondrienzahl, größere Menge für die Zellatmung nötiger Enzyme, gesteigerte Pufferkapazitäten des Blutes, erhöhte Oberfläche der Lunge durch Vermehrung der Lungenbläschen). Da beide Trainingsformen Anpassungen in völlig verschiedenen Bereichen bewirken, behindert sich beides nicht. Man kann nur nicht die Reihenfolge tauschen, also erst Ausdauer- und dann Schnelligkeitstraining weil man dann vorermüdet die Schnelligkeit trainieren würde, was nicht funktioniert. Umgekehrt aber kein Problem.
Maximalkrafttaining (IK-Methode) - neuronale Anpassungen (größere Anzahl aktivierbarer mot. Einheiten)
Schnellkraftmethode - neuronale Anpassungen (genannt)
Hypertrophiemethode - metabolische und histologische Anpassungen (größerer Kreatinphosphatspeicher, Hypertrophie von Sarkoplasma und Sarkomeren)
Kraftausdauermethode - metabolische und histologische Anpassungen (siehe Ausdauertraining, aber mit anderen Schwerpunkten)
Ausdauermethode - metabolgisch und histologische Anpassungen (genannt)
Ich würde grundsätzlich nicht zwei metabolisch-histologische Trainingsformen oder zwei neuronale Trainingsformen in einer Trainingseinheite mischen, weil sich beides dann behindern muss. Eine Ausnahme bildet das Komplextraining, wo durch anfängliches IK-Training zusätzliche motorische Einheiten aktiviert werden und das anschließende Schnellkrafttraining dann eine höhere Anzahl derer anspricht und trainiert. Eine neuronale mit einer metabolisch-histologischen Trainingsform zu kombinieren (in der Reihenfolge) halte ich jedoch für problemlos und bin mit dieser Ansicht nicht allein.