(06.12.2015, 01:31)icheinfachma schrieb: So bullig ist Powell nun auch wieder nicht, auch nicht bulliger als Bolt. https://www.google.de/search?q=powell+an...00&bih=765
Was mich an vielen wissenschaftlichen Untersuchungen stört, ist das Herauspicken einzelner Strukturen, ohne die Gesamtbewegungszusammenhänge und Vorteile bisher vernachlässigter einzelner Strukturen zu sehen. Mir liegen gute Sachen von Bolt im Detail vor. Ich sehe aber viele seiner speziellen Vorteile noch nicht ausreichend geprüft. Das liegt sehr oft daran, dass man sich nicht von Vorlagen löst. Bolt hat wie kein anderer die Lauftechnik revolutioniert, woran man sicherlich ein Exempel statuieren kann. Manchmal liegen die Unterschiede in wichtigen Details am Gesamtwerk. Das allgemeine Übungsgut und die damit verbundenen Kraftübungen tragen dem nicht Rechnung in der Nachahmung. Ich simuliere fortwährend und probiere an einem Schüler aus und bin mit einem Mann mit "Spezialauge und -Wissen" in permanentem Kontakt. Alles ist eine Frage der Akzentuierung, wo wir in uns gehen sollten, ob wir richtig liegen. Wir können teilweise unser Zuliefer-Übungspotential und die Übungsgeräte in die Tonne kloppen, weil sie nicht exakt sind. Aus meiner Sicht sind Studien mit gewichtheberischem Inhalt hinsichtlich Sprint und Sprung rausgeschmissenes Geld. Ich habe ganz andere Dinge im Kopf.
Ich sehe hier unsere Spitzenleute noch viel zu global und teammäßig betreut. Individuelle Erfolge erfordern knallhart individuelle Maßnahmen, die ich mit einem Probanden auch einfordern würde. Mich würden keine Konventionen stören. Diese individuellen Unterschiede sehe ich in den beiden jamaikanischen Lagern gewahrt. Bolt und Powell sprinten trotz unterschiedlicher Trainingsplätze und -einheiten in einer Staffel. Das schafft man auch kurz vorher ud wechselt trotzdem nicht schlecht.
Gertrud