(01.12.2015, 23:10)icheinfachma schrieb:(26.11.2015, 08:23)Gertrud schrieb: Bei einbeinigen Sprintbewegungen ist das Beinsystem adduziert, was teilweise äußerst gelenkschonend geschieht. Die beidbeinigen Prellsprünge wirken auf Fuß- und Kniegelenke, bei letzteren hauptsächlich kniestreckend. Die Knieverschaltung steht hier vollkommen außen vor. Das Bein muss folglich die adduzierten Bewegungen "vertragen" können, was nur bei gut trainierten Gelenken einschließlich Muskulatur, Sehnen, Faszien geschehen kann.
Gertrud
Es muss nicht adduziert sein, siehe z.B. Jeter. Die Kniegelenke wirken nicht nur bei Prellsprüngen, sondern auch im Sprintbodenkontakt streckend. Im Sprint überlagern sich die Hüftstreckung und die Vertical Spring Stiffness. Ein Training letzterer bewirkt messbar kürzere Bodenkontaktzeiten und einen größeren top end speed.
Den zweiten Teil sehe ich anders. Wenn man Überlastungen hat, dann wäre es falsch, einfach weiter einbeinige Übungen zu machen und besser, dann durch beidbeinige Übungen die Schienbeine und Achillessehnen zu entlasten. Der passive Bewegungsapparat passt sich nur langsam an und sollte darum auch nur so stark belastet werden, wie er aushält. Um die Belastung nicht zu groß werden zu lassen, halte ich entlastende Übungen wie die genannten für sinnvoll. Die Achillessehnenverletzunen und Knochenhautentzündungen sind nunmal die häufigsten Sprintüberlastungen. Der Körper braucht eben Zeit, um sich anzupassen, das geht nicht shcneller, indem man die Belastung erhöht durch die Verwendung ausschließlich einbeiniger Übungen, das ist nicht plausibel.
Ich würde die einbeinigen Belastungen für eine Zeit weglassen, bis die "Baustelle" behoben ist.
Die Adduktion war z.B. bei Sailer auch nicht der Fall. Die Frage ist allerdings immer, was gesund ist. Man sollte schon versuchen, den KSP so gut wie möglich zu treffen. Auch Spitzenleute machen nicht alles immer richtig (siehe Bolt LWS und Füße!!!). Da es zu keinem Zeitpunkt zur vollen Kniestreckung kommt, gerät das laterale Kollateralband in Entspannung, dem die Adduktionsfunktion entgegengesetzt werden, um wieder genügend Spannung aufzubauen. Wir haben also zwei völlig unterschiedliche anatomisch-funktionelle Herangehenseisen bei ein- und beidbeinigen Durchführungen. Auch hier müssen wir "messerscharf" denken. Es sind sehr unterschiedliche Muskulaturen bei diesen beiden Bewegungen am Werke, um die Belastungen auf das Kniegelenk in der Balance zu halten. Es geht hier um Drehmomente am Knie, die im Gleichgewicht gehalten werden müssen.