(14.10.2015, 09:39)MZPTLK schrieb: Wenn wir von unserer Meinung sehr überzeugt sind und Jemand anderer Meinung ist,
reagieren wir oft so:
1. Der Andere ist nicht so gut informiert wie wir.
Also muss er 'aufgeklärt' werden.
2. Der Andere ist ausreichend informiert, kann aber nicht die 'richtigen' Schlüsse ziehen.
Also muss man ihn dahin führen.
3. Der Andere ist gut informiert, könnte auch die 'richtigen' Konsequenzen ziehen,
geht aber aus 'Animosität' oder 'Böswilligkeit'(Teufel) in Opposition.
4. Der Andere ist besser informiert als man selbst,
dann ist das schwer zu realisieren und noch schwerer zuzugeben.
Das geht bis zu (''Religions''-)Kriegen.
Toleranz ist der Verdacht: der Andere könnte recht haben.
Das Beste wäre eine Einflussnahme auf den Körper mit dem passenden Feedback des Körpers hinsichtlich Leistung und Gesundheit. Es gibt ein derartiges umfassendes Screening aber (noch) nicht. Die Studien belegen immer wieder, dass man in einigen Dingen einem Irrtum erlegen war. Wir kennen die Trainingseinflüsse z. B. auf auf alle histochemischen Strukturen isoliert und in der Komplexivität längst noch nicht. Darin liegen naturgemäß Fehlerquellen. Ich arbeite unentwegt an diesem Fortschritt in den Querverbindungen und praktischen Umsetzungen. Wenn man auf halber Strecke stehenbleibt, bedeutet das einfach Rückschritt. Ich bevorzuge zur Verkürzung der Recherche einen ganz bestimmten Kreis an Personen mit Kenner- und Weitblick, in dem die Informationen sehr transparent sind. Die Recherche ist für mich spannender als ein Krimi.
Man sollte ein Gespür dafür entwickeln, wer einem gewachsen oder in bestimmten Bereichen überlegen ist. Man vergibt sich nichts, wenn man Überlegenheit eines anderen Menschen anerkennt und dessen Wissen nutzt und man auch kooperativ in diesen Fällen ist.
Es kommen in manchen Fällen immer wieder die gleichen Verletzungsmuster vor. Ich kann dann überhaupt nicht nachvollziehen, dass man dann keine Fragen diesbezüglich stellt und sein Übungsprogramm beibehält und nicht nach Schwachstellen abklopft. Oft scheitert ein Alternativprogramm an mangelnden Kenntnissen. Da muss dann einfach der Hebel angesetzt werden. Das habe ich seit 30 Jahren sukzessive gemacht. Ich habe immer wieder Fragen gestellt und recherchiert. Dragan Tancic hat mir mal viel später gesagt, dass er nach dem ersten Kennenlernen über mich gedacht hat: "Sie wird mal sehr gut. Sie ist so voller Begeisterung und Elan!" Es hat mich mal ein sehr junger Trainer bei einer Fortbildung angesprochen, mit dem sich eine über Jahre dauernde Freundschaft und Kooperation ergeben hat. Wir profitieren heute enorm voneinander.
Ich bin so tolerant, dass ich einigen Trainern die beidbeinige Tiefkniebeuge", deren "liebstes Spielzeug", aber nicht wegnehme. Wenn sie mein über 20-Punkte-Programm dagegen nicht überzeugt oder sie die Punkte auch nicht einschätzen können, liegt die Entscheidung bei ihnen.
Gertrud
P. S.: Ich bin übrigens davon überzeugt, das wir enorme Reserven aufgrund von noch bestehenden Wissenslücken und Inkonsequenzen liegen lassen.