Ich habe beim Zusammenspiel der Begriffe Ethos und Kalkül immer gewisse Bedenken, das Kalkül nimmt streng genommen keine Wertung vor. So stellt im mathematischen Sinne der calculus (Spielstein) ein wertneutrales Objekt dar, das Kalkül zieht aus den Objekten logische Schlüsse (die gleichwohl im Bewusstsein menschlichen Verhaltens paradox scheinen / scheinen können – menschliches Verhalten hat nun mal eigene, nicht immer logische Regeln ).
Ich kann Zahlen kalkulieren und es ergibt sich eine Summe / Ergebnis aber nicht unbedingt eine Wertung. (selbst 1 Billion$ Schulden stellen streng genommen keine Wertung dar, allenfalls einen Vergleich). Ich kann kalkulieren ob es sich lohnt die Unpässlichkeit eines Gegners im Sport auszunutzen, in einem unmittelbaren Duell verzichte ich manchmal darauf (wie im Beispiel), ABER in einem 100m Lauf wird dies keiner tun. Ethos?
Der Ethos existiert nicht ohne Wertung, eine Betrachtung unter ethischen Gesichtspunkten ist immer eine Wertung und niemals unabhängig zu betrachten. (unabhängig von Gesellschaften, Religionen, Gesetzen, Wertmaßstäben, Verhaltensmustern)
Die Diskussion ist langwierig wenn man den Begriff Kalkül über die grundlegende Aussage hinausgehend interpretiert oder wertet, trotzdem ist ein Kalkül in Bezug auf menschliche Handlungen nie wertneutral und involviert zwangsläufig ethische Aspekte (versteht jeder sofort, der mal mit Autisten zu tun hatte…)
Passt jetzt nur bedingt, aber ich war am Wochenende auf einer Fete mit sehr starkem Frauenüberschuss (kalkulatorisch > ca. 4 zu 1 wertneutral, ethisch vielleicht problematisch wenn die Gattin dabei ist...).
Die Banalität der Gespräche relativierten das männlich-positive Kalkül, die Frage nach meinem Lieblingstier beantworte ich mit: “eine Schrödinger-Katze“… das Kalkül war: die Szenerie etwas aufzulockern – es ging aber völlig daneben. Erstens kannten die Damen die mich umstanden alle möglichen Katzentypen (ich bin heftiger Katzenhaar-Allergiker), aber keine “Schrödinger-Katze“, zweitens empfanden sie das (erklärte) Bonmot eher als Affront, also vom Ethos her unterirdisch, das kalkulatorische 4:1 wurde zu einem ethischen 1:4…
Ethos und Kalkül sind also auch praktisch zwei sehr verschiedene Dinge Das Kalkül kann ohne den Ethos existieren (und tut es wenn es nur wertneutrale Aspekte berücksichtigt). Das gleiche Kalkül kann unter anderen Bedingungen ganz andere Wertungen erfahren, oder eben gar keine.
Der Ethos allerdings hat auch immer mit Kalkül zu tun, jede vorsätzliche Handlung beruht auf einem Kalkül, ohne das wir uns das immer bewusst machen, aber selbst unbewusste Handlungen (Reflexe) ohne Kalkül können ethisch bedenklich sein. (Es ist nicht immer empfehlenswert einer fremden arabischen Frau, die in der Öffentlichkeit stolpert, sich aber offensichtlich nicht ernsthaft verletzt, beim Aufstehen zu helfen – man müsste sie dabei nämlich berühren...) Identisches Kalkül unterschiedlicher Ethos.
Nur gut, dass die Kalkulation in der Leichtathletik sich meist in Sekunden und Zentimetern erfassen lässt! (Doping etwa halte ich nicht für ein primär leichtathletisches Problem, wenn auch ein Existentes)
Ich kann Zahlen kalkulieren und es ergibt sich eine Summe / Ergebnis aber nicht unbedingt eine Wertung. (selbst 1 Billion$ Schulden stellen streng genommen keine Wertung dar, allenfalls einen Vergleich). Ich kann kalkulieren ob es sich lohnt die Unpässlichkeit eines Gegners im Sport auszunutzen, in einem unmittelbaren Duell verzichte ich manchmal darauf (wie im Beispiel), ABER in einem 100m Lauf wird dies keiner tun. Ethos?
Der Ethos existiert nicht ohne Wertung, eine Betrachtung unter ethischen Gesichtspunkten ist immer eine Wertung und niemals unabhängig zu betrachten. (unabhängig von Gesellschaften, Religionen, Gesetzen, Wertmaßstäben, Verhaltensmustern)
Die Diskussion ist langwierig wenn man den Begriff Kalkül über die grundlegende Aussage hinausgehend interpretiert oder wertet, trotzdem ist ein Kalkül in Bezug auf menschliche Handlungen nie wertneutral und involviert zwangsläufig ethische Aspekte (versteht jeder sofort, der mal mit Autisten zu tun hatte…)
Passt jetzt nur bedingt, aber ich war am Wochenende auf einer Fete mit sehr starkem Frauenüberschuss (kalkulatorisch > ca. 4 zu 1 wertneutral, ethisch vielleicht problematisch wenn die Gattin dabei ist...).
Die Banalität der Gespräche relativierten das männlich-positive Kalkül, die Frage nach meinem Lieblingstier beantworte ich mit: “eine Schrödinger-Katze“… das Kalkül war: die Szenerie etwas aufzulockern – es ging aber völlig daneben. Erstens kannten die Damen die mich umstanden alle möglichen Katzentypen (ich bin heftiger Katzenhaar-Allergiker), aber keine “Schrödinger-Katze“, zweitens empfanden sie das (erklärte) Bonmot eher als Affront, also vom Ethos her unterirdisch, das kalkulatorische 4:1 wurde zu einem ethischen 1:4…
Ethos und Kalkül sind also auch praktisch zwei sehr verschiedene Dinge Das Kalkül kann ohne den Ethos existieren (und tut es wenn es nur wertneutrale Aspekte berücksichtigt). Das gleiche Kalkül kann unter anderen Bedingungen ganz andere Wertungen erfahren, oder eben gar keine.
Der Ethos allerdings hat auch immer mit Kalkül zu tun, jede vorsätzliche Handlung beruht auf einem Kalkül, ohne das wir uns das immer bewusst machen, aber selbst unbewusste Handlungen (Reflexe) ohne Kalkül können ethisch bedenklich sein. (Es ist nicht immer empfehlenswert einer fremden arabischen Frau, die in der Öffentlichkeit stolpert, sich aber offensichtlich nicht ernsthaft verletzt, beim Aufstehen zu helfen – man müsste sie dabei nämlich berühren...) Identisches Kalkül unterschiedlicher Ethos.
Nur gut, dass die Kalkulation in der Leichtathletik sich meist in Sekunden und Zentimetern erfassen lässt! (Doping etwa halte ich nicht für ein primär leichtathletisches Problem, wenn auch ein Existentes)