31.08.2015, 09:54
Naja, ich kann Pippens Grundanliegen durchaus nachvollziehen, auch wenn ich die Argumentation etwas krude finde:-)
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die gegenwärtige Situation für einen "sauberen" Athleten deutlich schwerer zu ertragen ist, als es ein "fairer" Wettstreit auf Augenhöhe wäre. Wenn ich genau weiß, dass einige meiner Mitkonkurrenten "Stoffen bis zum Abwinken" und die Gefahr erwischt zu werden gen 0 tendiert oder, noch schlimmer, der Erwischte (hallo Herr Gatlin) später wieder kommt (und das noch nichtmal dem Anschein und Anstand geschuldet reumütig) und mir mit NOCH besseren Leistungen eine lange Nase dreht, wird meine Motivation doch bestenfalls eingeschränkt sein.
Man könnte also durchaus argumentieren, dass eine Legalisierung von Doping sogar POSITIVE medizinische Aspekte hätte, da eine medizinische Betreuung deutlich koordinierter und wesentlich weniger "verschämt" erfolgen könnte.
Setzt man noch dazu Grenzwerte, die eine Gesundheitsgefährdung (nach momentanem Wissensstand zumindest) nahezu ausschließen, wäre das doch in Ordnung. Ebenso in Ordnung wäre es dann doch, sich an diesen (ungefährlichen) Grenzwert heranzutasten, etwa so in der Tat wie weiland Bjarne Riis (Mr. Ketchup) im Radsport.
Und auch heute habe ich doch faktische Begrenzungen in einigen Berufen. Bin ich größer als 1,85(oder 1,88?) darf ich eben kein Marinesoldat im U-Boot sein. Bin ich größer als 2 Meter wird es ganz schwer mit dem Formel-1 Cockpit und bin ich kleiner als 1,60 (und ja ich kenne Muggsy Bogues) wird es ziemlich knifflig mit der NBA-Karriere.
Auch normale Berufe haben unterschiedliche Belastungserwartungen: Der Maurer oder Berufskraftfahrer ist solchen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt, dass er das garantiert nicht mehr mit 65 "ohne weiteres" aus dem Ärmel schüttelt. Auch hier sind über Arbeitsschutzbestimmungen etc. "Grenzwerte" bzw. Umfelder geschaffen worden, in denen man eben diese Berufe doch (hoffentlich) ohne "bleibende Schäden" durchführen kann, wieso sollte das in einer Dopingdebatte nicht auch möglich sein?
Ich will hier wohlgemerkt absolut nicht FÜR eine Dopingfreigabe argumentieren, mir wäre ein lückenloses Aufklärungssystem mit entsprechend strikten Konsequenzen auch deutlich lieber, aber die bisherigen Argumente GEGEN die Freigabe in diesem Thread hier überzeugen mich nunmal leider bisher nur wenig, von irgendwelchen Einschüben über Evolution, menschlicher Natur und sonstigen Dingen auf der Meta-Ebene mal ganz abgesehen
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die gegenwärtige Situation für einen "sauberen" Athleten deutlich schwerer zu ertragen ist, als es ein "fairer" Wettstreit auf Augenhöhe wäre. Wenn ich genau weiß, dass einige meiner Mitkonkurrenten "Stoffen bis zum Abwinken" und die Gefahr erwischt zu werden gen 0 tendiert oder, noch schlimmer, der Erwischte (hallo Herr Gatlin) später wieder kommt (und das noch nichtmal dem Anschein und Anstand geschuldet reumütig) und mir mit NOCH besseren Leistungen eine lange Nase dreht, wird meine Motivation doch bestenfalls eingeschränkt sein.
Man könnte also durchaus argumentieren, dass eine Legalisierung von Doping sogar POSITIVE medizinische Aspekte hätte, da eine medizinische Betreuung deutlich koordinierter und wesentlich weniger "verschämt" erfolgen könnte.
Setzt man noch dazu Grenzwerte, die eine Gesundheitsgefährdung (nach momentanem Wissensstand zumindest) nahezu ausschließen, wäre das doch in Ordnung. Ebenso in Ordnung wäre es dann doch, sich an diesen (ungefährlichen) Grenzwert heranzutasten, etwa so in der Tat wie weiland Bjarne Riis (Mr. Ketchup) im Radsport.
Und auch heute habe ich doch faktische Begrenzungen in einigen Berufen. Bin ich größer als 1,85(oder 1,88?) darf ich eben kein Marinesoldat im U-Boot sein. Bin ich größer als 2 Meter wird es ganz schwer mit dem Formel-1 Cockpit und bin ich kleiner als 1,60 (und ja ich kenne Muggsy Bogues) wird es ziemlich knifflig mit der NBA-Karriere.
Auch normale Berufe haben unterschiedliche Belastungserwartungen: Der Maurer oder Berufskraftfahrer ist solchen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt, dass er das garantiert nicht mehr mit 65 "ohne weiteres" aus dem Ärmel schüttelt. Auch hier sind über Arbeitsschutzbestimmungen etc. "Grenzwerte" bzw. Umfelder geschaffen worden, in denen man eben diese Berufe doch (hoffentlich) ohne "bleibende Schäden" durchführen kann, wieso sollte das in einer Dopingdebatte nicht auch möglich sein?
Ich will hier wohlgemerkt absolut nicht FÜR eine Dopingfreigabe argumentieren, mir wäre ein lückenloses Aufklärungssystem mit entsprechend strikten Konsequenzen auch deutlich lieber, aber die bisherigen Argumente GEGEN die Freigabe in diesem Thread hier überzeugen mich nunmal leider bisher nur wenig, von irgendwelchen Einschüben über Evolution, menschlicher Natur und sonstigen Dingen auf der Meta-Ebene mal ganz abgesehen