28.08.2015, 14:31
(28.08.2015, 06:52)lor-olli schrieb: Haben sich die "Doping-Freigabe-Enthusiasten" eigentlich mal die Frage gestellt ob man letztlich nicht ALLE (mit dem Ergebnis, dass da nur noch "menschenähnliche Gladiatoren auflaufen…) Limits abschaffen muss?
Hier wird die Milchmädchenrechnung aufgemacht, dass die Doping Diskussion beendet ist, wenn ich Doping freigebe,
Es gelten dann schlichtweg die technischen Regeln der LA, wie heute auch und zusätzlich sog. körperliche Rahmenmaße, um eine Perversion (Läufer mit 4m langen Beinen, 4m große Hochspringer,...) zu verhindern. Diese Maßregeln sind aber enfach durchzusetzen, weil sie auf einfachen (Ab-) Messungen beruhen und kaum so verschleiert werden können, wie heute diverse Dopingmittel.
Ich bestreite Atanvarno's Sicht, dass nämlich im Dopingkampf schon viel erreicht wurde und man sich der Problemlösung quasi wie eine Folge an einen Grenzwert annähert. Alle Experten, die ich dazu höre, sind da pessimistisch, warum wohl? Tatsächlich wird sich Doping immer einen Schritt vor den Fahndern bewegen, und immer mehr auf die Genetik hin. Schlußpunkt werden gezielte Züchtungen sein, da kann man dann per se nichts mehr nachweisen. Schon heute könnte man als Geschäftsmann auf die Idee kommen, um mal ein Fantasie-Bsp. zu geben, für viel Geld Usain Bolt mit V. Campell-Brown zu kreuzen, um deren Kinder dann gezielt aufzubauen und zu vermarkten. Ich wette, dass in gewissen kenianischen Regionen schon heute sowas abläuft, wo sich Familien für sowas zusammentun. Armut macht erfinderisch.
Ein Alternativvorschlag wäre, dass Sieger erst 10 Jahre nach ihrem Karriereende Prämien & Medaillen ausgezahlt bekommen. Sie laufen, springen und werfen daher erstmal unentgeltlich, wie lupenreine Amateure. Problem: Die Dopingwelle der 70iger/80iger zeigte sehr schön, dass Geld nicht der alleinige Dopingkatalysator ist, Ruhm gehört genauso dazu (wobei ich gar nicht weiß, ob Anabolika in den 70/80igern überhaupt verboten war).