dominikk85 hat ja die Diskussion zu den Blöcken Sprint, Wurf und Mehrkampf schon angestoßen, hier also jetzt Mittel- und Langstrecke.
800m
Männer:
David Rudisha ist weit von seiner London 2012 Form entfernt und könnte sogar Schwierigkeiten haben in die Medaillen zu kommen.
Den stärksten Eindruck haben bisher Nigel Amos und Newcomer Amel Tuka hinterlassen. Tukas Rennen in Monaco mit Rundenzeiten von 51,1/51,4 lässt Zeiten unter 1:42 möglich erscheinen. In den Bereich ist auch Amos schon gekommen, aber nur mit Rudisha als Pacemaker
Souleiman ist in Monaco viel auf Bahn 2 gelaufen, seine 1:42,97 ist auch eher 1:42,0 wert. Sollte er sich für den Doppelstart entscheiden (der Zeitplan würde es erlauben) ist er auch ein Medaillenkandidat.
Wenn das Rennen eher langsam wird, sind Adam Ksczot und Mohammed Aman im Spiel.
Tip:
1. Amos
2. Tuka
3. Rudisha
Frauen:
Eunice Sum hat die bisherigen Saisonrennen meist dominiert. Am nächsten ist ihr in Paris die Kubanerin Rose Almanza gekommen. Die US-Amerikannerinnen haben drei Läuferinnen in den Top 8 der Jahresbestenliste von denen Ajee Wilson die stärkste sein dürfte. Von den Russinnen hat man noch nicht viel gesehen, woran das wohl liegen könnte
Aus deutschsprachiger Sicht natürlich erfreulich, dass Selina Büchel und Fabienne Kohlmann sich Finalhoffnungen machen können.
Tip:
1. Sum
2. Wilson
3. Büchel
1500m
Männer:
Eigentlich ist man geneigt zu sagen, dass Gold vergeben ist. Asbel Kiprop ist in Monaco 3:26 gelaufen und hat das Feld in London lächerlich gemacht. Aber er hat für mich immer etwas von einem schlampigen Genie. Wenn alles passt, schlägt ihn keiner, aber manchmal hat er Tage, an denen er taktische Anfängerfehler macht oder einfach lustlos erscheint. Aber wenn er in Peking "on" ist, findet nur noch ein Rennen um Silber statt. In dem setze ich ganz stark auf Makh-Daddy, Taoufik Makhloufi. Einen überragenden Spurt hat er schon immer gehabt, jetzt kommt noch das Leistungsvermögen sub3:30 hinzu.
Nick Willis hat sich mit 32 ebenfalls unter 3:30 verbessert und bringt einen Haufen Erfahrung mit. Silas Kiplagat und Ayanleh Souleiman können schnelle Zeiten mitgehen. Matthew Centrowitz ist ein sehr cleverer Meisterschaftsläufer.
Tip
1. Kiprop
2. Makhloufi
3. Willis
Frauen:
Die Weltrekordlerin, Genzebe Dibaba, ist bis jetzt nicht nominiert. Schwer verständliche Entscheidung, da die äthiopische Federation eine sicher Goldmedaille verschenkt (über 5000m haben sie mit Ayana ohnehin schon eine Goldkandidatin). Ich gehe davon aus, dass das noch geändert wird und Dibaba den Doppelstart absolviert.
Um die weiteren Medaillen dürften sich Sifan Hassan, Shannon Rowbury und Jenny Simpson streiten. Simpson sollte nach der unerwarteten Niederlage gegen Rowbury hochmotiviert sein.
Weitere 3:56 Läuferinnen sind Abeba Aregawi und Faith Kipyegon, die dieses Jahr aber noch jenseits der vier Minuten stehen.
Tip
1. Dibaba
2. Simpson
3. Hassan
5000m
Männer:
Isiah Koech hat große Töne gespuckt, von letzten Kilometern in 2:16 fantasiert und eine kenianische Teamtaktik angekündigt. Mo Farah wird das wenig tangieren. Die Leichtigkeit, mit der er sich in London im Spurt vom Feld gelöst hat, war beeindruckend. Weder die Kenianer noch die Äthiopier konnten über 5000m bisher einen Läufer präsentieren, der die Qualität hat, Farah vor dem Spurt aus den Schuhen zu laufen. Und wenn es zum Spurt kommt, ist Farah nahezu unschlagbar.
Die schnellen Rennen des Jahres waren in Rom (Sieger Yomif Kejelcha) und in Heusden (Sieger Dejen Gebremeskel).
Tip
1. Farah
2. Gebhriwet
3. Koech
Frauen:
Hier ist Dibaba gemeldet und natürlich die Favoritin. Aber die Dominanz ist nicht so klar wie über 1500m, denn mit Almaz Ayana gibt es eine starke Konkurrentin. In Paris setzte sich Dibaba im Spurt klar durch, aber wenn sie den Doppelstart angeht, stecken ihr drei 1500m-Läufe und ein 5000m Vorlauf in den Beinen.
Die besten Kenianerinnen, Faith Kipyegon, Mercy Cherono und Viola Kibiwot folgen mit deutlichen Abstand und müssen sich erstmal in den Kenia-Trials durchsetzen.
Tip
1. Dibaba
2. Ayana
3. Cherono
10000m
Männer:
Anders als über 5000m gibt es auf der Langdistanz einen erstzunehmenden Konkurrenten für Farah, den Cross-Weltmeister, Geoffrey Kamworor, auf den bspw. Trainer Renato Canova große Stücke hält. Kamworor hat die kenianischen Meisterschaften über 5000m in 13:13 gewonnen, für die Höhenlage Nairobis eine exzellente Zeit. Mit Paul Tanui gibt es einen weiteren schnellen Kenianer, der ihn in einem Temporennen gegen Farah hoffentlich unterstützen kann.
--edit 1.8.
Mit dem Sieg bei den Kenia-Trials in 27:11,89 unterstreicht Kamworor seine Rolle als Herausforderer Nr. 1 für Farah.
Tip
1. Kamworor
2. Farah
3. Merga
Frauen:
Gelete Burka hat in diesem Jahr ihr 10000m-Debüt gegeben und sich an die Spitze der Jahresbestenliste gesetzt. Besonders viel Aussagekraft haben die Bestenlisten vor Meisterschaften aber nicht. Die Doppelweltmeisterin von Daegu, Vivian Cheruiyot, sollte man auf jeden Fall auf der Rechnung haben, aber grundsätzlich ist das Rennen sehr offen
Tip
1. Cheruiyot
2. Burka
3. Flanagan
3000mH
Männer:
Im Fokus steht nach dem Rennen in Paris Evan Jager. 7:56 bis 7:57 wäre er ohne den Sturz wohl gelaufen. Das haben auch die Kenianer zur Kenntnis genommen. Jagers Schwäche scheint mir der harte Spurt auf der letzten Runde zu sein -und genau das ist die Stärke von Ezekiel Kemboi, der mit dem Weltmeistertitel ein weiteres Argument hätte, ihn als GOAT der Hindernisstrecke zu sehen. Da Jager nur wenig gelaufen ist, hat Jairus Birech die DL-Siege in dieser Saison abgeräumt.
Tip
1. Kemboi
2. Jager
3. Birech
Frauen:
Bis Monaco war ich sehr von Emma Coburn überzeugt, aber die bewegt sich in den letzten Wochen eher rückwärts. Die Olympia-Zweite Habiba Ghribi hat sich mit einem Sieg in Monaco zurückgemeldet. Die Kenianerin der Stunde ist Hyvin Jepkemoi. Steil nach oben zeigt die Formkurve bei Gesa Krause. Geht das bis Peking so weiter, ist ihr einiges zuzutrauen.
Tip
1. Ghribi
2. Jepkemoi
3. Coburn
Marathon
Die Kaffesatzleserei soll jemand anders machen
800m
Männer:
David Rudisha ist weit von seiner London 2012 Form entfernt und könnte sogar Schwierigkeiten haben in die Medaillen zu kommen.
Den stärksten Eindruck haben bisher Nigel Amos und Newcomer Amel Tuka hinterlassen. Tukas Rennen in Monaco mit Rundenzeiten von 51,1/51,4 lässt Zeiten unter 1:42 möglich erscheinen. In den Bereich ist auch Amos schon gekommen, aber nur mit Rudisha als Pacemaker
Souleiman ist in Monaco viel auf Bahn 2 gelaufen, seine 1:42,97 ist auch eher 1:42,0 wert. Sollte er sich für den Doppelstart entscheiden (der Zeitplan würde es erlauben) ist er auch ein Medaillenkandidat.
Wenn das Rennen eher langsam wird, sind Adam Ksczot und Mohammed Aman im Spiel.
Tip:
1. Amos
2. Tuka
3. Rudisha
Frauen:
Eunice Sum hat die bisherigen Saisonrennen meist dominiert. Am nächsten ist ihr in Paris die Kubanerin Rose Almanza gekommen. Die US-Amerikannerinnen haben drei Läuferinnen in den Top 8 der Jahresbestenliste von denen Ajee Wilson die stärkste sein dürfte. Von den Russinnen hat man noch nicht viel gesehen, woran das wohl liegen könnte
Aus deutschsprachiger Sicht natürlich erfreulich, dass Selina Büchel und Fabienne Kohlmann sich Finalhoffnungen machen können.
Tip:
1. Sum
2. Wilson
3. Büchel
1500m
Männer:
Eigentlich ist man geneigt zu sagen, dass Gold vergeben ist. Asbel Kiprop ist in Monaco 3:26 gelaufen und hat das Feld in London lächerlich gemacht. Aber er hat für mich immer etwas von einem schlampigen Genie. Wenn alles passt, schlägt ihn keiner, aber manchmal hat er Tage, an denen er taktische Anfängerfehler macht oder einfach lustlos erscheint. Aber wenn er in Peking "on" ist, findet nur noch ein Rennen um Silber statt. In dem setze ich ganz stark auf Makh-Daddy, Taoufik Makhloufi. Einen überragenden Spurt hat er schon immer gehabt, jetzt kommt noch das Leistungsvermögen sub3:30 hinzu.
Nick Willis hat sich mit 32 ebenfalls unter 3:30 verbessert und bringt einen Haufen Erfahrung mit. Silas Kiplagat und Ayanleh Souleiman können schnelle Zeiten mitgehen. Matthew Centrowitz ist ein sehr cleverer Meisterschaftsläufer.
Tip
1. Kiprop
2. Makhloufi
3. Willis
Frauen:
Die Weltrekordlerin, Genzebe Dibaba, ist bis jetzt nicht nominiert. Schwer verständliche Entscheidung, da die äthiopische Federation eine sicher Goldmedaille verschenkt (über 5000m haben sie mit Ayana ohnehin schon eine Goldkandidatin). Ich gehe davon aus, dass das noch geändert wird und Dibaba den Doppelstart absolviert.
Um die weiteren Medaillen dürften sich Sifan Hassan, Shannon Rowbury und Jenny Simpson streiten. Simpson sollte nach der unerwarteten Niederlage gegen Rowbury hochmotiviert sein.
Weitere 3:56 Läuferinnen sind Abeba Aregawi und Faith Kipyegon, die dieses Jahr aber noch jenseits der vier Minuten stehen.
Tip
1. Dibaba
2. Simpson
3. Hassan
5000m
Männer:
Isiah Koech hat große Töne gespuckt, von letzten Kilometern in 2:16 fantasiert und eine kenianische Teamtaktik angekündigt. Mo Farah wird das wenig tangieren. Die Leichtigkeit, mit der er sich in London im Spurt vom Feld gelöst hat, war beeindruckend. Weder die Kenianer noch die Äthiopier konnten über 5000m bisher einen Läufer präsentieren, der die Qualität hat, Farah vor dem Spurt aus den Schuhen zu laufen. Und wenn es zum Spurt kommt, ist Farah nahezu unschlagbar.
Die schnellen Rennen des Jahres waren in Rom (Sieger Yomif Kejelcha) und in Heusden (Sieger Dejen Gebremeskel).
Tip
1. Farah
2. Gebhriwet
3. Koech
Frauen:
Hier ist Dibaba gemeldet und natürlich die Favoritin. Aber die Dominanz ist nicht so klar wie über 1500m, denn mit Almaz Ayana gibt es eine starke Konkurrentin. In Paris setzte sich Dibaba im Spurt klar durch, aber wenn sie den Doppelstart angeht, stecken ihr drei 1500m-Läufe und ein 5000m Vorlauf in den Beinen.
Die besten Kenianerinnen, Faith Kipyegon, Mercy Cherono und Viola Kibiwot folgen mit deutlichen Abstand und müssen sich erstmal in den Kenia-Trials durchsetzen.
Tip
1. Dibaba
2. Ayana
3. Cherono
10000m
Männer:
Anders als über 5000m gibt es auf der Langdistanz einen erstzunehmenden Konkurrenten für Farah, den Cross-Weltmeister, Geoffrey Kamworor, auf den bspw. Trainer Renato Canova große Stücke hält. Kamworor hat die kenianischen Meisterschaften über 5000m in 13:13 gewonnen, für die Höhenlage Nairobis eine exzellente Zeit. Mit Paul Tanui gibt es einen weiteren schnellen Kenianer, der ihn in einem Temporennen gegen Farah hoffentlich unterstützen kann.
--edit 1.8.
Mit dem Sieg bei den Kenia-Trials in 27:11,89 unterstreicht Kamworor seine Rolle als Herausforderer Nr. 1 für Farah.
Tip
1. Kamworor
2. Farah
3. Merga
Frauen:
Gelete Burka hat in diesem Jahr ihr 10000m-Debüt gegeben und sich an die Spitze der Jahresbestenliste gesetzt. Besonders viel Aussagekraft haben die Bestenlisten vor Meisterschaften aber nicht. Die Doppelweltmeisterin von Daegu, Vivian Cheruiyot, sollte man auf jeden Fall auf der Rechnung haben, aber grundsätzlich ist das Rennen sehr offen
Tip
1. Cheruiyot
2. Burka
3. Flanagan
3000mH
Männer:
Im Fokus steht nach dem Rennen in Paris Evan Jager. 7:56 bis 7:57 wäre er ohne den Sturz wohl gelaufen. Das haben auch die Kenianer zur Kenntnis genommen. Jagers Schwäche scheint mir der harte Spurt auf der letzten Runde zu sein -und genau das ist die Stärke von Ezekiel Kemboi, der mit dem Weltmeistertitel ein weiteres Argument hätte, ihn als GOAT der Hindernisstrecke zu sehen. Da Jager nur wenig gelaufen ist, hat Jairus Birech die DL-Siege in dieser Saison abgeräumt.
Tip
1. Kemboi
2. Jager
3. Birech
Frauen:
Bis Monaco war ich sehr von Emma Coburn überzeugt, aber die bewegt sich in den letzten Wochen eher rückwärts. Die Olympia-Zweite Habiba Ghribi hat sich mit einem Sieg in Monaco zurückgemeldet. Die Kenianerin der Stunde ist Hyvin Jepkemoi. Steil nach oben zeigt die Formkurve bei Gesa Krause. Geht das bis Peking so weiter, ist ihr einiges zuzutrauen.
Tip
1. Ghribi
2. Jepkemoi
3. Coburn
Marathon
Die Kaffesatzleserei soll jemand anders machen
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)