25.06.2015, 15:22
(25.06.2015, 09:31)lor-olli schrieb: "Wir" haben eben einen neuen "Leistungsindex" definiert, einen der sich über den Wohlfühlfaktor selbst bestimmt…Das wäre gar nicht so verkehrt, ist aber leider fern der Realität.
Der Leistungsdruck im Sport wird stärker abgelehnt als noch vor 30 Jahren. Das liegt aber nicht daran, dass das allgemeine Leistungsdenken, der Konkurrenz- und Karrieredruck deutlich weniger geworden wären. Sondern es liegt daran, dass der Druck höher geworden ist, natürlich auch durch die Reform von ALG1 und II.
Der Druck ist härter, das kommt schon bei den Mittelstufenkindern an, die die Idee vermittelt bekommen, dass eigentlich nur das Abitur ein erfolgreiches und zufriedenes Leben ermöglichen könne. Auch in der heutigen Wissensgesellschaft (wobei ich den Begriff fragwürdig hhalte) ist das natürlich Quatsch.
Ist aber u. a. ein Grund dafür, dass über 50 % aller SchülerInnen schon in der Mittelstufe Nachhilfe bekommen.
(25.06.2015, 09:31)lor-olli schrieb: Das Leben ist / soll Spaß sein / machen, jedes persönliche Versagen wird als Demütigung und nicht als Herausforderung empfunden.Es sind in vielen Fällen einfach keine Ressourcen dafür übrig, den Druck im abitionierten Sport aushalten zu wollen.
Es wird sich auf die angeblich wichtigen (karrietechnisch oder bzgl der potentiellen verdienstmöglichkeiten) Fächer in der Schule (oder später an der Uni) konzentriert. Und die älteren konzentrieren sich darauf, einen Job zu bekommen oder zu behalten. Da muss man sich nur mal ansehen, wie viele wirklich gute Leute jahrelang nur befristete Anstellungen haben.
Natürlich leiden neben dem Sport auch andere Fächer. Ich habe SchülerInnen und Teile des Lehrkörpers auf Schulkonzerten hören müssen ... das ging wirklich nach dem Motto: Dabei sein ist alles. Bühnenrefe Performance wurde nicht vorausgesetzt.
(25.06.2015, 09:31)lor-olli schrieb: Lustig finde ich, dass die übergewichtigen Wohlstandbürger in den mittleren Lebensjahren dann die Speckrollen in wenig charmante Elastikoutfits quetschen um sich "laufend" zu betätigen (Ich bin neulich ca. 2 km neben zwei solchen Damen herspaziert! Ca. 9-10 min/km…).Das ist eben ne andere Sportart. Ich habe auch lange gebraucht um zu verstehen, warum so viele sich extrem warm einpacken. Aber dann bin ich darauf gekommen, dass für die "joggen" so etwas ist wie für andere Sauna, bzw am besten noch wneiger anstrengend sein darf. Es soll in keiner hinsicht anstrengend oder unangenehm sein, kein Frösteln etc.
Das Leben ist sonst schon anstrengend genug, Sport darf nichtt anstrengend sein, und Musik und Kunst auch nicht. Konzentration bitte auf Hauptfächer, auf den Job, auf unmittelbar wirtschaftlich verwertbares.
Der (wahre?) Sport wird wieder zu einer Sache für die, die es sich leisten können. (natürlich auch ein paar wenige, die es sich leisten wollen).