(26.05.2015, 14:09)Rolli schrieb: Also keine Empfehlung?
Meine ganz persönliche Meinung: Ich persönlich musste mit meinen Sehnen immer viel pfleglicher umgehen als es diese Art von Training erlaubt hätte, ich kenne ein paar Kollegen, die sich in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung verletzt haben (meist zum Glück leichter), der Wettkampf selbst war natürlich troztdem "für die Hose".
Ein weiterer Aspekt ist, dass ein Erfolg sehr schwer zu kontrollieren ist, direkte Messungen gibt es nicht, eine Verbesserung kann natürlich auch auf einen psychologischen Effekt zurückzuführen sein, im Glauben "die optimale Vorbereitung" gefunden zu haben (es wird ja real eine Spannung erzeugt!).
Die Dosierung ist ebenfalls nicht einfach, zu berücksichtigen sind
- ein gut vorbereiteter Apparat (muskulär und immer "richtig warm" ausführen, Bänder und Sehnen müssen regelmäßig und sorgfältig gedehnt werden)
- die Ausführung kann theoretisch nur bei Maximalbelastung Wirkung zeigen (also eher Wettkampfvorbereitung), messbar ist sie kaum
- die Belastungshöhe muss vorsichtig dosiert werden, die Bänder/Sehnen sollen keinesfalls überdehnt werden, müssen aber trotzdem ein gewisses Spannungsniveau erreichen…
- ausprobieren sollte man das nur mit völlig gesunden, austrainierten Athleten, eher nicht mit Anfängern und Jugendlichen. Abraten würde ich auch bei vorhergegangenen Verletzungen im Bereich der unteren Extremitäten (auch der Füße, die Plantarsehne bekommt nämlich auch einen Schlag)
- Diese Übungen können aus ihrem Prinzip heraus auch nur etwas für Sprinter + Springer bewirken, für 400m etwa bewirken sie aus der zeitlichen Wirkung heraus nichts (zu lang) für Werfer auch nicht (weil die Belastung zu kurz ist)
-DRINGEND ist zu empfehlen die individuelle Verträglichkeit zu prüfen, sprich die Intensität anfangs geringer als eine die mögliche Wirkungsschwelle halten, einfach um zu sehen ob der Apparat rebelliert (meiner tat es)
Wie gesagt meine persönliche Meinung und Erfahrung, ich könnte aber auch sofort 3 Namen nennen, die auf diese Methode schwören. Also, vorsichtig ausprobieren und den ersten Test besser nicht unmittelbar vor einem wichtigen Wettkampf…
edit: falls das nicht so klar herauskam, ich bezog mich speziell auf die einmaligen Sprungbelastungsübungen, nicht so sehr auf das, was später im "amerikanischen" plyometrics-training auch unter diese Bezeichung fiel.