(03.05.2015, 08:50)Atanvarno schrieb: Nochmal - Selbst ist der Mann.
Zumindest von Halloo weiß ich, dass er ein lanjährig erfahrener, erfolgreicher Trainer ist - warum schreibt er dann hier nicht viel mehr Beiträge zu Inhalten, von denen er meint, dass Otto-Normal-Übungsleiter sie kennen müsste?
Dann würde sich vielleicht auch andere, die sich bisher zurückhalten, animiert fühlen, sich mit solchen Inhalten mehr zu beteiligen.
Erfolg ist immer relativ.
In großen Vereinen, zu denen talentierte Athleten kommen, ist das eher zu bewerkstelligen als in kleineren ländlichen Vereinen mit Aschenbahn ohne Linien, wo es keine weiterführende Schulen gibt und in der Gesamtschule die Sportlehrer (selbst Trainer) ihre Kinder zum Basketball, Volleyball, Handball oder Fußball schicken. Der "Rest" bleibt dann für uns, und vielfach wird der dann richtig gut. Ich hoffe durch gutes Training, welches vom kleinen Trainerteam geleistet wird.
Aber das Problem der Abwendung vom Sport mit 16 oder 17 Jahren oder noch eher gibt es wie überall auch bei uns und es fällt schwer (oder ist unmöglich), diese Tendenz zu stoppen. Besserwisser wird es immer geben, die Patentrezepte zu kennen glauben. Selbst der DLV, der mit der Kinder-LA gegensteuern will, wird wohl bald eines Besseren belehrt werden und man wird feststellen, dass das ein Schuß in den eigenen Rücken ist.
Wenn man an der Basis arbeitet, noch einen Beruf und andere Verpflichtungen hat, ist es nicht möglich sich so in die Materie zu vertiefen wie z.B. Frau Schäfer. Da ist es schon angebracht, dass diesen Trainern das Wissen nicht verkompliziert vermittelt wird, sondern anschaulich. Natürlich sollte sich jeder Trainer auch selbst weiterbilden, geht aber nur im Rahmen seiner zeitlichen und sonstigen Möglichkeiten - auch intellektuellen. Neben dem Sport gibt es noch andere schöne Dinge.
Als Landestrainer wurde mir vor ca. 30 Jahren das Buch Weitsprunganalyse von Prof. Ballreich empfohlen. Natürlich besorgte ich es mir und habe versucht, den Inhalt zu verstehen und vom allem das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen. Ist mir nicht gelungen, weil mir das Dargebotene zu wissenschaftlich geschrieben war (geht wahrscheinlich nicht anders). Habe auf der einen Seite die Weitsprunganalyse liegen gehabt, daneben ein Fremdwörterlexikon. Nach einer gewissen Zeit habe ich aufgegeben. Und glaubt bitte nicht, dass ich ein Doofer bin.
So geht es sehr vielen Menschen, die sich Wissen erwerben wollen. Geht es wirklich nicht, wissenschaftliche Erkenntnis auch so zu vermitteln, dass es allgemeinverständlich ist??
Im Übrigen glaube ich, dass nicht selten selbst hervorragende Theoretiker auf dem Platz aus den verschiedensten Gründen erbärmlich versagen, sich jedoch prima darstellen können. Solche Typen braucht die LA nicht unbedingt...Aber es gibt sie immer wieder und sie haben häufig sogar Zulauf - mit immer der gleichen Leistungstendenz.
Wenn man selbst langjährig aktiv war ist man meist in der Lage, Bewegungsabläufe richtig zu beurteilen. Das können Weiterbildungen nur bedingt vermitteln - wie auch einen menschlichen und sozialen Umgang mit den Sportlern.