(02.05.2015, 12:40)La Vicu schrieb: Mit der treffsicheren Vorplanung beziehe ich mich ausschließlich auf die Innervierung durch die Koordinationszentren, also nicht auf eine antizipationelle Vorplanung durch das Bewusstsein, weil ich der Meinung bin: Je mehr das Bewusstsein versucht, in die Bewegungsabläufe einzugreifen und willkürlich (im Sinne „durch den Willen“) zu steuern und zu korrigieren, desto mehr geht die ökonomische und somit effektive Bewegungsweise flöten.
[...]
Wenn „Kunst“ heißt: Unbewusstes, spontan abgerufenes Können: Einverstanden!
Wenn „Kunst“ heißt: Bewusstes planerisches Gestalten: Abgelehnt!
Das Bewusstsein muss schon dabei sein,
sowohl als Planer der Bewegung wie als Korrektor.
Ohne dem geht es nicht im motorischen Lernprozess.
Du hast aber insofern recht, als es theoretisch, in der Endkonsequenz,
in der Automatisierungs- und Perfektionsphase obsolet und störend wäre.
Es ist auch die Kunst, zu dissoziieren:
Einerseits nicht an zuviel zu intensiv denken,
andererseits eine 'innere Antenne' eingeschaltet lassen,
um durch das Feedback korrigieren zu können.
Die Kunst ist sowohl der Weg wie auch das Ziel.
In der Praxis bewegen wir uns fast immer,
auch bei hohem Niveau,
auf dem Weg zur perfekten Bewegung, dem Ziel.
Ich hatte dazu ausführlicher im Thread: 'Gefühltes Hammerwerfen' geschrieben.
Ich weiss nicht, wieviel Bewegungserfahrung auf welchem Level Du hast.
Eine perfekte Bewegung heute kann morgen in die Hose gehen(andere äussere Bedingungen, etc.).