Dieser Faden ist ja eigentlich sowas wie mein Blogg für Hochsprungtheorie, wo andere auch gerne mitschreiben können. Ist doch netter, man schreibt öffentlich anstatt mit nur einem Freund zu korrespondieren. Das wäre Dieter Köhl, und der liest hier eh mit. Nun wollte ich gestern noch ne längere Auszeit nehmen, und heute hab ich schon wieder was auf der Pfanne, das wert ist (mit)geteilt zu werden.
Ich hatte hier ja schon die Verwringungen angespochen, die beim Flop-Absprung entstehen und diese mit Standbildern von Stephan Holm dokumentiert. Dabei ging es zunächst um die Stabilität der Gelenke, welche durch die Diagonalmuskulatur erst dann höchstmöglich ist, wenn aktiv Torsionen ausgeführt werden. Diese haben aber auch viel mit der Einleitung/Erzeugung der Drehmomente für die Flugrotation zu tun.
Zunächst aber noch ein Wort zum Anspruchsniveau:
Genie ist das Wort für extrem hoches Talent. Wenn einer etwas Schwieriges richtig macht, ohne dass es ihm beigebracht wurde, dann ist er ein praktisches oder „sythetisches“ Genie. Er muss nichts wissen und nichts verstehen. Er macht einfach. Und es gelingt. Wenn aber einer etwas Schwieriges versteht, ohne dass es ihm erklärt wurde, dann ist er ein theoretisches oder analytisches Genie. Ich kann beides, wenn auch nicht auf extrem hohem Niveau sondern leider nur auf dem Gebiet der Hochsprungtechnik, auf welchem wahre Genies einfach zutiefst unterfordert wären.
Eines meiner Motive hier zu schreiben ist eigentlich zu zeigen, dass es bei einer schwierigen Technik wie dem Hochsprung auf viele Details ankommt, und dass diese einem Laien völlig fremd sind. Und mit Laien meine ich jeden, der eine hervorragende Ausbildung zum Leichtathletiktrainer genossen hat und nun dazu befugt ist, dem Nachwuchs auch das Hochspringen beizubringen. Da kann er auch die gesamte Standardliteratur zum Thema duchgebüffelt haben, und dazu die entsprechende Mechanik und Biomechanik – vom Hochsprung versteht er trotzdem immer noch rein gar nichts. Nicht nur weil in der Literatur wenig darüber steht und dies zum größten Teil auch noch falsch ist, sondern auch weil er gar nicht genug eigene praktische Erfahrung haben kann, um den entscheidenden Dingen auf den Grund gekommen zu sein. Wenn es ohne ginge, dann wäre die Literatur ja vollständig und richtig.
Nun ist eines der großen Geheimnisse des Hochsprungs (Flop wie Straddle) welche Rotation(en) für eine ökonomische Lattenüberquerung nötig sind und - noch geheimnisvoller - wie sie entstehen. Also: Was muss der Springer machen, damit er oben in der richtigen Weise, an der richtigen Stelle mit der richtigen Geschwindigkeit und mit der richtigen Körperstellung (nicht Haltung) um die Latte herum rotiert?
Wohlgemerkt! Das sind zwei Stufen: Zu verstehen was anzustreben ist und wie es bewirkt wird. Und wer das nicht weiß der kann es auch nicht lehren. Der kann auch nicht sehen, ob er oder seine Schützlinge es oben richtig machen, und woran es unten liegt, wenn nicht. Und das reicht ja auch tief ins Mentale hinein, denn schließlich entscheiden die Vorstellungen, die der Springer von der Zielbewegung und den dazu führenden Maßnahmen hat, ja mit über das Resultat.
Das witzige ist nun wieder, dass ausgemachte (Hochsprung-)Talente vieles richtig machen, obwohl es ihnen falsch beigebracht wird. Ja man kann sagen: Ein Talent kann „es“ nicht nur ohne Belehrung sondern sogar trotz falscher solcher.
Ein normaler Hochsprungexperte würde niemals darauf kommen, Torsionen zu lehren, seinen Schützlingen oder sich selbst also vorzugeben, bei der Vorbereitung des Absprungs und bei der Durchführung desselben, Körperteile gegeneinander, also in entgegengesetzte Richtungen zu bewegen oder zu drehen, also Arme, Schultergürtelachse, Beckenbreitenachse, Hüftgelenke und Füße gegeneinander zu verdrehen. Und doch sind solche Bewegungen nötig, um eine gute Sprungtechnik zu entfalten. Und wer es spontan und intuitiv, also talentbedingt, nicht hinbekommt, der muss es eben gesagt und gezeigt bekommen.
Ff.
Ich hatte hier ja schon die Verwringungen angespochen, die beim Flop-Absprung entstehen und diese mit Standbildern von Stephan Holm dokumentiert. Dabei ging es zunächst um die Stabilität der Gelenke, welche durch die Diagonalmuskulatur erst dann höchstmöglich ist, wenn aktiv Torsionen ausgeführt werden. Diese haben aber auch viel mit der Einleitung/Erzeugung der Drehmomente für die Flugrotation zu tun.
Zunächst aber noch ein Wort zum Anspruchsniveau:
Genie ist das Wort für extrem hoches Talent. Wenn einer etwas Schwieriges richtig macht, ohne dass es ihm beigebracht wurde, dann ist er ein praktisches oder „sythetisches“ Genie. Er muss nichts wissen und nichts verstehen. Er macht einfach. Und es gelingt. Wenn aber einer etwas Schwieriges versteht, ohne dass es ihm erklärt wurde, dann ist er ein theoretisches oder analytisches Genie. Ich kann beides, wenn auch nicht auf extrem hohem Niveau sondern leider nur auf dem Gebiet der Hochsprungtechnik, auf welchem wahre Genies einfach zutiefst unterfordert wären.
Eines meiner Motive hier zu schreiben ist eigentlich zu zeigen, dass es bei einer schwierigen Technik wie dem Hochsprung auf viele Details ankommt, und dass diese einem Laien völlig fremd sind. Und mit Laien meine ich jeden, der eine hervorragende Ausbildung zum Leichtathletiktrainer genossen hat und nun dazu befugt ist, dem Nachwuchs auch das Hochspringen beizubringen. Da kann er auch die gesamte Standardliteratur zum Thema duchgebüffelt haben, und dazu die entsprechende Mechanik und Biomechanik – vom Hochsprung versteht er trotzdem immer noch rein gar nichts. Nicht nur weil in der Literatur wenig darüber steht und dies zum größten Teil auch noch falsch ist, sondern auch weil er gar nicht genug eigene praktische Erfahrung haben kann, um den entscheidenden Dingen auf den Grund gekommen zu sein. Wenn es ohne ginge, dann wäre die Literatur ja vollständig und richtig.
Nun ist eines der großen Geheimnisse des Hochsprungs (Flop wie Straddle) welche Rotation(en) für eine ökonomische Lattenüberquerung nötig sind und - noch geheimnisvoller - wie sie entstehen. Also: Was muss der Springer machen, damit er oben in der richtigen Weise, an der richtigen Stelle mit der richtigen Geschwindigkeit und mit der richtigen Körperstellung (nicht Haltung) um die Latte herum rotiert?
Wohlgemerkt! Das sind zwei Stufen: Zu verstehen was anzustreben ist und wie es bewirkt wird. Und wer das nicht weiß der kann es auch nicht lehren. Der kann auch nicht sehen, ob er oder seine Schützlinge es oben richtig machen, und woran es unten liegt, wenn nicht. Und das reicht ja auch tief ins Mentale hinein, denn schließlich entscheiden die Vorstellungen, die der Springer von der Zielbewegung und den dazu führenden Maßnahmen hat, ja mit über das Resultat.
Das witzige ist nun wieder, dass ausgemachte (Hochsprung-)Talente vieles richtig machen, obwohl es ihnen falsch beigebracht wird. Ja man kann sagen: Ein Talent kann „es“ nicht nur ohne Belehrung sondern sogar trotz falscher solcher.
Ein normaler Hochsprungexperte würde niemals darauf kommen, Torsionen zu lehren, seinen Schützlingen oder sich selbst also vorzugeben, bei der Vorbereitung des Absprungs und bei der Durchführung desselben, Körperteile gegeneinander, also in entgegengesetzte Richtungen zu bewegen oder zu drehen, also Arme, Schultergürtelachse, Beckenbreitenachse, Hüftgelenke und Füße gegeneinander zu verdrehen. Und doch sind solche Bewegungen nötig, um eine gute Sprungtechnik zu entfalten. Und wer es spontan und intuitiv, also talentbedingt, nicht hinbekommt, der muss es eben gesagt und gezeigt bekommen.
Ff.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)