(31.03.2015, 19:55)Gertrud schrieb: Das ist z.B. ein Grund, weshalb die beidbeinige tiefe Kniebeuge als Kraftzubringer völlig an unseren leichtathletischen Sprungdiziplinen vorbeitrainiert und vor allem die Kniegelenke nicht „typisch“ von der Beanspruchung her vorbereitet. Das heißt, dass die Muskulaturprägung zur Kniestabilität überhaupt dabei nicht beachtet und auch die unterschiedliche nervale, teilweise getrennte Versorgung außer Acht gelassen wird. Es erfolgt überhaupt kein Input an die entsprechende Weitsprungarbeitsmuskulatur.Ist zwar alles richtig. Aber tiefe Kniebeugen reizen alle Nerven zu maximaler und wachsender Feuerung. Und die tiefe wie halbe KB mit tüchtig Last ist eine Stabilitätsübung für den ganzen Körper. Natürlich nur unter freier Hantel. Siehe dieser Tage Barshim. Viele unterschätzen die Wichtigkeit, dass auch der Rumpf hoch elastisch und stabil sei, weil er sich ja sonst unter dem Kraftsoß verformt anstatt sich bewegen zu lassen. Mehr: Die kraftvolle Streckung des Rumpfes aus einer gewissen Beugung bildet selbst ein Absprung-Element.
Natürlich ist auch die halbe oder viertel KB nicht technikgemäß. Aber es gibt eine Phase in der Technik, wo dieses Training hilfreich wirkt. Nämlich in der Spitze der Balastungskurve und der entsprechenden Haltephase. Diese ist beim Weitsprung und beim flachen Flop (Speed-Flop nach Tancic) sehr kurz, beim Powerflop und Straddle (beide auch mit Schwungelementen) ist sie zumindest lang genug, um bei Schwächen zum (partiellen) Zusammenbruch zu führen.
Eine technisch weitgehend korrespondierende Kraftübung wäre durch bestimmte Hilfsmittel und Apparate durchaus gestaltbar. Gibts aber mW noch nicht. Oder?
Ich hab jetzt für mich gerade eine Übung erdacht, bei der mein Sprungbein genau so (in den Winkeln und Kraftchargen) belastet wird, wie beim Sprung. Nur eben langsamer. Für richtige Athleten natürlich nur mit Zusatzlasten wirksam. Für mich ist es mehr Knie-Reha.
Für Experten natürlich alles nichts Neues.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)