(03.05.2014, 14:26)MZPTLK schrieb: In Berlin gibt es seit den Achtzigern einen Grabstein mit der Aufschrift:Der Berliner Humor ist zynisch und depressiv und defaitistisch und lieblos.
'Ich bin jetzt schlauer als alle Professoren!'
Trotzdem erschließt sich mir der Witz in dieser Zeile nicht.
Im Tod bin ich am schlausten? Oder:
"Das hab ich nun davon, schlauer sein gewollt zu haben, als alle Professoren!"?
Sind denn (alle) Professoren überhaupt schlau? Oder geht es in die Richtung:
"Früher war ich ja sehr eingebildet. Aber das habe ich überwunden. Jetzt bin ich vollkommen."?
Da kenn ich einen kürzeren: "Ich bin der bescheidenste Mensch der Welt."
Da sind wir wieder bei der Absurdität: Die Wahrheit ist zum Lachen.
Ärgerlich ist nur der Irrtum, zumal wenn obstinat und gegen andere.
Übrigens mein Tip: Schnauze voll? Rotzen bis sie leer ist.
Zum Thema Leichtathleten als Philosophen:
In Berlin sagt man nach Niederlagen: "Nimm's philosophisch."
Ich nehme auch Siege und Erfolge philosophisch, stelle mein Streben und meine Freude
immer wieder in Frage. Prüfe ob ich noch auf dem Weg der Erleuchtung bin. (Nicht "zur"!)
Darf man aber sein Streben in Frage stellen, wenn man erfolgreich sein will?
Fördert das nicht das Scheitern? Muss ich mich (und als Trainer meine Schützlinge)
also künstlich dumm halten?
Schadet philosophisches oder soziales oder politisches Denken dem Streben?
Schadet nicht sogar das psychologische Denken, wenn man z.B. glaubt,
innen vermutete oder wahrgenommene negative Gedanken mit Positivem Denken
bekämpfen zu müssen?
DAS sind Fragen, die Leichtathleten sich stellen müssten...
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)