29.04.2014, 16:16
Zitat:Die Wertorientierung in der Leichtathletik sehe ich viel breiter, als es beim Prinzip 'the winner takes it all' zum Ausdruck kommt.
Leider wurde dieses Prinzip in der Mediokratie zum Popanz aufgeblasen und -was wiederum auch ein Vorteil ist oder sein kann- gerade dadurch halbtot geritten.
Das nehme ich auf meine Kappe, denn ich vergaß die Beschränkung auf den reinen (bezahlten) Spitzensport. Dieses Prinzip gilt nicht für jene Amateursportler, die der Leichtathletik aus dem "Lust-Prinzip" heraus frönen (was Leistung durchaus nicht ausschließt).
Nietzsche habe ich erwähnt, weil er eben sehr plastisch darstellt, was einem Leichtathleten nicht möglich ist: Denken (Sporttreiben) ohne Rücksicht auf "Regeln" und "Erkenntnisse", überspitzt formuliert und auch weil der Leichtathlet das Prinzip des sich Messens braucht / möchte. Bei vielen Philosophen hat man den Verdacht, dass sie genau dies vermeiden, oder dass es ihnen völlig egal ist.
Schnittpunkte der beiden Diziplinen sehe ich eher in Fragen / Thesen wie der in meinem letzten post zum link angeführten. Gerade der moderne Leistungssport MUSS sich die Sinnfrage stellen, denn er ist meiner Meinung nach auf dem besten Weg wie die Olympischen Spiele zu ihrem Ende in der Antike...
Sport als reine Unterhaltung (rezipieren statt agieren) wird sich natürlich weiter auf die Regeln auswirken - manche (Regel-)Diskussion im Fußball heute, ist mit gesundem Menschenverstand kaum noch nachvollziehbar. Folgenabwägung sollte nicht nur monetär nachvollziehbar sein.