(27.02.2015, 13:16)lor-olli schrieb: Bleibt letztendlich immer wieder die Frage: Wie politisch sollte (darf?) ein Philosoph sein? Sollte er nicht dem wissenschaftlichen Ansatz folgend "über den Dingen" stehen? Heidegger etwa war zweifelsohne einer der großen Denker, dass eine rassistische Doktrin für ihn einen "gewissen Charme" hatte, halte ich aber für untragbar.Mensch Lor-Olli, Du enttäuschst mich.
Dutschke als Philosoph? Nur weil man denken kann, wird man zum Philosophen?
Alles ist politisch.
Alle sind Philosphen.
In den Dingen und über den Dingen stehen stellt nicht nur keine Unvereinbarkeit dar,
sondern sollte eine Unabdingbarkeit sein.
Heideggers spät veröffentlichte schwarze Briefe stellen ihn in ein sehr problematisches Licht. Er hat nie wirklich reinen Tisch gemacht.
Das ist ihm klar und deutlich vorzuwerfen.
Es bleiben aber auch seine sehr tiefen Analysen, die das Denken international, vor allem in Frankreich, stark bereichert haben.
Was Dutschke angeht, s.o.
Er hat sich intensiv mit Marx auseinander gesetzt, im Gegensatz zu vielen, die in dessen Namen viel unverdautes doktrinäres Zeug gequatscht haben.
Zudem hatte er einen persönlichen Gedankenaustausch mit Ernst Bloch, auch nicht gerade ein philosophisches Leichtgewicht.