[Kyascaily95]

In den vergangenen Jahren, als man noch von einer Nation DEUTSCHLAND sprechen konnte, war das Ziel der Athletinnen und Athleten um den Olympiasieg zu kämpfen. Später dann, war das Ziel eine Medaille zu gewinnen und in neuerer Zeit die Finalteilnahme. Bei den diesjährigen Olympischen Spielen ist es keiner deutschen Läuferin oder Läufer gelungen, einen Platz unter den ersten Acht zu belegen. Ein Novum in der Geschichte teilnehmender Deutscher Mannschaften bei Olympischen Spielen.

Seit der Wiedervereinigung:

1992: 1x Gold (5000m Männer), 2x Bronze (Marathon Männer, 50km Gehen Männer) von gesamt 10
1996: 2x Bronze (110m Hürden; 4x400m Frauen) von gesamt 7
2000: 1x Gold (800m Männer) von gesamt 5
2004: / von gesamt 2
2008: / von gesamt 1
2012: / von gesamt 8
2016: / von gesamt 3
2021: 1x Silber (50km Gehen Männer) von gesamt 3

Ich erkenne da jetzt nicht, was am Abschneiden in diesem Jahr ein Novum darstellen soll. Vor allem nicht in der Zwischenbilanz.

Zumal es eine der Disziplinen, in denen Deutschland 2 der 7 Medaillen der letzten 30 Jahre gewonnen hat, nicht mehr gibt.

Der Wegfall der 50km ist traurig. Für das deutsche Team und für die Disziplin Gehen, denn das, was wir über 20km und in der Mixed Staffel gesehen haben, hat nicht mehr viel mit Gehen zu tun. Auf den 50km, bei deutlich langsameren Geschwindigkeiten, konnte man zumindest bei den meisten Athleten noch erkennen, dass es keine (komische) Form des Laufens ist. Dass unsere deutschen Geher (und auch einige wenige ehemalige) ehrlich der Meinung sind, dieses neue Format in der Öffentlichkeit loben zu müssen, da frage ich mich doch ganz ehrlich nach Sinn und Verstand hinter jeder der gefallenen Aussage. Medaillen werden sie unter den neuen Bedingungen nicht mal annähernd mehr gewinnen, aber das scheint auch nicht mehr der Anspruch zu sein. "Dabei sein ist alles!" (Das Motto wurde auch von den Ersatzleuten propagiert, die dafür zuständig waren, am Streckenrand Applaus zu spenden.)