05.08.2024, 13:00
(05.08.2024, 12:25)mark1967 schrieb:(05.08.2024, 11:40)krebsan schrieb:(05.08.2024, 09:01)mark1967 schrieb: Generell passieren Veränderungen im System nur unter großem Druck, sprich: deutlich weniger Geld. Bei den Schwimmern hat das ansatzweise funktioniert.
Veränderungen ja, aber Verbesserungen?
Ich habe z.B. nie verstanden, warum Athleten besser werden sollen, wenn andere nicht ins Kader aufgenommen werden, oder wegen zu hohen Limiten nicht an Grossanlässe dürfen. Mehr Mittel helfen, auch überraschende Entwicklungen zu ermöglichen.
Das heisst allerdings natürlich nicht, dass die vorhandenen Mittel nicht klug eingesetzt werden soll(t)en.
Das würde sicherlich auch AuA betreffen, vor allem aber den aufgeblähten Apparat. Braucht es z.B. überhaupt Bundestrainer?
Dem Großteil der Bundestrainer würde ich ihre Daseinsberechtigung tatsächlich absprechen. Das soll keine Hate-Speech sein (muss man jetzt wahrscheinlich zu jeder Kritik dazuschreiben), sondern eine ganz normale Feststellung, dass zu viele einfach nicht im Interesse der Weiterentwicklung von Athleten handeln. Natürlich gibt es da noch Ausnahmen: Diejenigen, die nicht im Schema-F aus den 90er Jahren hängen geblieben sind, sondern sich weiterentwickeln wollen, Kontakte zu Trainerkollegen ins Ausland suchen, recherchieren, warum es bei anderen europäischen Nationen einfach besser läuft als bei uns. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass der DLV diese nicht duldet bzw. die neuen Ideen nicht akzeptiert. Mir fällt da zum Beispiel der Weggang von Thomas Dreißigacker ein, der einst Leitender BT Laufen/Gehen war und nun mit seinen neuen Ideen das Profi-Team eines Schweizer Sportartikelherstellers beglückt. Davon profitieren jetzt leider nur eine handvoll deutsche Läufer, obwohl er sicherlich das Zeug und auch den Willen dazu gehabt hätte, einen Großteil des Lauf-Bundeskaders bei dieser Entwicklung zu helfen. Warum das in der Vergangenheit nicht geklappt hat, ist wahrscheinlich das Setting: Beim DLV musste er sich an veraltete Strukturen halten, die Schweizer hingegen geben ihm das, was er braucht, um die Läufer schnell zu machen. Will jetzt nicht damit sagen, dass er allmächtig ist und sein System bei jedem Athleten anschlägt, aber bei ihm hatte ich zumindest das Gefühl, dass er immer das Gespräch zu den Heimtrainern und zu den Athleten gesucht hat, sehr reflektiert war und das Problem (wenn es denn mal eines gab) total schnell erkannt hat. Das fehlt mir aktuell sehr im DLV. Die Kommunikation wird von Jahr zu Jahr immer schlechter. Die Heimtrainer kommen mir persönlich wie die exekutive Kraft vor, der den Athleten zu dem macht, was er ist, und am Ende ernten die Bundestrainer die Erfolge, weil sie zweimal im Jahr in Südafrika mit der Stoppuhr ein paar Zeiten genommen haben.
Wie gesagt, möchte nichts pauschalisieren. Gibt bestimmt immer noch richtig kompetente Menschen unter den BT, aber auf dem Papier erscheint es mir sehr nach „Masse statt Klasse“. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich das Betreuerteam bei internationalen Großereignissen lese. Ich verstehe beispielsweise nicht, wieso man für drei Kugelstoßerinnen drei Trainer akkreditiert, auch wenn es natürlich gut ist, dass in dem Fall mal eine Heimtrainerin berücksichtigt wurde. Vorhin wurde auch noch so ein Beispiel im Weitsprung der Männer genannt. Es ist fraglich, ob die Gelder an der Stelle sinnvoll investiert wurden.