04.08.2024, 17:17
(04.08.2024, 16:50)Athletix schrieb:(04.08.2024, 15:03)Freaky schrieb:(04.08.2024, 14:46)t.win.ning snail schrieb: Bulmahns einziges Argument ist ihre schnellste Zeit, die sie aber Ende Juli zu spät erzielt hat.
Man könnte jetzt auch sagen, sie hat die Zeit kurz vor Olympia erzielt, weil der Saisonaufbau stimmt, dass sie zum Höhepunkt topfit ist. Ich sage nicht, dass das so ist, aber eine gute Zeit Ende Juli ist in meinen Augen ein sehr viel stärkeres Argument, wie eine gute Zeit im Mai oder Juni
Das sehe ich nicht so. Den Athleten, die sich zweifelsfrei schon frühzeitig ihren Platz Team erkämpft haben, sollte man nicht noch eine Woche vor dem Start Qualifikationswettkämpfe abverlangen, damit sie sich in Ruhe auf die Wettkämpfe vorbereiten können. Das sollte man allenfalls in absoluten Ausnahmefällen, wie in Berlin zwischen Demes und Bulmahn.
Es war absolut gerechtfertigt, dass Schmidt ihren Platz sicher hatte. Sie hatte bis dahin 3 schnellere Zeiten als Bulmahn, die alle aus der Zeit ab der DM am 29./30. Juni stammen und damit zeitnah vor den OS. Auch bei der DM lag Schmidt deutlich vor ihr und - wie schon gesagt - war Schmidt bei allen Staffelrennen mit guten Leistungen dabei.
Demes dann vor Bulmahn beim Ausscheidungslauf in Berlin. Folglich war die Staffelbesetzung mit Schmidt und Demes richtig - Bulmahn als Ersatz (aber natürlich mit Anwesenheit in Paris).
Wenn man den Athleten gegenüber vorher kommuniziert hat: „Es geht beim Farewell in Berlin nur um die Entscheidung Bulmahn versus Demes, weil Schmidt wegen ihrer konstanten Saisonleistungen schon gesetzt ist.“, glauben Sie dann im Ernst, dass das Ganze so eskaliert wäre? Es ist ein vom Verband impliziertes Kommunikationsproblem. Punkt. Die Nominierungsrichtlinien sind zu schwammig formuliert, weil am Ende ein Bundestrainer und ein Sportdirektor die Überhand in der Entscheidung haben. Es fehlen Ansätze (Zeiten, meinetwegen auch Saisondurchschnittswerte), die das Ganze messbar und vergleichbar machen. So, wie es Bredau formuliert hat, gab es aber vor dem Farewell in Berlin die Absprache, dass die zum Zeitpunkt der Olympiade zwei schnellsten Männer und Frauen im Mix laufen dürfen. Deshalb seine Aufregung. Also muss es da klar von Seiten des Verbandes eine Falschaussage bzw. falsche Versprechungen gegeben haben. Hier sind keine Athleten (Bredau, Bulmahn, Schmidt) zu verurteilen, sondern wieder einmal die Verbandsführung, speziell die Abteilung Leistungssport.
Es ist traurig, dass die Athleten jetzt darunter leiden müssen. Bredau muss heute Abend unter enormen Druck laufen, wohlwissend, dass er nur noch seinen Allerwertesten retten kann und seine Freundin Zuhause auf der Couch sitzen wird, selbst wenn er einen Weltrekord rennen würde (*Übertreibung*). Für Bulmahn ist das ein ganz traumatisch Erlebnis. Sie hat sich darauf eingestellt, in Paris zu sein, vielleicht haben sich sogar schon Familie und Freunde Karten gekauft und dann kommt so eine Nachricht wegen einer Mücke, die durch die Presse zum Elefanten gemacht wurde. Der Verband versucht, mit der Entscheidung sein Image zu polieren. Dass die Athletin aber daran zerbricht, was das auch für psychische Folgen haben kann, das war offensichtlich nicht Bestandteil der Doktorarbeit unseres Sportdirektors. Und für Alica Schmidt ist die Situation auch eher bescheiden. Jetzt muss sie überall dazu Stellung beziehen, obwohl sie für die Entscheidung der Trainer ja auch nichts kann. Manche Klatschpresse-Portale werden sie für den Rauswurf von Bulmahn verantwortlich machen… auch wenn sie mehr Fans als Hater hat, wird auch das etwas mit ihr machen. Grausam! So macht Leichtathletik keinen Spaß.