02.08.2024, 17:09
(02.08.2024, 16:34)Reichtathletik schrieb:(02.08.2024, 16:27)Kyascaily95 schrieb:(02.08.2024, 16:07)Reichtathletik schrieb: Das Training ist durchaus angepasst. Aber jemand der über die Ausdauer kommt, wird sich sämtlicher Stärken berauben, wenn er plötzlich in ein ganz anderes Trainingsystem switcht...
Ein diskussionsfreudiger Genosse...
Mir ist einfach nur neu, dass wir auf einmal so viele Geh-Experten in Deutschland haben... Dass die gleichen Trainer seit Jahrzehnten dafür verantwortlich sind liegt ja auch daran, dass selbst aus dem Disziplinblock Lauf/Gehen sich damit niemand beschäftigen möchte...
Ich bin ehemaliger Geher und habe mich eine ganze Weile sehr damit beschäftigt, u.a. eine Nachwuchsgruppe geleitet. Aus dieser Gruppe sind zwei Mädchen an ein BLZ gegangen, natürlich in Absprache mit mir, weil ich vollstes Vertrauen in "unser" System hatte. Eines der Mädchen kehrte nach nur einem Jahr zurück in die Heimat und wollte von heute auf morgen mit dem Gehen nichts mehr zu tun haben. Das zweite Mädchen hatte in der B-Jugend noch zwei Jahre tolle Erfolge gefeiert, während sie nur ein Jahr später in der A-Jugend völlig unterernährt mehrere Ermüdungsbrüche erfuhr und nach dem Abitur auch mit dem Sport aufhörte. Die Athletinnen haben das Trainingspensum innerhalb kürzester Zeit zu stark (und auch nicht altersgerecht) erhöht, wurden aber nicht darüber unterrichtet, was das erfordert (z.B. eine angepasste Ernährung, insbesondere in der Pubertät). Das ist Aufgabe eines Trainers an einem BLZ.
Es ging dann weiter, dass jedes Jahr versucht wurde, mir jemanden aus meiner Gruppe "abzuwerben", aber bedauerlicherweise nicht durch Schnuppertrainings oder gemeinsame Trainingsmaßnahmen, um das BLZ kennenzulernen, sondern durch Schlechtreden meiner Trainerexpertise. Irgendwann, lieber Reichtathletik, ist mir dann die Lust daran vergangen, mich weiter mit dem Gehen zu beschäftigen. Das ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem ein wenig Ahnung von der Materie habe und gute Freunde im Ausland, die mittlerweile Trainer sind und mir erzählen, wie sich der Sport weiterentwickelt hat. Weil ich kein Bestandteil mehr des deutschen Sportsystems bin, heißt es nicht, dass ich keine Meinung zu dem Sport haben und äußern darf.