(13.07.2024, 18:56)Atanvarno schrieb: Passt hier wohl besser
(13.07.2024, 17:59)Notalp schrieb: Sorry, aber einen 48er Schnitt rollt kein Amateur mit. Schon gar nicht auf einer Flachetappe, die nicht flach, sondern wellig war. 48er Schnitt bedeutet in etwa 52-53 Sachen auf einer wirklichen Ebene. Außerdem ist ein Radrennen nie gleichmäßig - so wie ein Marathon. Wenn also öfter mal 60km/h gefahren wird, dann ist das schon der definitive Tod des Amateurs. Aber selbst für Profis war es ein sehr hoher Schnitt - auf jeden Fall der eines Eintagesrennens.
Zugegeben, mitrollen war etwas übertrieben (hatte da diese Studie im Kopf https://www.deingenieur.nl/artikel/racin...ly-thought aber das gilt natürlich nicht für das Etappenprofil der 13. Etappe). Aber beispielsweise Turgis ist die ersten zwei Stunden der mit normalisierten 4,3W/kg gefahren, das ist Toplevel Cat. 2, aber noch Amateur. Für jemand mit einer FTP jenseits der 6W/kg war es ein zügiger Ausritt.
Zitat:Und für ein Etappenrennen gilt: Man fährt auf jedem Terrain schneller als in der Hochdopingära! Mit Äerolaufrädern hat das so wenig zu tun wie mit steifen Rahmen! Insofern ist die Rede von einer Leistungsexplosion gerechtfertigt.
Watt sind Watt und wenn du Armstrongs Trek Madone der 90iger gegen ein S5 oder ein Dogma F der neuesten Generation fährst, die neueste Funktionskleidung, Helm und Aerosocken anhast, dann trittst du über den Daumen 30W weniger. Das sind keine "marginal gains".
Schließt natürlich nicht aus, dass noch andere Faktoren in die Leistungsentwicklung hineinspielen (wenn man illegale Unterstützung mal außen vorlässt bspw. besseres Fueling (hatte dominikk85 schon in einem anderen Thread erwähnt), tendenziell kürzere Etappen als früher und eine höhe Leistungsbreite im Feld.)
Ich habe von Beschleunigungen während eines Radrennens gesprochen. Der Armateur rollt in einem Feld mit 45km/h gut mit. Wenn es zu einer heftigen Beschleunigung auf über 55km/h und einer Einzelreihe kommt, ist er nach kurzer Zeit schwer am Klemmen. Bei 60 Sachen muss er abreißen lassen. Wenn nicht, kostet es ihn bereits bei der nächsten Welle. Die Wattzahlen, die du pro Stunde anführst, sind also im Grunde nicht relevant.
Was die Aerokleidung nebst Wundersocken betrifft, so wird man den Unterschied kaum im Windschatten und an Steigungen gemessen haben. Ganz abgesehen von Steifigkeit, Reifenmischungen, schmalen Lenkern und anderem Kram. Von der Flattrigkeit der kurzen Rahmen spricht man dabei natürlich nicht. Setz Dich mal auf so ein Kinderrad und fahr ein paar Meter im Wiegetritt am Berg und betrachte die Schlangenlinien. Oder teste unabhängig davon mal die Fahrweise am Berg mit hoher Frequenz in Bezug auf den Puls. Alles Gesichtspunkte, die man natürlich unberücksichtigt lässt. Aber man gewinnt natürlich Alibis. Und sei es mit Titanschrauben und Einer Super-Kettenschmierung an einem Rad für 15000 Euronen.
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)