11.06.2024, 07:59
(11.06.2024, 07:52)Gertrud schrieb:Da hast du vermutlich Recht. Entweder du bist so gut, dass es nicht anders geht, aber wenn man nur einen kleinen Funken Hoffnung sieht, dann sägt man dich ab. Wäre doch zu schön, wenn Aussenstehende auch was wissen und damit am Ende auch noch Erfolg haben. Genau das ist das Problem. Und so raubt sich die Deutsche Leichtathletik ein Talent und auch ein Trainertalent nach dem anderen. Am Ende geht es wie überall um Macht und Anerkennung.(11.06.2024, 07:36)Ziellinie schrieb: Liebe Gertrud,
ich sehe es ganz ähnlich. Die Hauptschuld am schlechten Abschneiden von Joshua Hartmann trägt der DLV und die Bundestrainer, welche im Sprint bzw. in der Staffel ihr ganz eigenes Süppchen kochen. Athleten mit externen Heimtrainern sind hier unerwünscht und man versucht sie taktisch zu verunsichern, bis sie keine Leistung mehr bringen.
Beispiele? Julian Wagner und sein Trainer. Letztes Jahr noch 10,11 sec. in Dessau. Danach Staffel. Mal durfte er, mal nicht. Am Ende Ersatzläufer ohne Einsatz. Vermutlich noch ein, zwei Kommentare der Staffelverantwortlichen und schon bist du als Athlet so verunsichert, dass man an seine eigenen Fähigkeiten nicht mehr glaubt.
Joshua Hartmann. Warum hat man diesem Athleten nicht die Möglichkeit gegeben auf Position 1 Erfahrung zu sammeln? Antwort: Weil Kevin Kranz der Athlet des Bundestrainers ist und sich auf der Position 1 wohl fühlt. Hartmanns Leistung gestern dürfte den Herren in die Karten spielen.
Robin Ganter, muskuläre Probleme. Ist nun auch raus. Der einzige mit einem Heimtrainer in der Staffel ist mittlerweile Yannick Wolf. Es war sein erster Auftritt bei einer großen Meisterschaft im Einzel. Sofort Semi Finale und ein wirklich schlechter Lauf. Erfahrung wird er trotzdem gesammelt haben. Er ist vor zwei Wochen in Leverkusen 10,08 sec. gerannt. Wahrlich eine sehr schnelle Zeit. Und was die Staffel angeht kann ich mich daran erinnern, wie er im letzten Jahr bei der Team EM hinten ganz stark war. Dieses Jahr hab ich mir im Nachhinein noch den zweiten Lauf auf den Bahamas angeschaut. Wolf hat hinten noch zwei Läufer überholt, den Lauf gewonnen und damit erst das Ticket für Paris für die Staffel geholt.
Er und Hartmann haben letztes Jahr sehr gut zusammengespielt. Auch er hat wie gesagt einen Heimtrainer. Hess ist kein unbeschriebens Blatt. Er hat immerhin vor Jahren Charles Friedek wieder soweit hinbekommen, dass er sich international qualifizieren konnte. Mit Winter hat der mit 8,22m die Silbermedaille bei der Hallen WM geholt. Ein Mann mit großer Erfahrung. Jetzt hat er Yannick Wolf in den letzten Jahren zu einem der besten Sprinter gemacht, den Deutschland hat. Ich bin gespannt, was sich der DLV hier einfallen lässt, um Wolf zu versunsichern.
Deshalb habe ich geschrieben, dass Joshua keine Staffel mehr laufen und sich voll auf seine Strecke konzentrieren soll.
Mich meidet der DLV im Mehrkampf- und Wurfbereich im Zuliefern wie die Pest. Mit Sabine Braun und Beate Peters konnten sie mir nichts anhaben. Wir waren zu gut, um gemieden zu werden. Wenn sie manchmal wüssten, hinter welchem Erfolg ich stecke und wer mich nutzt, dann wären sie sehr, sehr erstaunt. Manches halte ich unter der Decke.
Noch eine Sache: Ich würde es bei Felix Wolter im Winter mal mit dem Drehstoß versuchen, weil er schnelle Beine und Füße hat, damit er die Bremsvorgänge und damit die Pausen in der Mitte der jetzigen Bewegung zu vermeiden lernt. Die Französin hat die Umstellung auch sehr gut genutzt. Einen Versuch wäre es bei Wolter auch wert!!! Bei Felix Wolter hilft nur eine sukzessive Heranführung mit ausgeklügelten, oft selbst konstruierten Bewegungsphasen.
Gertrud
Zu Wolter: Es ist schwierig zu beurteilen, ob das Erfolh hätte. Manche schaffen es, andere tun sich extrem schwer. Aber grundsätzlich könnte man dies im Winter in einer Phase des Trainings sicherlich versuchen. Dann beobachtet man die Fortschritte und entscheidet. Das mit den selbst konstruierten Bewegungsphasen ist dann auch so ein Ding. Wenn es funktioniert wirst du gefeiert, wenn nicht, dann war es allen vorher ja schon klar, dass es scheitern muss.