23.01.2024, 17:59
Dein erster Satz ist in Bezug auf das Wort “Hybris” schlichtweg verfehlt! Was den letzten Abschnitt Deiner Ausführungen betrifft, so kann ich ihm insofern beipflichten, als dass es durchaus gerechtfertigt wäre, zu behaupten: “Tatsache ist, dass niemand das Folterverbot bestreiten kann, ohne falsch zu liegen.” Wo befindet sich in Bezug auf dieses Beispiel die Würde? Offensichtlich dort, wo sie auch der Artikel 1 des Grundgesetzes platziert!
Ich stelle sie keineswegs über die “unverhandelbare Wahrheit”. Ich insistiere nur darauf, dass die ‘Würde’ auch den Anspruch vergegenwärtigt, zu prüfen, wie man zu einem Urteil über Unverhandelbarkeit gelangt und wodurch es gerechtfertigt sein kann. Man nennt das auch Philosophie. Ihre Würde besteht darin, darauf zu vertrauen, dass die Erlaubnis, über alles verhandeln zu können, eine notwendige Bedingung dafür darstellt, dass sich das Unverhandelbar Richtige herauskristallisieren kann. Dies gehört zum Geschäft der Aufklärung. Selbstverständlich beinhaltet das ein Risiko - weil die Aufklärung auch das Potential hat, sich selbst aufzuheben. Dort, wo man sich heute über Relativismus und Nihilismus beklagt, offenbart sich dieses Potential. Ohne diesen Kontextbezug gäbe es überhaupt keine Veranlassung, sich über beides zu mokieren. Denn es gab es schon zur Anfangszeit des Denksports: als dieser sich vom Mythos der olympischen Götter emanzipierte. Also von jenen Instanzen, die das Unverhandelbare von oben dekretiert haben. Und zwar so, dass jeder Denksportler die Willkür erfahren konnte, die darin zum Ausdruck kam.
Wenn Du’s nicht glaubst, frag Pollux: der nicht ohne Grund eine Notalp für die Verfolgten eingerichtet hat. So, jetzt muss ich los, denn ich will ihm einen Besuch abstatten. Wenn er nach Dir fragt, keine Sorge. Ich werd nur Gutes berichten!.
Ich stelle sie keineswegs über die “unverhandelbare Wahrheit”. Ich insistiere nur darauf, dass die ‘Würde’ auch den Anspruch vergegenwärtigt, zu prüfen, wie man zu einem Urteil über Unverhandelbarkeit gelangt und wodurch es gerechtfertigt sein kann. Man nennt das auch Philosophie. Ihre Würde besteht darin, darauf zu vertrauen, dass die Erlaubnis, über alles verhandeln zu können, eine notwendige Bedingung dafür darstellt, dass sich das Unverhandelbar Richtige herauskristallisieren kann. Dies gehört zum Geschäft der Aufklärung. Selbstverständlich beinhaltet das ein Risiko - weil die Aufklärung auch das Potential hat, sich selbst aufzuheben. Dort, wo man sich heute über Relativismus und Nihilismus beklagt, offenbart sich dieses Potential. Ohne diesen Kontextbezug gäbe es überhaupt keine Veranlassung, sich über beides zu mokieren. Denn es gab es schon zur Anfangszeit des Denksports: als dieser sich vom Mythos der olympischen Götter emanzipierte. Also von jenen Instanzen, die das Unverhandelbare von oben dekretiert haben. Und zwar so, dass jeder Denksportler die Willkür erfahren konnte, die darin zum Ausdruck kam.
Wenn Du’s nicht glaubst, frag Pollux: der nicht ohne Grund eine Notalp für die Verfolgten eingerichtet hat. So, jetzt muss ich los, denn ich will ihm einen Besuch abstatten. Wenn er nach Dir fragt, keine Sorge. Ich werd nur Gutes berichten!.