20.01.2024, 10:40
Schön, dass wir darin übereinkommen können, dass Vernunft ohne Bewertungen nicht betrieben werden kann.
Aber deshalb muss sie auch Stellung zu Bewertungsmaßstäben nehmen. Also auch zum Sinn der Frage, was der Mensch Wert ist. Vielleicht 80000 Euronen? Oder, je nach Rassezugehörigkeit zwischen 0 und 80000? Die Frage zu beantworten, heißt, sich an die berühmt gewordene Feststellung von Immanuel Kant zu erinnern: dass der Mensch keinen Wert, sondern eine Würde hat. Vor diesem Hintergrund ist es übrigens auch falsch, die Verfassung unseres Staates als eine Werteordnung zu bezeichnen.
Du siehst also, dass eine Vernunft auf Werte nicht angewiesen ist, so wie du das unterstellt hast. Und verzichten kann sie deshalb auch auf einen inflationären Gebrauch von Werten durch Politiker. Etwa dort, wo behauptet wird, dass unser Staat eine Wertegemeinschaft sei. Wer das behauptet, der vergisst den Fakt, dass auch das Dritte Reich sich als eine solche bezeichnet hat. Das ist der Grund, dass nach 1945 nicht Werte, sondern fundamentale Rechtsprinzipien das Fundament unseres staatlichen Selbstverständnisses bilden sollten. Und zwar mit klarem Blick auf die Gefahr, dass sich mit der Bezugnahme auf Werte Rechtsprinzipien aushebeln lassen.
PS: Beantwortet sind meine Eingangsfragen aber immer noch nicht! Aber vielleicht können wir darin übereinkommen: Wenn Lionel Messi 200 Mio wert ist und ein Doper den Wert eines dopingfreien Sports in Verwandtschaft mit der Gesichtswahrungsmoral des Sportfunktionärs anerkennt, dann besteht die Würde der Vernunft darin, den Zeigefinger an die Stirn zu tippen.
Aber deshalb muss sie auch Stellung zu Bewertungsmaßstäben nehmen. Also auch zum Sinn der Frage, was der Mensch Wert ist. Vielleicht 80000 Euronen? Oder, je nach Rassezugehörigkeit zwischen 0 und 80000? Die Frage zu beantworten, heißt, sich an die berühmt gewordene Feststellung von Immanuel Kant zu erinnern: dass der Mensch keinen Wert, sondern eine Würde hat. Vor diesem Hintergrund ist es übrigens auch falsch, die Verfassung unseres Staates als eine Werteordnung zu bezeichnen.
Du siehst also, dass eine Vernunft auf Werte nicht angewiesen ist, so wie du das unterstellt hast. Und verzichten kann sie deshalb auch auf einen inflationären Gebrauch von Werten durch Politiker. Etwa dort, wo behauptet wird, dass unser Staat eine Wertegemeinschaft sei. Wer das behauptet, der vergisst den Fakt, dass auch das Dritte Reich sich als eine solche bezeichnet hat. Das ist der Grund, dass nach 1945 nicht Werte, sondern fundamentale Rechtsprinzipien das Fundament unseres staatlichen Selbstverständnisses bilden sollten. Und zwar mit klarem Blick auf die Gefahr, dass sich mit der Bezugnahme auf Werte Rechtsprinzipien aushebeln lassen.
PS: Beantwortet sind meine Eingangsfragen aber immer noch nicht! Aber vielleicht können wir darin übereinkommen: Wenn Lionel Messi 200 Mio wert ist und ein Doper den Wert eines dopingfreien Sports in Verwandtschaft mit der Gesichtswahrungsmoral des Sportfunktionärs anerkennt, dann besteht die Würde der Vernunft darin, den Zeigefinger an die Stirn zu tippen.