(17.12.2023, 15:47)muffman schrieb: Mihambo ist ein Paradebeispiel dafür, dass es der DLV nicht schafft, das Maximum aus "seinen" Talenten herauszuholen. Seit der Trennung von Ralf Weber geht es bei ihr in vielen leistungsrelevanten Bereichen langsam aber stetig bergab. Dass eine Athletin wie Mihambo das selbst nicht erkennt und handelt, kann ich nicht nachvollziehen. Man muss sich nur die Form von 2019 in Erinnerung rufen.
Auch darüber hat sich Uli Knapp geäußert, dass Malaika Mihambo sich nicht mehr mit Ralf Weber verstanden habe und er sie nach seiner Aussage sehr hart 2019 trainiert habe und sie permanente Knieschmerzen gehabt habe. Sie hatte aber wohl bei Uli auch bei den TKB Schmerzen, weshalb er auf Aufsteiger umgeschaltet habe und bei der "Hüftbeugeübung" in Rücklage bei Uli auch nach Schmerzen auf eine Hüftübung im Stand umgeschaltet habe, wobei ich in der Hinsicht aus funktionellem Ursprung eine andere Sicht auf diese Übungen habe, er aber bei seinem Programm die TKB frontal und Halb-KB und Umsetzen und Reißen, also typische Gewichthebeübungen, weiterhin für den Weitsprungbereich empfiehlt - wahrscheinlich in Übereinstimmung mit bestimmten Wissenschaftlern, die eine alternative "leichtathletisch ausgerichtete strukturelle" Orientierung ablehnen. Ich gehöre mehr zu der alternativen "Fraktion" mit schmerzfreien Übungen von Anfang an und einer exakten strukturellen Orientierung. Auch so hat Sabine als Mehrkämpferin hervorragende Weitsprungergebnisse im Sinne von Hansjörg und mir erzielt. Sie hätte nach den gewichtheberischen Übungen nicht ein Jahr "überlebt". Es gibt unterschiedliche Wege nach Rom und aus meiner Sicht habe ich ein Diktat immer zurecht abgelehnt.
Ich habe unglaublich viel von Malaika Mihambo katalogisiert und unter die Lupe genommen. Die Schmerzen, die Malaika erlitten hat, sind aus meiner Sicht vermeidbar bei antizipiertem Trainerverhalten. So ist mir auch hinsichtlich der Kniebeschwerden eine biomechanische Testübung aufgefallen. Ich habe mich aus bestimmten Gründen dazu nicht mehr geäußert. Ich erwarte von einer Trainerperson auf Topniveau nicht nur, dass sie sich international in der Fortbildung ausrichtet, sondern dass sie imstande ist, heutzutage selbst passgenaue, schmerzfreie Übungen in Antizipation für die Zukunft und nicht nur für den Augenblick zu konstruieren. Das vermisse ich vielfach.
Es ist sehr auffällig, dass Uli meistens AuA übernommen hat. Seine Stärke ist sicherlich seine Mentalität, eine Wohlfühlatmosphäre um die AuA zu schaffen. Dazu packt er wohl auch gerne seine Gitarre aus. In der Hinscht unterscheiden wir uns wohl sehr, weil ich keiner harten, frontalen Auseinandersetzung aus dem Weg gehe und unklare Dinge sehr klar anspreche. Hinsichtlich des Übungspools geschieht das bei mir antizipatorisch. Wenn ich Stepups z.B. für Athletinnen aus funktioneller Sicht als verletzungsträchtig halte, kann ich da sehr "unangenehm" hinsichtlich der Durchführung sein und auch das gemeinsame Training abbrechen. Ich produziere und akzeptiere keinen anatomischen Schrott.
Ich habe z.B. auch das äußerst kritische Reißen bei Malaika Mihambo erwähnt und musste schmunzeln, dass er bei ihr das Reißen nicht mehr erwähnt. Auch hat er sich hinsichtlich der Weitsprunglandung nach meinem Einwand bei einer Fortbildung umgestellt. Vielleicht kann er sich zu einer Umstellung bei der Fußaufsatzgeschichte und dem angeblich stärkeren Krafteinsatz unter Umgehung der Längsachsenausrichtung in eine Form der hundertprozentigen Fußstrukturausnutzung durch geeignete Maßnahmen, die allerdings sehr wenig bekannt sind, präparieren. Der Absprung-Fußeinsatz ist bei Mihambo nicht nur ein strukturelles, sondern auch ein technisches Problem. Auch ein Wechsel bezüglich der Hamstring-Strukturgesundheit wäre von Vorteil. Es verhält sich damit genauso wie mit der Achillessehnenproblematik generell: Es knallt, wenn man damit überhaupt nicht rechnet und nach langem strukturfeinlichem Verhalten. Man muss schon sehr tief in Malaikas Struktur "eintauchen". Manchmal gibt es neben den physiotherapeutischen Gründen für Hamstringverletzungen noch Punkte seltener Auswüchse. Viele Ärzte haben auch keine Sicht über seltene Krankheiten. Ich habe die Auswirkung der Hamstringverletzung bei Malaika irgendwann erwartet, habe allerdings mit so schnellem Eintreten nicht gerechnet. Für mich war das eine klare Folge des gesamten Konstrukts. Sie hat eine sehr fragile Struktur aus meiner Sicht und bedarf hinsichtlich der Übungen einer besonderen Aufmerksamkeit der Spezifik.
Ich selbst halte nichts vom Experimentieren mit Übungen, wenn der strukturelle Vorteil ohne Schmerzen auch auf lange Sicht nicht im Fokus steht, weil einfach der exakte Wissensstand ohne Begründung fehlt!!!
Es ist nicht nur wichtig, Olympiasiegerin zu werden. Ich habe lange vor den Erfolgen unserer Speerwerfer auf die aus meiner Sicht strukturellen Fehlinterpretationen einiger Übungen hier geschrieben. Es ist im Grunde alles so eingetreten. Diese Fehlentwicklungen sollten auf dem Schirm der Fortbildungen durch unsere Multiplikatoren stehen.
Gertrud