(27.08.2023, 08:48)Oliver schrieb: In Eugene war die Ausrede, dass sich die Athleten auf München konzentriert haben. Diese Ausrede fällt jetzt weg. Diesmal sagen sie bestimmt, dass sie viele Verletzte hatten. Im Gegensatz zu Eugene haben hier, ausgenommen die Sprinter, sehr viele Athleten und Athletinnen ihr Leistungsniveau abgerufen. Dies ist aber leider im Vergleich zur Weltspitze zu niedrig. In den klassischen Wurfdisziplinen ist die Konkurrenz in der Breite wesentlich größer geworden. Hier haben Nationen Medaillen geholt, wo wir in der Vergangenheit ausgegangen sind, dass dort keine Wurfdisziplinen betrieben werden.
Erstaunlicherweise ist Frankreich noch hinter uns und die haben nächstes Jahr die Olympischen Spiele im eigenen Land. Dort dürfte die Kritik auch nicht spärlich ausfallen.
Drei Finalteilnahmen haben wir noch, vielleicht sehen wir ja noch eine große Überraschung.
Wer optimistisch durchs Leben rennt, hat weniger Sorgen
Um die Leistung von Leo besser einzuordnen, empfehle ich jeden mal in das Statistik Handbuch der WA zu schauen.
Man muss bei Leo festhalten, dass er eine sehr gute Leistung gebracht und sich nach den beiden "Tiefschlägen" wieder recht gut gefangen hat. Die Coaches haben in einem Jahr ganz schön bei ihm aufgepackt. Es geht nicht alles auf einmal. So wurden sie auch von einigen Dingen überrascht, wo sie den Hebel sicherlich ansetzen werden. Ich bin jetzt sogar sehr positiv für 60m+ im Speerwurf gestimmt. Da haben sie wirklich gut gearbeitet. Manche Trainer verstehen nur das Kugelstoßen zu pushen und die Speerwurfweite geht in den Keller. Bei Leo ist die Entwicklung sehr erfreulich. Er muss sich technisch in einigen Disziplinen verbessern, schon wegen der Verletzungsprophylaxe. Er hat die Szene wirklich belebt.
Unsere Teilnehmer haben insgesamt ihre Leistungen abrufen können: allerdings reicht das oft nicht zum absoluten Weltklasseniveau. Man muss im Hinblick auf die OS in Paris die Methodik fast auf der ganzen Linie neu justieren, vor allem aber den Verletzten individuell die notwendigen Hilfen zur Verfügung stellen. Ich habe bei meinen Kenntnissen allerdings das Gefühl, dass das nicht auf der ganzen Linie möglich gemacht werden kann, weil man die präzisen Mechanismen nicht kennt. Es fehlt einfach sehr oft das Auge fürs Detail - leider!
Im Grunde lassen wir in Deutschland unheimliches Potential liegen, das ungenutzt bleibt. Wenn ich höre, dass es im DLV über 100 Angestellte gibt, erschließt sich mir hier keine Logik. Im Grunde muss man alles aktivieren, was für die Leistungen in gesunder Weise von Vorteil sein kann: Wissenschaftler, Hauptamtliche im DLV, nebenberufliche Leute, Pensionäre, universitäre Einrichtungen... Man sollte auch Anregungen geben, dass wieder Vereinsleben entsteht, wie wir es z.B. früher in Leverkusen hatten. Ich denke so gerne an unsere schöne Zeit mit Holdorf, Schiprowski, Reinhardt, Bendlin, Keydel, Büchner... zurück, obwohl wir alles Individualisten waren. Die TUS-Seite denkt sicherlich ähnlich. Die Ehemaligen gehören dazu. Einem Gerd Osenberg hätte ich zum 80. Geburtstag einen goldenen Schlüssel für die Anlage gegeben.
Gertrud