26.08.2023, 16:40
(26.08.2023, 16:34)Kyascaily95 schrieb:Genau das ist das Wort, das ich gesucht habe: Unverhältnismäßigkeit (in der Berichterstattung). Danke!(26.08.2023, 16:13)runner5000 schrieb: Meine Vermutung (ich weiß es nicht) ist neben dem schweren Stand, den das Gehen ohnehin schon hat, dass das Niveau über 35 km Gehen sehr schnell rapide abnimmt und mitten im Feld unter fernen liefen ist und daher keine Beachtung findet. Ich habe mal die WA Punktetabelle rausgekramt. Die PB von Dittrich (3:00:55 h) entspricht einer 1:35:13 h über 20 km, also etwas langsamer als Saskia Feige, bei ihrem verkorksten WM Rennen. Feiges PB von 1:28:28 h wiederum würde umgerechnet einer 2:47:54 h entsprechen.Ich war nicht vor Ort, aber im Livestream haben sie zu ihrer Situation einiges gesagt und auch ich muss gestehen, dass ich das sehr beeindruckend finde und mich bei der Bewertung ihrer Leistung nicht auf Weltranglisten-Punkte stützen würde. Sie haben auch gesagt, dass es ihr fünfter 35-Kilometer-Wettkampf innerhalb von einem halben Jahr war. So viel Zeit und Kraft zu investieren und dafür unterm Strich nichts zu erhalten, ist für mich unbegreiflich, aber sie wird die Gründe kennen, wieso sie sich so quält.
Die äquivalente Marathonzeit zu Dittrichs Zeit ist eine 2:38:48 h. Damit würde man medial auch nicht auffallen, geschweige denn sich für irgendwas qualifizieren. Das gilt auch für jede andere Disziplin.
Davon aber mal ganz abgesehen: Klar gibt es andere Leistungen, die man medial in den Vordergrund stellen sollte. Gehe da mit deiner Ausführung z.T. mit. Jedoch wurden andere deutsche Athleten nach bitteren Vorlauf-Resultaten interviewt, genauso wie diejenigen, die gar kein Resultat erzielten. Das finde ich dann, ehrlich gesagt, unverhältnismäßig. Ich glaube, dass Dittrich selbst damit kein Problem damit hat, dass man ihr keine Beachtung schenkte, denn sie hat ihr Leben neben den Sport.