14.04.2014, 16:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.04.2014, 17:06 von decathlonitis.)
(12.04.2014, 16:48)MZPTLK schrieb:Deine Steilvorlage wurde voll genutzt. Gertrude liest auch hier mit. Die leidige TKB (die tiefe K.), für mich eine (von vielen) feine Gesamtkörper-Kraftübung im Sinne von funktionalem Training. Sie fordert mich so intensiv neuromuskulär heraus, zwingt mich zu hoher Konzentration und sie nutzt und übt dabei fast alle Gelenke voll aus. Meine Kraft wächst, meine natürliche Beweglichkeit bleibt erhalten, mein koordinatives Vermögen wird verbessert, eben ein wunderbares Athletiktraining. Auch das Reißen (richtig ausgeführt) halte ich weiterhin für ein hervorragendes Athletiktraining und und selbst das Hammerwerfen, phantastisch! Freies Gewicht- und Hanteltraining als Leistungs-Zubringer wird immer seinen Stellenwert in der LA behalten. Für Marathonis wohl eher nicht.(16.03.2014, 20:16)Solos schrieb: Die dahinter stehende Idee des vermeintlich "spezifischeren Trainings" durch das "Imitieren der Zielbewegung" führt meist nur zu einer Verhinderung der für die Entwicklung grundlegender biologischer Leistungsvoraussetzungen wie Muskelmasse...
Aus wissenschaftlicher Sicht weiß man heute mit ziemlicher Sicherheit, dass die bei Tiefkniebeugen im Knie- und Hüftgelenk sowie im Lumbalbereich auftetenden Kräfte, welche sich genaugenommen aus zu differenzierenden Kräften zusammensetzen, keinesfalls höher sind als bei flacheren Beugevarianten.
Zusammenfassend deutet also vieles darauf hin, und das sollte man sich bei der hier vorherrschenden Meinung auf der Zunge zergehen lassen, dass mit der Tiefkniebeuge bei geringerer Gesamtbelastung für den Bewegungsapparat Basisvoraussetzungen wie Muskelmasse und Maximalkraft der Streckerkette der unteren Extremitäten effektiver entwickelt werden können als mit flacheren Beugevarianten!
Muskelmasse? Was bitte sollen die deutschen Hochsprung-Olympiasieger Gerd Wessig und Dietmar Mögenburg damit? Was der Stab-Weltmeister Holzdeppe und der Überflieger Lavillenie? Was die 3 besten Weitspringer aller Zeiten Powell, Lewis, Beamon, usw..., ihre Leistungen im Gewichtheben verbessern
Es geht nicht um die auftretenden Kräfte, sondern um die Auswirkungen auf den Bewegungsapparat. Das hört sich ja so an, als sollte man Trainingsbelastungen reduzieren.Nein, wenn ich meine Wirbelsäule gerade halte, sind 100 Kg kein Problem, wenn ich sie nur etwas krümme, sind 10 Kg zuviel, so einfach ist das. Und wenn mein Kniegelenk ein industriedesigntes Gebilde wäre, in jeder Winkelstellung flächenschlüssig ohne Patella, Kreuzbänder, usw, könnte ich auch 1000 Kg problemlos bewegen.
Die flacheren, schnelleren und damit disziplinspezifischen Beugevarianten sind sogar bei den erfolgreichsten Hammerwerfern im Trainingsprozess dominant, umsomehr bei den Springern, um die es ja hier geht. Übrigens einer der Hauptgründe, warum die russischen Hammerwerfer jahrzehntelang die Medaillen abgeräumt haben,und nicht die mit den Gewichthebern wetteifernden Kraftraumfetischisten(Wer hat den Dicksten
.......Oberschenkel).
Nun zu Prof. Dr. Büsch:
Das scheint mir eine reine Literaturarbeit ohne eigene Empirie zu sein.
Der Sportsfreund bringt einige Fragwürdigkeiten aufs Tapet:
1. 'Ein Gewichthebergürtel hat keinen Einfluss auf die muskulären Aktivitäten'Wahrscheinlich hat er noch nie einen umgeschnallt.
2. 'Der gesamte Rücken zeigt eine Bogenspannung'Na prost Mahlzeit, jetzt weiss ich auch , wo die ganzen Hohlkreuzhaltungen herkommen.
3. 'Allerdings treten sowohl bei der Beinpresse als auch bei der Kniebeuge keine messbaren Kräfte an den voderen Kreuzbändern auf'. Au weia, die Quelle möchte ich mal sehen.
Löblich ist Folgendes: 'Wenn die Oberschenkelknochen unter die Horizontale gesenkt werden, wird ausserdem der untere Abschnitt der Wirbelsäule gekrümmt, was zugleich die Gefahr von Wirbelverletzungen erhöht'.
Genau das habe ich schon gefühlte 5.000 mal gesehen, und mir wird immer wieder schlecht dabei. Ich sollte wirklich einen Bogen um Krafträume machen.
Pernitsch/Brunner hingegen zeichnen sich durch eigenständig gewonnene Daten und eine differenzierte Interpretation derselben aus.
Sie können aber nichtszur Verschleissproblematik jahrelang am Limit trainierender Leistungs- und Wettkampfsportler sagen, und nur um die geht es in diesem Thread, bittesehr. Sie erwähnen zwar akute Traumata, die nach Wochen wieder abklingen, dass diese sich über Monate und Jahre
summieren und pathologisch auffallen können, fällt aber unter den Tisch.
Keiner von den Herren Doktoren und Professoren schaut wirklich tief rein ins Kniegelenk, auch Pernitsch/Brunner nicht. An dieser Stelle muss Gertrud Schäfer wirklich lobend erwähnt werden, die (noch?) keinen Doktortitel hat.

Die Verletzungen und Sportschäden resultieren mMn überwiegend durch Überforderung (Gewicht und Ausführung, Wiederholung), falscher Ehrgeiz, mangelnde Fachkenntnisse (Trainer/Athlet) immer im Zusammenhang mit der individuellen Konstitution der Sportler.
Der Threadtitel hier lautete doch "Kniebeuge im Sprungbereich" und mit der daraus entstandenen Diskussionen wurde die TKB bestimmt zu sehr verallgemeinernd als speziell förderndes "Sprungtraining verwechselt. Das ist sie aus meiner Sicht nicht, sondern nur sekundär als Athletiktraining zu sehen. Der Kreis schließt sich für mich.
Springer müssen springen. Sprinter müssen sprinten, Läufer müssen laufen und Werfer müssen werfen. Das nötige Rüstzeug neben Talent und Lustgefühlen holt man sich über die Zubringer wie Kraft durch * K-Training (au Backe, welches),*Beweglichkeit/Flexibilität, Plyos, Berg-und Tal, und Verbesserung der Technik.
Nie übertreiben
* Könnten neue Themen sein, möglichst mit praktischen Anleitung unter Berücksichtigung antomischer/physiologischer Aspekt.
Anatomie und Physiologie
Mehr fällt mir z.Z. nicht ein. Es wurde ja auch bereits im Verlaufe des Threads vieles angesprochen.
deca