20.08.2023, 11:18
(20.08.2023, 10:12)Reichtathletik schrieb: Touché. Wobei ich für mich den Unterschied in Anspruch nehmen würde, dass ich der Meinung bin, dass die Dinge die ich beschreibe in der eigenen hand (zumindest zum Teil) der Vereine, Trainer, etc. liegen. Die von dir beschriebenen Aspekte, so lese ich zumindest den Beitrag, sind eher Kategorie "die anderen".Ich habe die Situation, wie sie sich mir darstellt, nur beschrieben. Meine Wahrnehmung resultiert aus vielen Gesprächen mit Erzieherinnen und Lehrkräften. Vor allem mit "altgedienten" Damen und Herren, die die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, aus ihrer Praxis heraus, beschreiben können. Sportlehrer erzählen mir, dass manche Schüler und Schülerinnen, einfach nicht am Sport teilnehmen. Nicht, weil sie gesundlich nicht dazu in der Lage wären, sondern einfach, weil sie sich weigern. Die Leistungsanforderungen, die man vor (vielleicht, nur als Beispiel) 40 Jahren eingefordert hat, sind heute undenkbar.
Das der Jugend von heute der Biss fehle hört man ja seit Aristoteles und aus der Arbeit mit jungen Menschen kann ich das nicht bestätigen
Meine persönliche Erfahrung als Ausbilder (im Außenwirtschaftsbereich) ist ähnlich. Das Verhalten der Schulabgänger*innen hat sich sich den Jahren von 1994 bis 2017, bezüglich Verhältnis zwischen Leistungsbereitschaft (von Disziplin will ich gar nicht reden) und persönlichen Forderungen, deutlich verändert. Auch hier gab es Ausnahmen.
Vielleicht spreche ich auch nur mit den falschen Leuten und habe die falsche Erfahrung gemacht und habe daher eine Wahrnehmung, die völlig an der Realität vorbeigeht.
Ich kritisiere die Situation auch nicht. Ich analysiere und beschreibe meine Erkenntnisse, das ist alles. Sehr gerne lasse ich mich widerlegen.
Dass Sport und Gesellschaft sehr wohl eine Wechselwirkung aufeinander haben, davon gehe ich aus.
Wie gesagt, ich will das nicht kritisieren. Ich nehme es, wie es ist. Wenn man aber nach Lösungen für ein Problem sucht, muss man bereit sein, alle möglichen Ursachen zu untersuchen und zu diskutieren. Wenn man aber offensichtliche Themenbereiche tabuisiert, kann man (logischerweise) keine Verbesserungen herbeiführen. Sollte man aber bestimmte Tatsachen als Ursache identifizieren, diese Ursachen aber als gegebene, erwünsche Zustände akzeptiert, muss man auch das Ergebnis respektieren. Allerdings kann man durchaus andere Stellschrauben verändern, um Verbesserungen zu erzielen.
Insgesamt fürchte ich, dass die Ursachen komplexer sind, als ich mir vorstellen kann.