(12.11.2014, 11:06) gera schrieb: Hallo Diskusmann,
Du hast geäußert, dass bei der Drehstoßtechnik die Gerätegeschwindigkeit nach der Drehung und vor dem Abstoß nahe Null ist.
Ist dies Deine persönliche Meinung, oder ist das durch Messungen bestätigt ? Ist das also eine technikimmanente Tatsache oder bei einigen Athleten ein individueller Fehler ?
Das ist mehrfach nachgewiesen und keinesfalls ein Fehler. Im Gegenteil: das Verzögern der Kugel resultiert einerseits aus der Bewegung um die Kugel - andererseits durch das Zurückbleiben von Schultergürtel und Kugel während des Drehens auf dem rechten Bein, wodurch die Hüfte vorauseilt und es zu einer entsprechend hohen Vorspannung/Energiespeicherung im Bereich der entsprechenden Rumpf-/Schultermuskulatur kommt.
Es im übrigen auch nachgewiesen, dass obwohl Drehstoßern ein kürzerer Beschleunigungsweg für den Ausstoß zur Verfügung steht, sie größere Geschwindigkeitszuwächse während der Ausstoßphase erzeugen. So kommt es zustande, dass Drehstoßer analoge bis tendenziell höhere Abfluggeschwindigkeiten als Angleiter erreichen.
Dahinter steht natürlich eine höhere Beschleunigungsleistung während des Ausstoßes, welche vorrangig auf die verbesserten Arbeitsbedingungen der skelettmotorischen Antriebe in Form der beschriebenen Vorspannung zurückgeführt wird.
Das Absinken der Kugelgeschwindigkeit kann somit in gewisserweise als Effektivitätskriterium herangezogen werden. Wer die Kugel durch die richtigen Bewegungen nicht ausreichend verzögert, baut nicht entsprechend Vorspannung auf und kann die Vorzüge dieser Technik nicht ausnutzen.