(17.10.2014, 10:23)LA2020 schrieb: Meine Tochter hat bislang keine Probleme und wir haben uns auf Empfehlung Ihres Trainer deshalb vor allem für den präventiven Gesundheitssport interessiert. Wir müssen den Trainern vertrauen, sonst können wir es gleich sein lassen.
Das Training ist im Fortschritt vergleichbar mit den Praktiken in der Schule. Wer immer vorlernt, wird auf Dauer sicher nicht so stark sein wie derjenige, der das Wissen rundum einbettet. Im Sport ist es ebenso. Keine junge Athletin ist mit einer anderen total kompatibel. Man muss die Stärken und Schwächen herausfiltern oder herausfiltern lassen und dann den Hebel ansetzen. Junge Leute können ruhig fünfmal in der Woche trainieren. Es gibt bei mir z. B. Sprinteinheiten, die nicht länger als eine Stunde dauern. Es kommt wesentlich auf die Inhalte und Belastungsstufen an.
Ich habe als damalige DLV-Trainerin mal einen Lehrgang in Mannheim gehalten und den Hallenwart gebeten, mir die Halle morgens um 6 Uhr aufzuschließen. Ich habe sukzessive alle Kaderathletinnen einzeln bis zum Mittag inspiziert und trainiert. Ich wollte ein ganz individuelles Bild von allen haben. Der Hausmeister war so überrascht und sagte: "Das habe ich noch nie erlebt!" Als erste Athletin war eine Athletin an der Reihe (ein Zwilling, die andere war mal Junioren-EM: Der Name ist mir entfallen), die morgens hellwach war. Ich bin absolut gegen dieses "Rudeltraining", weil einfach die Individualität zu kurz kommt. Daher belaste ich mich auch nicht mit Athleten, von denen ich keine Klasseweiten erwarte. Nach sehr kurzer Zeit habe ich eine Einschätzung und entscheide mich. Das ist manchmal sehr hart, aber ehrlich!!! In meinem Alter vergeude ich keine wertvolle Zeit mehr. Der Breitensport ist nicht meine Intension; aber Hochleistungssportler/innen bekommen meine ungeteilte Aufmerksamkeit in allen Facetten. Dazu gehören wesentlich die Prophylaxe und maßgeschneiderte Übungen.
Gertrud