10.04.2014, 20:50
Zitat:Wird der Trainingsreiz für die Schnelligkeit dann auch durch das Ausdauertraining überlagert?
Das Problem ist grundsätzlicher Natur, die Ziele und Methoden der jeweiligen Trainingsmethoden / Trainingsabsichten wirken sich entgegen. Das Kraft-/Schnellkrafttraining betont die anaerobe Muskelarbeit und versucht hier die Effizienz zu steigern - wirkt eher ausdauerverkürzend, während das Ausdauertraining die aerobe Arbeit effizienter machen will - das wirkt nicht gerade "Spitzengeschwindigkeitssteigernd". Sinnvoller Weise trennt man diese Trainingsphasen, sprich niemand wird gleichzeitig für die 100m und den Marathon trainieren, wobei es natürlich Diziplinen gibt (Mittelstrecke) die von beiden profitieren - allerdings gewichtet man auch hier die Schwerpunkte phasenweise in Abhängigkeit von Saison und Höhepunkten. Montag Sprinttraining, Dienstag lange Ausdauerläufe, Mittwoch Sprint, Donnerstag lange Ausdauer etc. macht keinen Sinn, es steigert die Fitness insgesamt, allerdings geht die Spezifik verloren. Auch die Verletzungsanfälligkeit steigt - das kennen z.B. Marathonläufer die mal kurze / heftige Sprints und Antritte wagen

Da man nicht das ganze Jahr hindurch immer das gleiche Training die gleichen Trainingsinhalte hat oder haben kann, variiert man. (Aufbautraining im späten Winter z.B. Erholung/ Regeneration im Spätherbst etwa und die "heißen Phasen" der unmittelbaren Vorbereitung zum Höhepunkt). Das Training dient einem Ziel, danach richtet sich der Plan, trotzdem machen natürlich auch Sprinter längere (? lang für Sprinter, nicht für Langstreckler

Das Ganze kann man natürlich auch medizinisch-physiologisch viel tiefergehend spezifizieren (Kapillarbildung, Mitochondrienzahl, Laktate…), sprengt hier aber den Rahmen