(12.09.2014, 08:20)Solos schrieb:Wenn es so ist, wäre es vertretbar. Ich weiß aus einem Fall, dass ganz schön Druck aufgebaut wurde, weil sie Kienbaum eigentlich immer abgelehnt haben. Mich persönlich stören insgesamt solche Mammutveranstaltungen. Ich war gerade mit meinen beiden jungen Schützlingen im Keller zum Fitnesstraining. Was ist das doch ein herrliches Arbeiten! Im TL habe ich immer gerne neue Leute auf internationalem Parkett kennengelernt, mit denen ich teilweise heute noch kooperiere.(12.09.2014, 06:41)Gertrud schrieb: Lehrgangs- und Trainingslagerverpflichtungen sind doch absurd. Nehmen wir doch folgenden Fall, dass ich eine Siebenkämpferin im Toppbereich trainieren würde, dann müsste ich eigentlich bei allen Lehrgängen von Wolfgang Kühne mit meinem Schützling teilnehmen! Ich habe die bisher beste Athletin im Verband trainiert. Er hat doch auch bis heute keinen Kontakt zu mir aufgebaut, was er auch nicht muss. Ich will nur die Schwachstellen des Systems aufzeigen. Wechselt der DLV-Trainer, müsste ich dann wieder zu dem neuen Trainer fahren. Das zeigt doch, wie hirnrissig das System ist. Wenn ich als Trainerin lernen will, fahre ich zu den Trainern, die meinen Athleten und mir aus meiner Sicht den größten Fortschritt bringen. Deshalb bin ich doch absolut nicht gegen Wolfgang Kühne eingestellt.
Es gibt keine generelle und für alle Disziplinblöcke bindende Trainingslagerverpflichtung - das ist ist einfach nicht korrekt dargestellt. Auch ist es seit der WM-Vorbereitung 2009 nicht mehr verpflichtend während der UWV in Kienbaum zu sein.
Was es jedoch gibt, sind zentrale und vom Verband unterstützte/geförderte Trainingslagermaßnahmen, in denen versucht wird, durch die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen ein gutes Trainingsumfeld zu schaffen.
Aus meiner Sicht ist dies auch ein sinnvolles Vorgehen, da Fördergelder in der Regel zweckgebunden vergeben und somit erst durch die Durchführung zentraler Maßnahmen verfügbar werden. Darüber hinaus ist es einfach so, dass viele Trainer-Athleten-Gespanne sich alleine ein solches Umfeld im TL nicht schaffen könnten, teilweise auch am Heimstützpunkt nicht darüber verfügen. Von daher entsteht für viel ein definitiver Mehrwert, der auch gerne in Anspruch genommen wird.
Wie bei Angeboten üblich, steht es auch hier jedem frei, dass Angebot des Verbands nicht anzunehmen und in selbstorganisierte TL zu fahren. Allerdings muss man dann damit leben, dass die Förderung entsprechend geringer ausfällt. Die für solche Maßnahmen beispielsweise für einen B-Kader zur Verfügung stehenden Fördergelder sind alles andere als unerschöpflich.
Bei Teilnahme an einem solchen TL wird auch keiner dazu gezwungen beim BT zu trainieren oder die dortigen Service-Angebote (--> Ärzte, Physios, Psychologen, Trainingswissenschaftler...) in Anspruch zu nehmen. Auch gibt es keinen Zwang dasselbe zu trainieren. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es kein Problem ist, wenn Athleten und Trainer vor Ort eigenständig agieren. Einschränkend muss ich aber sagen, dass sich meine Erfahrungen auf einen Disziblinblock begrenzen. Ich kann also nicht ausschließen, dass es auch anders läuft. Schließlich hängt so etwas häufig auch von verantwortlichen Personen ab.
Gruß
Jeder mag es anders. Dieser Individualität sollte man großzügig Rechnung tragen, falls die Ressourcen das zulassen.
Gertrud