02.08.2022, 13:05
(02.08.2022, 05:44)Gertrud schrieb: Kreuzbandrisse findet man im Tierreich ohne Fremdeinwirkung nicht.der Mensch ist imo aber auch sehr ungünstig konstruiert zum sprinten.
Wisst ihr, warum Tiere keine strukturellen Probleme ohne Fremdeinwirkung oder keinen Herzinfarkt und Schlaganfall bekommen? Man hat noch nie einen Hinweis auf ischiocrurale Probleme bei einem Gepard bekommen, obwohl er der Sprinter unter den Tieren ist. Beim fehlendem Herzinfarkt und Schlaganfall habe ich eine Lösung auf der Suche nach meiner eigenen Problemlösung gefunden, aber bei der fehlenden ischiocruralen Verletzungsträchtigkeit herrschte Fehlanzeige! Meine Nachbarkatzen dehnen sich morgens kurz einmal an den Vorderbeinen, einmal an den Hinterbeinen und rennen dann in vollem Tempo einem Vogel hinterher, ohne Probleme zu bekommen. Ich habe mir danach einige Fragen hinsichtlich unserer Vorstellungen und (falschen?) Lösungen gestellt. Die Lösungen hier in einigen Trainerartikeln waren aus meiner Sicht eh völlig unzureichend. Ich habe einen viel längeren Katalog an Möglichkeiten abgearbeitet.
Wenn wir auf unebenen Böden uns in großer Schnelligkeit bewegen, entstehen oft Distorsionen. Tiere treten permanent auf schiefe Böden und sind in der Lage, das ohne Verletzungen zu kompensieren. Warum - das ist die große Frage? Wird von "Kindesbeinen" an anders trainiert oder sind die Strukturen anders gelagert oder ist man in der Lage, im Falle Herzinfarkt und Schlaganfall anders metabolisch aufgrund besserer Synthesen zu reagieren? Ich habe eine Sache aufgrund meiner Vorgeschichte aus dem Tierreich kompensiert.
Wenn ich an die ACL-bedingten Verletzungen denke, dann stelle ich mein Gehirn bereits bezüglich Prophylaxe- und Korrekturformen in filigraner Art im KiLa-Alter ein. Dann können vielleicht auch mal einige aus dem Lot geratene Bewegungen in gewissem Maße später kompensiert werden. Warum hat eine Lucie Kienast bei der einbeinigen Landung einen ACL-Riss bekommen und andere Athletinnen nicht??? Wenn man insgesamt gut präpariert, sind solche Verletzungen eher die Ausnahme, bin ich der festen Überzeugung. Aus meiner Sicht sollte man die KiLA-Zeit unter dem Motto Spaß beim Präperieren für später sehen.
Der Durchschnittstrainer hat zu einer permanenten Recherche keine Zeit oder nimmt sie sich nicht wie ich. Der DLV macht aus genau diesen Gründen in vielerlei Hinsicht große Fehler im Kanalisieren der AuA und reduziert seine internationalen Erfolge erheblich. Er bewegt sich meistens nur im eigenen Saft und lässt die besten Ressourcen außen vor. Es fehlen einfach intelligente Lösungen. Z.B. kann man eine gewisse verletzungsträchtige Wurfgruppe ganz schnell in ein verletzungsarme überführen. Man muss nur die richtigen Hebel ansetzen - gewusst wie auf allen Ebenen mit geeignetem Personal durch eine auf allen Ebenen fähige Führung. Man bastelt an den falschen Stellen in vielen Disziplinen.
Ich muss oft schmunzeln, wie man versucht, an mein Wissen zu kommen. Profund gibt´s nur für Freunde. Man hat auch bei HjH versucht, sein Training z.B. bei internationalen Events auszuspionieren. Hansjörg hat immer zu mir gesagt: "Sie verstehen die Zusammenhänge ohnehin nicht." Gewachsenes Wissen unterscheidet sich oft erheblich von abgekupfertem.
Gertrud
Die Kombination auspendeln des US nach dem kniehub mit der Rückführung des beins nach hinten/unten ist eine extreme Belastung für die hamstrings weil der hamstring erst durch das auspendeln gedehnt wird und dann bei der senkung des beins (hüftstreckung) explosiv kontrahiert während er stark gedehnt ist.
Das ist einfach eine sehr ungünstige Belastung, rein evolutionär ist der Mensch eher dauerläufer als Sprinter, selbst ein nashorn ist im topspeed etwa so schnell wie Bolt in seiner prime und die meisten großsäuger sind deutlich schneller, aber es gibt kaum ein landsäugetier was so ausdauernd laufen kann wie ein gut trainierter mensch.
Wenn es um die Vermeidung von hamstring verletzungen geht müsste man imo zusehen das maximale Dehnung und maximale Kontraktion der beuger nicht zum gleichen Zeitpunkt stattfinden.
Wenn man die hinterläufe des geparden anschaut sieht man das das auspendeln des US zeitlich getrennt ist von der Rückführung des OS, sprich das Bein wird erst fast gestreckt, dort dann arretiert und dann gestreckt zurückgeführt.
Dazu ist ein Mensch aber glaube ich von der Beweglichkeit her gar nicht in der lage, auspendeln und huftstreckung müssen sich überlagern und der "umschaltpunkt" ist halt kritisch.
Aber vielleicht könnte man es schaffen das maximum bei kniestreckgeschwindigkeit und Hüftstreckgeschwindigkeit auseinaderzuhalten.